Neustart für den Kärntner Tierschutz

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Foto: Büro LHStv.in Prettner
28 Jun 11:00 2018 von Redaktion Salzburg Print This Article

LHStv.in Prettner: Verstärkte Kontrollen, Sensibilisierung und Fortbildung – Kärnten muss auch beim Tierschutz eine Vorreiterrolle einnehmen

Im Rahmen der Umstrukturierung der Referatsabteilungen und Verantwortungen in der Kärntner Landesregierung präsentierte heute, Mittwoch, LHStv.in Beate Prettner die Schwerpunkte und Vorhaben des Kärntner Tierschutzes: Mehr Tierärzte für Kärnten, ausgeweitete Kontrollen in Schlachtbetrieben, kontinuierliche Fort- und Weiterbildung, gesunde Ernährung als Ergebnis artgerechter Tierhaltung, Sichtbarmachung und Stärkung der Aufgaben der Tierschutzombudsfrau und die Fortführung der Katzenkastrationen.

„In den nächsten zwei Jahren werden wir in 500 Schlachtbetrieben die Befähigungsnachweise des Schlachtpersonals kontrollieren. Wir müssen sicherstellen, dass es zu keiner Form von Tierquälerei in Kärnten kommt“, stellte Prettner fest. Deshalb werden die Kontrollen verstärkt, das Personal aufgestockt und die Amtstierärzte und niedergelassenen Tierärzte in Kärnten bekommen die Möglichkeit, spezifische Fort- und Weiterbildungsangebote zum Thema Tierschutz zu nutzen.

Die Amtstierärzte selbst werden für ihre Kontrollen in Zukunft mit einem offiziellen Ausweis ausgestattet, um mögliche Zweifel an ihrer Legimitation nicht aufkommen zu lassen und ihnen ihre Arbeit damit zu erleichtern. Unterstützung und laufende Vorschläge zur Verbesserung des Tierschutzes in Kärnten sollen darüber hinaus vom eigens ins Leben gerufenen „Fachgremium Tierschutz“ beigesteuert werden. Erstmalig wird sich Kärnten auch an Landestierschutzkonferenzen beteiligen sowie die Kooperation und Kommunikation auf nationaler und internationaler Ebene verstärken.

„Die personelle Aufstockung gewährleistet eine flächendeckendere Kontrolle, die Angebote zur Fort- und Weiterbildung – sowohl für Tierärzte als auch für das Personal in den Schlachtbetrieben – sind ein wesentlicher Schritt zur Etablierung eines einheitlichen Qualitätsstandards in der Tierhaltung, aber auch in der Lebensmittelproduktion“, erläuterte Karl Baumgartner – designierter, neuer Sachgebietsleiter für Tierschutz im Amt der Kärntner Landesregierung.

Die vormalige Praxis, Tierschutz und das Agrarreferat in einer Zuständigkeit zu vereinen, endet mit 1. Juli 2018, wenn Baumgartner seine neue Position offiziell antritt. „Die Neustrukturierung der Zuständigkeiten – den Tierschutz weg von der Landwirtschaft, hin ins Gesundheitsreferat zu transferieren – vermeidet nicht nur etwaige Interessenkonflikte, sondern erlaubt auch eine neue inhaltliche Ausrichtung des Tierschutzes in Kärnten“, so Prettner.

„Gesundes Essen beginnt nicht im Supermarkt – es beginnt im Stall und auf der Weide“, umriss Prettner einen weiteren Schwerpunkt ihrer Vorhaben: Gesunde Ernährung und Tierschutz. „Kommt das, was auf dem Teller landet, wirklich aus Kärnten? Wie wurde das Tier gehalten, wie geschlachtet und weiterverarbeitet? Wir werden über die Kontrollen nicht nur den Tierschutz stärken, sondern auch einen wichtigen Beitrag zur gesunden – und vor allem nachvollziehbaren – Ernährung in Kärnten leisten.“ Herkunft und Ursprung von Lebensmitteln sollen für alle Konsumenten klar ersichtlich sein. Jede Erhöhung des Bio-Anteils im Essen wird durch das Land ausgezeichnet und zertifiziert. Die Referentin denkt in dieser Hinsicht auch an eine enge Kooperation mit Schulen, Familien und Kindergärten, um bereits die nächste Generation für bewussten Konsum und gute Tierhaltung zu interessieren. Eine konkrete Überlegung der Referentin in dieser Hinsicht ist die Veranstaltung eines „Tages der offenen Stalltüre“, um Kindern und Jugendlichen Tierschutz und Lebensmittelproduktion hautnah und erlebnisorientiert zu vermitteln.

Tierschutz, ganz allgemein der respektvolle und würdige Umgang mit Tieren, sollte eine Selbstverständlichkeit sein. Weil der gelebte Alltag von dieser Selbstverständlichkeit leider allzu oft weit entfernt ist, ist die Funktion von Tierschutzombudsfrau Jutta Wagner umso wichtiger. „Wohin wende ich mich, wenn ich den Verdacht habe, dass ein Tier leidet, dass es schlecht behandelt oder vernachlässigt wird? Ich wende mich an die Tierschutzombudsfrau, teile meine Beobachtungen mit und kann mich darauf verlassen, dass die notwendigen Schritte zum Besten des Tieres umgehend umgesetzt werden“, so die Tierschutzreferentin.

Zum Besten der Tiere werden ab Juli 2018 die Katzenkastrationen bei „Streunern“ weitergeführt. „Letztes Jahr konnten wir über 2.000 Kastrationen bei streunenden, „wilden“ Katzen vornehmen – wir freuen uns, dass diese Aktion nun weiter fortgesetzt wird. Letztendlich ist dieses Thema auch eine Frage der menschlichen Gesundheitsvorsorge. Abgesehen von der Lärmbelästigung und den Verunreinigungen durch Harn und Kot, wissen wir, dass durch Katzen auch Krankheiten übertragen werden, die für den Menschen gefährlich sind,“ führte Wagner aus. Die Kosten für diese Aktion werden von Land, Gemeinden und der Tierärztekammer gemeinsam getragen.




Quelle: Land Kärnten



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