Plädoyer für lebendige Alpbewirtschaftung

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Plädoyer für lebendige Alpbewirtschaftung::
Fotos: VLK/Werner Micheli
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Plädoyer für lebendige Alpbewirtschaftung::
Fotos: VLK/Werner Micheli
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Plädoyer für lebendige Alpbewirtschaftung::
Fotos: VLK/Werner Micheli
30 Jun 09:00 2019 von Redaktion Vorarlberg Print This Article

Vorarlberg ist Gastgeber der Österreichischen Alpwirtschaftstagung

Schwarzenberg (VLK) – Vorarlberg ist heuer Gastgeber der Österreichischen Alpwirtschaftstagung. Die Veranstaltung findet unter dem Motto „Alp.Wirt.schafft – Partner“ vom 2. bis 4. Juli 2019 in Mellau statt. Landesrat Christian Gantner, Landwirtschaftskammervizepräsidentin und Bundesbäuerin Andrea Schwarzmann, Alpwirtschaftsvereins-Obmann Josef Türtscher und der Obmann der Almwirtschaft Österreich, Alt-Landesrat Erich Schwärzler, nahmen dies zum Anlass, um am Freitag, 28. Juni, auf der Alpe Oberlose (Schwarzenberg) zu Herausforderungen und Themen, die die Alpwirtschaft in Vorarlberg besonders betreffen, Stellung zu nehmen.

„Die lebendige Bewirtschaftung der Alpen ist und bleibt die Grundlage für die Zukunft des ländlichen Raumes in unserem Land“, sagt Landesrat Gantner. Auf den 520 bewirtschafteten Alpen in Vorarlberg sorgen 1.000 Älplerinnen und Älpler im Sommer für ca. 40.000 Tiere. Darunter sind 8.500 Milchkühe. Jährlich werden 500.000 kg Alpkäse auf den Alpen erzeugt.

Die Bewirtschaftung der Alpen kann nicht zu Weltmarktpreisen geleistet werden, hier ist eine faire Abgeltung für die Bäuerinnen und Bauern von existenzieller Bedeutung, so Gantner. Die Landesregierung habe in den letzten Jahren durch spezielle Regionalprogramme, zusätzliche Bewirtschaftungsprämien und die Übernahme von Sozialversicherungsbeiträgen klar zum Ausdruck gebracht, dass die Alpwirtschaft in Vorarlberg einen hohen Stellenwert hat. 2018 wurden insgesamt gut 5,5 Millionen Euro ausbezahlt, davon über 3,2 Millionen Euro aus Landesmitteln.

Bundesbäuerin Schwarzmann betonte, die Landwirtinnen und Landwirte müssen weiterhin den Anreiz haben, ihre Tiere alpen zu wollen. Dafür sei in der Neuausrichtung der gemeinsamen Agrarpolitik der EU eine Kombination von flächen- und tierbezogener Leistungsabgeltung wichtig. Das unterstrich auch Alt-Landesrat Schwärzler. Es brauche mehr Geld für die Alpwirtschaft und eine stärker auf Weide- und Behirtungsprämien abzielende Alpförderung, außerdem eine klare Produktkennzeichnung für Alpprodukte.

Positiv sieht Schwärzler das aktuell in der Praxis getestete System der Alpflächenerhebung via Satellit: „Das bedeutet Klarheit und Sicherheit für die Älplerinnen und Älpler.“

Auch das Raubwild-Management wird vermehrt zum Thema, damit die Alpwirtschaft in der bisherigen Form möglich bleibt. Dabei geht es neben dem Herdenschutz vor allem um die Regulierung des Wolfes. Alpwirtschaftsvereins-Obmann Türtscher sprach sich dafür aus, auf europäischer Ebene den Schutzstatus des Wolfs zu ändern, damit eine Bejagung bestimmter Tiere möglich ist. Er verwies auf das in Vorarlberg erstellte Förderprogramm, das sinnvolle Schutzmaßnahmen zur Vermeidung von Wolfsübergriffen auf Nutztiere, insbesondere Schafe beinhaltet, und auf die geplante Änderung des Jagdgesetzes, damit bei bestimmten Situationen gehandelt werden kann.


Quelle: Land Vorarlberg



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Chefredakteur von Regionews Vorarlberg

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