Mobilität abseits von Diesel & Co – Wasserstoffstrategie Tirol

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Wasser Tirol
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07 Jul 19:00 2019 von Redaktion Salzburg Print This Article

Land schafft Wasserstoffauto der neuesten Generation an, Tiroler Konsortium will EU-Fördertopf anzapfen

Tirol ist in puncto Wasserstoff schon seit Jahren aktiv. Bereits 2012 wurden vom Land Tirol Wasserstoffautos zum Ausprobieren für die interessierte Bevölkerung angeschafft. Die Zillertalbahn soll als erste Schmalspurbahn der Welt von Dieselbetrieb auf Wasserstoff umgestellt werden. Und auch sonst beschäftigen sich einige Tiroler Unternehmen intensiv mit dem Thema.

„Mit unseren Aktivitäten wollen wir die Voraussetzungen für eine saubere, CO2-freie Mobilität auf der Straße und auch auf der Schiene schaffen. Gleichzeitig wollen wir uns eine gute Startposition im Technologiewettbewerb sichern“, fasst LHStv Josef Geisler das Ziel der Tiroler Aktivitäten im Bereich des Wasserstoffes zusammen. Tirols Energiestrategie „TIROL 2050 energieautonom“ sieht vor, den Energieverbrauch in der Mobilität bis 2050 um zwei Drittel zu reduzieren. Erreicht werden soll das vor allem auch durch den Umstieg von Diesel und Co auf Elektromobilität sowie den weiteren Ausbau des öffentlichen Verkehrs.

„Im Rahmen der Wasserstoffstrategie Tirol bieten wir allen Interessierten ein mit Wasserstoff betriebenes Auto zum Anschauen und Ausprobieren an. Damit können die Tirolerinnen und Tiroler die Wasserstofftechnologie kennenlernen und im Echtbetrieb ‚erfahren‘, freut sich Geisler. Das derzeit im Einsatz befindliche Wasserstoffauto des Landes wird demnächst durch ein Modell der neuesten Generation ersetzt. Dieses kann tageweise gemietet werden und wird der Öffentlichkeit bei Messen und sonstigen Großveranstaltung präsentiert.

Tiroler Konsortium bewirbt sich um EU-Fördermittel

Mit Unterstützung des Landes Tirol hat sich ein Konsortium von Tiroler Unternehmen um EU-Fördergelder aus einem Forschungsprogramm für Wasserstoff beworben. Zillertalbahn, MPreis und TIWAG werden in den nächsten Jahren massiv in die Wasserstofftechnologie investieren und haben sich mit einem förderfähigen Investitionsvolumen von sieben Millionen an der Ausschreibung beteiligt. Sind sie mit ihrer Bewerbung erfolgreich, könnten sie bis zu drei Millionen Euro an EU-Geldern aus diesem Topf lukrieren.

„Die eingereichten Projekte decken die gesamte Wertschöpfungskette von der Erzeugung bis hin zur Verwendung von Wasserstoff in der Mobilität und der Wärmeversorgung bis hin zur Energiespeicherung ab“, sehen LHStv Josef Geisler und Klimaschutz-Landesrätin Ingrid Felipe Tirol als Vorzeigeregion in Sachen Wasserstoff. Das Handelsunternehmen MPreis arbeitet intensiv daran, seine Lkw-Flotte auf Wasserstoff umzurüsten und will auch den erforderlichen Wasserstoff selbst herstellen. Beim TIWAG-Projekt geht es im Wesentlichen um die Erzeugung und die Einspeisung von Wasserstoff in das bestehende Gasnetz. Und die Zillertalbahn will weg vom Diesel hin zum im Tal erzeugten grünen Wasserstoff.

Zur Herstellung von Wasserstoff braucht man neben Wasser Strom. Dadurch ist der Wirkungsgrad gegenüber der direkten Nutzung von elektrischer Energie geringer. Die Studie „Ressourcen- und Technologie-Einsatzszenarien Tirol 2050“ zeigt aber Anwendungsbereiche für Wasserstoff auf, wenn man die Wasserstoffproduktion im gesamten Energiesystem betrachtet. Der Vorteil von Wasserstoff liegt zudem darin, dass elektrische Energie in Form von Wasserstoff gespeichert und auch transportiert werden kann.


Quelle: Land Tirol



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