OÖ: Droht „Entsorgungsnotstand“ bei Altholz?

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Wirtschaftskammer Oberösterreich
14 Mär 14:00 2017 von Redaktion Salzburg Print This Article

Zum Altholz kommen große Mengen Holz aus Sturmschäden

Der Altholzmarkt ist derzeit extrem volatil. Die Preise für Altholz sind in den letzten Monaten massiv gesunken und für heuer rechnen die Verwerterbetriebe bereits damit, zuzahlen zu müssen. Gründe dafür sind höhere Importmengen, inländische Überkapazitäten aufgrund fehlender thermischer Verwertung in der Biomasse sowie der bereits seit längerer Zeit anhaltende Preisverfall am Weltmarkt. Dazu kommt noch, dass durch das vermehrte Auftreten von Stürmen und Käferholz die Primärfaser mittlerweile billiger ist als der Sekundärrohstoff aus Altholz.

Diese Trends sowie strengere Qualitätskontrollen bei den Übernehmern bewirken zunehmende Absatzschwierigkeiten und können zu einer Überfüllung der Lager führen. „Die aktuelle Situation gibt auf jeden Fall Anlass, die bestehenden Verwertungsmöglichkeiten zu überdenken und auch neue Wege einzuschlagen. „Jahrelang hat der Preis stagniert und sich der Absatzmarkt als verlässlich stabil präsentiert, nun müssen wir uns auf regelmäßige Schwankungen einstellen“, so Wolfgang Steiner, Entsorger aus Waldneukirchen und Obmann-Stellvertreter der Fachgruppe Entsorgungsmanagement in der WKOÖ. Ebenso ist die Entwicklung eines Nord-Süd-Preisgefälles in Europa möglich.

„Auch sehe ich ein Risiko, dass sich besonders im privaten Bereich wieder die thermische Verwertung in Eigenregie etabliert. Damit ist ein unkontrolliertes Freisetzen von Schadstoffen und umweltschädlichen Stoffen verbunden, die ein großes Risiko für die Umwelt bergen“, so Steiner.

Leicht handhabbare Regelung bei Altholz erreicht
Aufatmen kann die Entsorgungsbranche an einer anderen Front: Der seit rund eineinhalb Jahren in Begutachtung befindliche Entwurf zur Novellierung der Recyclingholzverordnung wird aller Wahrscheinlichkeit nach nicht umgesetzt. Die Novelle sah unter anderem vor, Abfallbesitzer zu verpflichten, Altholz – von Rinde und Sägemehl über Bau- und Abbruchholz bis zu Sägemehl – nachweislich einem Recycling zuzuführen. Weiters hätten Althölzer bereits am Anfallsort von bestimmten Altholzfraktionen und sonstigen Abfällen getrennt gesammelt, gelagert und transportiert werden müssen. Darüber hinaus war vorgesehen, eine spätere Nachsortierung der Althölzer bei den befugten Sortierbetrieben und Entsorgern zu untersagen. Ein weiterer Kritikpunkt betraf die nicht vorhandene Mengenbegrenzung. Denn damit wäre die Entsorgung von geringen Mengen im Rahmen der Sperrmüllentsorgung, die erfahrungsgemäß großteils aus gemischten Alt­hölzern besteht, schon aus Kostengründen nicht mehr durchführbar




Quelle: WKO Oberösterreich



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