ÖJAB Studierendenheim in Wien wiedereröffnet

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ÖJAB Studierendenheim in Wien wiedereröffnet
Foto: PID/Jobst
31 Okt 17:00 2019 von Redaktion Salzburg Print This Article

Ludwig: „Das Miteinander steht im Vordergrund“ – Mikl-Leitner: „Ein Anker in Wien, mit vielen Erinnerungen“ – Kardinal Schönborn: „Ein Laboratorium des Zusammenlebens“

Das ÖJAB-Haus Niederösterreich 1 in der Unteren Augartenstraße 31 in 1020 Wien wurde am 29. Oktober 2019 nach eineinhalb Jahren Generalsanierung mit 256 Heimplätzen feierlich wiedereröffnet. Seit 1978 bietet das Haus Studierenden aus Niederösterreich und aller Welt leistbare Wohnplätze in Wien.

Die niederösterreichische Landeshauptfrau Mikl-Leitner verbrachte selbst ihre Studienzeit im ÖJAB-Haus Niederösterreich 1. Daher war die Wiedereröffnungsfeier für sie „ein Heimkommen an einen Ort, an dem ich mich von der ersten Sekunde an wieder zu Hause fühle. Mit diesem Haus verbinden mich viele Erinnerungen, Erlebnisse, hartes Lernen und auch viele Feste. Wir haben uns damals unheimlich wohl gefühlt. Wer zu Studieren beginnt, hat viel zu bewerkstelligen. Da hat man es einfacher, in ein Studentenheim zu ziehen. Erstens, weil es günstig und bestens ausgestattet ist. Zweitens, weil man Kameradschaft und ein Miteinander erleben kann. Es ist schön, nach Wien zu kommen und gleich einen Anker zu haben, eine Gemeinschaft zu erleben und Werte vermittelt zu bekommen.“ Als besondere Überraschung überreichte ÖJAB-Geschäftsführerin Monika Schüssler Mikl-Leitner die alte Nummerntafel ihres damaligen Zimmers „310“.

Der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig erinnerte an die Anfänge: „Die Österreichische Jungarbeiterbewegung wurde 1946 gegründet, als junge Arbeiter aus allen Bundesländern nach Wien kamen, um den Stephansdom, das Wahrzeichen Wiens und ganz Österreichs, wieder aufzubauen. Die ÖJAB setzt auch heute ein wunderbares Zeichen dieser Verbundenheit. In diesem Haus können Studierende kostengünstig, sozial verträglich, nachhaltig wohnen und leben und eine Gemeinschaft pflegen. Und zwar unabhängig von einer parteipolitischen Zugehörigkeit und von religiösen Standpunkten. Das Miteinander steht im Vordergrund.“

In der ökumenischen Segnung hob Superintendent Matthias Geist hervor, dass Heimat im neuen ÖJAB-Haus Niederösterreich 1 bedeute, „Vertrauen zu schöpfen und Begegnung zu finden“. Erzbischof Christoph Kardinal Schönborn erinnerte sich an die „Pioniergestalt“ ÖJAB-Gründer Dr. Bruno Buchwieser: „Die Jungarbeiterbewegung ist seit 1946 ein Laboratorium des Zusammenlebens, das sich am Maßstab der Zehn Gebote orientiert. Zu teilen, aufeinander Rücksicht zu nehmen, für einander da zu sein, voneinander zu lernen und miteinander unterwegs zu sein, wirkt nachhaltig. “

„Seit 1946 verfolgen wir einen ganzheitlichen, nachhaltigen Ansatz in unserer Arbeit“, bestätigte ÖJAB-Geschäftsführerin Monika Schüssler. Damit meine sie nicht nur das Niedrigenergie-Konzept des generalsanierten ÖJAB-Hauses Niederösterreich 1 und dessen komplette Außenverschattung. „Nachhaltigkeit in der ÖJAB verfolgt das Ziel, dass Menschen, die mit uns wohnen, leben, die bei uns lernen dürfen oder die von uns gepflegt werden, dabei Unterstützung erhalten, ihren Lebensweg selbständig zu meistern. Wir beziehen Stellung in einer Zeit zunehmender Anonymisierung und Globalisierung.“

Bewohnerin und Heimsprecherin Daniela Schuh meinte, sie habe hier „ein zweites Zuhause und eine zweite Familie gefunden“. Die freischaffende Künstlerin Birgit Schweiger schilderte, wie sie Wände und Räume des Studierendenwohnheimes mit niederösterreichischen Motiven gestaltet und dabei Verbindungen zwischen Menschen thematisiert.

Heimleiterin Tijana Maksimovic bedankte sich für das Vertrauen unter anderem mit einem Eröffnungsvideo von den Studierenden des Hauses. Das Ensemble „Wood’n’Brass“ mit den drei Studierenden Jonathan Helm (Posaune), Florian Bauer (Trompete) und Maximilian Weissenbach (Klarinette) umrahmte den von Bewohnerin Theresa Pecho moderierte Eröffnungsfestakt musikalisch.

Die Generalsanierung des ÖJAB-Hauses Niederösterreich 1 erfolgte in Zusammenarbeit mit der Niederösterreichischen Landesregierung und wurde durch Wiener Wohnbauförderung und ein Kapitalmarktdarlehen finanziert.

Das zentral gelegene Studierendenwohnheim bietet nicht nur modernisierte Zimmer, sondern eine neue Architektur der B18 Architekten ZT GmbH mit viel Raum für Begegnungen. Dazu zählen Stockwerksküchen zum gemeinsamen Kochen, Fitnessraum, Partyraum, Studier-, Seminar- und Veranstaltungsraum, Proberaum mit Bühne und Waschsalon. Ein Co-Working-Space im Haus bietet online reservierbare Arbeitsplätze für Start-Ups und junge Talente – auch von auswärts, sodass Studierende mit der Berufswelt in Kontakt kommen.

Trotz all dieser Neuerungen achtet die gemeinnützige Betreiberin ÖJAB weiterhin auf ein leistbares Preisniveau. Beispielsweise kostet im ÖJAB-Haus Niederösterreich 1 der Platz im voll möblierten Zweibettzimmer monatlich 319,00 EUR, inklusive Dusche, WC, Kochgelegenheit, W-LAN, Heizung, Strom, Wasser, Satelliten-Fernsehanschluss und Zimmerreinigung. Für einen Heimplatz sollte man sich möglichst frühzeitig anmelden: online unter www.oejab.at/noe1 oder telefonisch unter 01 331 14-830.

Die ÖJAB – Österreichische Jungarbeiterbewegung ist mit 23 Studierendenwohnheimen eine der größten gemeinnützigen Heimträgerorganisationen Österreichs. Sie leistet außerdem stationäre und mobile Pflege, Bildungs-, Integrations- und Entwicklungszusammenarbeit.


Quelle: Stadt Wien



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