Osttirol: Soforthilfe-Paket nach Unwetter

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Tirol

05 Nov 15:59 2018 von Redaktion Salzburg Print This Article

LH Platter: „Osttirol kann sich auf die Hilfe des Landes verlassen“

„Die Macht der Natur haben wir nicht in der Hand. Doch haben wir es in der Hand, wie wir uns darauf bestmöglich vorbereiten und vor allem infolge von Katastrophenfällen helfen. Mit dem heute beschlossenen Soforthilfe-Paket für Osttirol unterstützen wir den Bezirk bei der Bewältigung der Herausforderungen infolge der entstandenen massiven Unwetterschäden“, betonte Landeshauptmann Günther Platter heute, Montag, im Anschluss an die Regierungssitzung. Auf Antrag des Landeshauptmannes gemeinsam mit Sicherheitsreferent LHStv Josef Geisler und Gemeindereferent LR Johannes Tratter beschloss die Tiroler Landesregierung ein Grundsatzbeschluss zur Soforthilfe nach den Unwetterereignissen.

Insgesamt wird im Bezirk Lienz derzeit von einer Schadenssumme in Höhe von 35,5 Millionen Euro ausgegangen. Die Schadensereignisse sind hauptsächlich durch Vermurungen, Überschwemmungen, Verklausungen und Sturmschäden entstanden – 22 Millionen Euro sind allein Waldschäden auf 1.000 Hektar zuzurechnen. Individualschäden wie etwa bei der Galitzenklamm sind in dieser Summe nicht enthalten, die Unterstützung seitens des Landes ist ebenfalls im Beschluss abgedeckt. „Mit den Finanzmitteln sollen vor allem die Wiederherstellung der Infrastruktur wie Straßen, Brücken sowie Schutzbauten, aber auch die Aufforstung der geschädigten Waldflächen rasch umgesetzt werden“, erklärt LHStv Geisler. Seit dem Hochwasser im Jahr 2005 sorgt das Land laufend für derartige Großwetterereignisse vor und bildet Rücklagen für Katastrophenfälle.

Unterstützung für Gemeinden und Private

„Eine rasche Schadensbehebung ist jetzt das maßgebliche Ziel für die betroffenen Osttiroler Gemeinden. Daher werden umgehend Verfahren eingeleitet, um die Schadensabwicklung im Vermögen der Gemeinden sicherzustellen“, so LR Tratter. Gleichzeitig werden auch für private Elementarschäden Beihilfen in Höhe von 50 Prozent des geschätzten Schadenswertes als Soforthilfe gewährt. Für Bezirkshauptfrau Olga Reisner ein wichtiger Schritt: „Dieses Unwetterereignis wird uns noch lang in Erinnerung bleiben. Doch haben wir es mit vereinten Kräften bewältigt. Jetzt gilt es in die Zukunft zu blicken: Mit dem Soforthilfe-Paket ist der erste Schritt getan – dafür bedanke ich mich im Namen der Osttiroler Bevölkerung.“

Weitere präventive Schutzmaßnahmen

Neben der Wiederherstellung und Instandsetzung der notwendigen Infrastruktur werden zudem mit der Wildbach- und Lawinenverbauung umgehend Gespräche hinsichtlich weiterer Verbauungsmaßnahmen geführt. Seine Wirkung voll erfüllt hat der im besonders kritischen Bereich der Drau bei Sillian/Heinfels bereits fertiggestellte Hochwasserschutz. Dort wurde die Drau im Zuge des laufenden Schutzprojekts tiefergelegt und aufgeweitet. Damit konnte die Überflutung von rund 100 Gebäuden verhindert werden. „Wir werden die Instandsetzung bestehender Schutzbauten und die Umsetzung weiterer Schutzprojekte forcieren“, versichert LHStv Geisler.

Dank an 1.400 HelferInnen

„Im Rahmen der rechtlichen und budgetären Möglichkeiten werden nun die nötigen Schritte veranlasst. Die Bevölkerung darf sich auf die Hilfe des Landes infolge von solch unvorhersehbaren und unberechenbaren Ereignissen verlassen“, drückt Landeshauptmann Platter seine Unterstützung einmal mehr aus und hebt hervor, dass durch die Vorbereitung sowie aufgrund des guten Zusammenspiels aller beteiligten Organisationen das Schadenausmaß im Bezirk deutlich minimiert werden konnte: „Allen 1.400 Personen, die sich in diesen 48 Einsatzstunden in den Dienst der Bevölkerung und deren Sicherheit stellten, gilt unser größter Dank.“

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Informationen zum Unwetterereignis in Osttirol

Schadenssumme insgesamt 35,5 Millionen Euro

  • Straßenbau: 2,5 Millionen Euro
  • Wasserbau: 9 Millionen Euro
  • Wildbach- und Lawinenverbauung: 2 Millionen Euro (ohne Deponiekosten)
  • Forst: 22 Millionen Euro

Während der Einsatzdauer von 48 Stunden waren insgesamt 1.400 Personen im Einsatz (inkl. Reservekräfte).

Im Einsatz standen

  • durchgehend die Bezirkseinsatzleitung der Bezirkshauptmannschaft Lienz
  • 6 Einsatz- bzw. Blaulichtorganisationen (Polizei, Bundesheer, Feuerwehr, Rotes Kreuz, Wasserrettung, Bergrettung) • Bezirksbauamt, Wildbach- und Lawinenverbauung, TINETZ, APG
  • 5 Hubschrauber (C7, Heli Tirol, Allouette III, AB212, S70)



Quelle: Land Tirol



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