Minderheitenschulwesen - Sprachliche Vielfalt mit Geschichte

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Peter Sandriesser, LH Peter Kaiser, Sabine Sandriesser, LAbg. Ana Blatnik, Bildungsdirektor Robert Klingelmair und Landtagspräsident Reinhart Rohr,
Foto: LPD Kärnten/Peter Just
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LH Peter Kaiser, Konsul Milan Predan, Sabine Sandriesser, Bildungsdirektor Robert Klingelmeier und Generalsekretär Martin Netzer bei der Eröffnung der Ausstellung zum Minderheitenschulwesen.,
Foto: LPD Kärnten/Peter Just
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LH Peter Kaiser, Bildungsdirektor Robert Klingelmair und Generalsekretär Martin Netzer vom Unterrichtsministerium bei der Eröffnung der Ausstellung zu zweisprachigen Unterricht.,
Foto: LPD Kärnten/Peter Just
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LH Peter Kaiser bei der Eröffnung der Ausstellung zum Minderheitenschulwesen in Österreich.,
Foto: LPD Kärnten/Peter Just
20 Mär 20:00 2019 von Redaktion Vorarlberg Print This Article

LH Kaiser eröffnete Wanderausstellung über das Österreichische Minderheitenschulwesen in der Bildungsdirektion in Klagenfurt

Klagenfurt (LPD). Zehn Stationen zum Thema Minderheiten umfasst die Wanderausstellung, die 2016/2017 im Auftrag des damaligen Bundesministeriums für Bildung und Forschung durch das Demokratiezentrum Wien erstellt wurde. Gestern, Dienstag, wurde diese Ausstellung unter dem Namen "Das Österreichische Minderheitenschulwesen. Sprachliche Vielfalt mit Geschichte" anlässlich des 60-jährigen Bestehens des Minderheiten-Schulgesetzes in der Kärntner Bildungsdirektion von Landeshauptmann Peter Kaiser eröffnet. Ziel der Ausstellung ist die Stärkung der Identität und des Bewusstseins für die eigene Geschichte innerhalb, sowie Bewusstseinsbildung außerhalb österreichischen Minderheiten. Zielgruppe der Ausstellung sind Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe I.

"Die heutige Veranstaltung hat uns eine sehr vielfältige Darstellung sowohl geschichtlich, als auch pädagogisch und didaktisch präsentiert und die Ausstellung versucht alles das zusammenzufassen", sagte Bildungsreferent Kaiser in seiner Eröffnungsrede und verwies auf die bewegte Geschichte des Minderheitenschulwesens. Minderheiten hätten nur Bestand, wenn sie innerhalb eines Gemeinwesens Gehör finden und gefördert würden. "Aufgabe der Politik ist es, für Klarheit zu sorgen und zielgerichtet richtige Schwerpunkte zu setzen", appellierte Kaiser auch an Bildungsminister Heinz Faßmann.

Besonders hingewiesen hat Kaiser auf die zentrale Bedeutung der frühen sprachlichen Bildung: "Der elementarpädagogische Zugang ist ein entscheidender. Wir haben 14 zweisprachige Kindergärten, wo mit sehr viel Engagement gearbeitet wird, was dazu führt, dass im Volksschulbereich schon entsprechende Sprachkenntnisse da sind, die wesentlich sind und dann zur Weiterentwicklung beitragen." Hervorgehoben wurden vom Landeshauptmann auch die tertiäre Bildung, wo die Alpen-Adria-Universität Klagenfurt ein ganz besonderer Standpfeiler der slowenischen Sprache sei. "Die Zweisprachigkeit in Kärnten hat einen hohen Stellenwert", betonte der Landeshauptmann.

Auch Bildungsdirektor Robert Klinglmair betonte die große Wichtigkeit von kultureller und sprachlicher Vielfalt. "Zweisprachigkeit ist ein Asset, das sowohl persönlich bereichert als auch zu besseren Chancen am Arbeitsmarkt führt." Aktuell gebe es über 4.000 Anmeldungen zum Slowenisch-Unterricht, das bedeute, dass sich die Anzahl mehr als verdoppelt habe. Der Bildungsdirektor verwies aber auch auf Problemfelder, so würden beispielsweise die Anmeldungen nach der Primarstufe wieder zurückgehen. "Das ist schwierig für einen nachhaltigen Spracherwerb", so Klinglmair.

Generalsekretär Martin Netzer vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF) richtete Grüße von BM Faßmann aus und beleuchtete die Entwicklung seit 1959. "Das Minderheiten-Schulgesetz war eine historische Lösung und eine große Leistung der damals politischen Verantwortlichen." Vielfalt sei als Bereicherung einer Gesellschaft zu sehen und sei gerade in einem Europa, wo die Zentrifugalkräfte zunehmen, sehr positiv.

"Gedanken zum 60-jährigen Bestehen des Minderheiten-Schulgesetzes für Kärnten" gab es von Theodor Domej, dem ehemaligen Fachinspektor für Slowenisch an mittleren und höheren Schulen in Kärnten. Sabine Sandrieser, Abteilungsleiterin Minderheitenschulwesen beim Landesschulrat für Kärnten, dankte dem Bildungsministerium für die Unterstützung und ganz besonders Jan Sisko von der Stabsstelle für das Minderheitenschulwesen im BMBWF, mit dem schon viele Projekte umgesetzt werden konnten. Sisko berichtete über aktuelle Projekte und Schwerpunkte wie beispielsweise den Übergang vom Kindergarten zur Volksschule. Die Projektleiterin der Ausstellung und Chefin des Demokratiezentrums Wien, Gertraud Diendorfer-Ratzenböck, stellte die Ausstellung "Das Österreichische Minderheitenschulwesen. Sprachliche Vielfalt mit Geschichte" vor.

Unter den zahlreichen Gästen waren Landtagspräsident Reinhart Rohr, Landtagsabgeordnete Ana Blatnik, Landtagsabgeordneter und Pflichtschul-Lehrerpersonalvertreter Stefan Sandrieser, Landesamtsdirektor-Stellvertreter Markus Matschek, Gert Klösch, Bezirkshauptmann von Völkermarkt, Milan Predan, Generalkonsul der Republik Slowenien und Volksgruppenbüroleiter Peter Karpf. Für die musikalische Begrüßung sorgten die 19 Schülerinnen und Schüler der zweisprachigen Volksschule Zell Pfarre/Sele. Für ihre Bereitschaft am schulfreien Festtag des Landespatrons aufzutreten, erhielten sie viel Applaus und Büchergutscheine vom Bildungsdirektor.



Quelle: Land Kärnten



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