Meilenstein im Oberland: Zweite Röhre Perjentunnel geht unter Verkehr

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Mit einem Bandschnitt wurde die zweite Röhre offiziell eröffnet.
Foto: ASFINAG
17 Dez 08:06 2018 von Redaktion Vorarlberg Print This Article

Mit der heutigen offiziellen Verkehrsfreigabe der neuen zweiten Röhre feiert die ASFINAG zusammen mit der Bevölkerung einen Meilenstein: mehr Verkehrssicherheit für täglich 14.000 Autofahrerinnen und Autofahrer sowie Entlastung für 11.000 Anrainerinnen und Anrainer in Zams und Landeck.

Nach dreijähriger Bauzeit eröffneten zahlreiche Ehrengäste – darunter Tunnelpatin Andrea Geiger und Landeshauptmann Günther Platter – die neue Röhre an der S 16 Arlberg Schnellstraße. Das bedeutet: Der Verkehr wird voraussichtlich im Laufe des 17. Dezembers in die neue Röhre umgeleitet. Ab dann starten die Sanierungen in der mittlerweile knapp 40 Jahre alten Bestandsröhre.

Bis März 2020 laufen die Ausbauarbeiten in der ersten Röhre. Nach Abschluss der Sanierung stehen für das Tiroler Oberland zwei moderne Tunnelröhren zur Verfügung.

Das bringt Ihnen der zweiröhrige Perjentunnel:

  • Modernste Tunnelsicherheitstechnik, zwei Spuren pro Richtung und das ohne Gegenverkehr – mehr Verkehrssicherheit für täglich 14.000 Autofahrerinnen und Autofahrer.

  • Keine Umleitungen durch die Ortsgebiete von Zams und Landeck ab März 2020, keine langen Staus am niederrangigen Straßennetz und weniger Zeitverlust für Anrainende – der Vollausbau ist ein deutliches Plus an Lebensqualität für 11.000 Bewohnerinnen und Bewohner von Landeck bis Zams

  • Die ASFINAG verbessert die Anbindung der lokalen Gewerbegebiete an das Autobahnen- und Schnellstraßennetz im Bereich Landeck und Zams entscheidend – ein wesentlicher Faktor, damit der Wirtschaftsstandort Tirol konkurrenzfähig bleibt. Davon profitieren besonders die Betriebe im Oberland.

Günther Platter (landeshauptmann tirol)

„Der heutige Tag ist ein besonderer Tag für das Tiroler Oberland: Die offizielle Verkehrsfreigabe der zweiten Röhre des Perjentunnels bringt neben mehr Verkehrssicherheit für nicht weniger als 14.000 Autofahrerinnen und Autofahrer pro Tag auch ein Plus an Lebensqualität für 11.000 Anrainerinnen und Anrainer in Zams und Landeck – und auch die lokale Wirtschaft wird von der noch besseren Verkehrsanbindung an die Arlberg Schnellstraße profitieren. Mein Dank gilt an dieser Stelle der ASFINAG, die 130 Millionen Euro in dieses Projekt und damit in die Sicherheit und Erreichbarkeit in Tirol investiert hat.“

Markus Abwerzger (klubobmann FPö Tirol)

„Das zweiröhrige Tunnelsystem ist ein starkes Zeichen für mehr Verkehrssicherheit in Tirol. Die Eröffnung ist ein echter Freudentag für das Tiroler Oberland. Nicht nur der Individualverkehr profitiert, sondern auch der Warenverkehr in das Oberland, solange der zweispurige Ausbau der Arlbergbahn noch nicht verwirklicht ist. Gerade der Wirtschafts- und Tourismusstandort Landeck erfährt durch die zweite Röhre eine Stärkung, und die Ortsgebiete von Zams und Landeck bekommen ab März 2020 eine massive Verkehrsentlastung, da es keine Umleitungen durch die Ortsgebiete mehr gibt.“

Klaus Schierhackl (vorstandsdirektor asfinag)

„Jeder Unfall ist einer zu viel. Wir investieren deswegen allein hier 130 Millionen Euro in ein modernes zweiröhriges Tunnelsystem für mehr Sicherheit. Das Ende des Gegenverkehrs ist nachhaltig wirksam, um schwere Frontalunfälle zu verhindern. Darüber hinaus schaffen wir ein Plus an Lebensqualität für die Bevölkerung und eine zeitgemäße Infrastruktur für die lokale Wirtschaft. Wir investieren mehr als 300 Millionen Euro in moderne Tunnel allein im Bezirk Landeck. Diese wichtigen Investitionen in den Wirtschaftsstandort sind primär durch unsere Maut- und Vignetten-Einnahmen gesichert.“

Andreas Fromm (geschäftsführer asfinag bau management gmbh)

„Wir verfolgen beim Tunnelausbau ein klares Ziel: mehr Sicherheit und optimale Verbindungen schaffen und gleichzeitig während der Bauphase keine zusätzlichen Verkehrsbehinderungen erzeugen. Das haben wir beim Perjentunnel unter Beweis gestellt. Monatelange Sperren waren durch ausgefeilte Planung und Strategie nicht notwendig. Wir beginnen sofort ab 17. Dezember mit der Sanierung der knapp 40 Jahre alten Bestandsröhre, damit die Oberländer Bevölkerung möglichst rasch entlastet wird.“

Stefan Siegele (geschäftsführer asfinag alpenstrassen gmbh)

„Ich profitiere ja persönlich vom Tunnelausbau im Oberland. Als gebürtiger Kappler nutze ich selbst jeden Tag diese Strecke. Der Vollausbau ist eine absolute Win-Win-Situation für die Sicherheit, für die Wirtschaft, insbesondere aber für die Bevölkerung. Bei längerfristigen Sperren einer Röhre haben wir künftig die Möglichkeit, den Verkehr auf der Arlberg Schnellstraße zu belassen. Keine Umleitungen mehr durch Landek und Zams bedeuteten auch, weniger Stau, Zeitverlust und Belastung.“


Neue Röhre des Perjentunnels nach dreijähriger Bauzeit fertiggestellt

2015 starteten die ersten Vorbereitungsarbeiten mit der Sannabrücke. Drei Jahre später ist die neue Tunnelröhre fertig. Das heißt: Im Laufe des 17. Dezembers leitet die ASFINAG die ersten Autos durch die neue Röhre, um sofort mit den Sanierungen in der Bestandsröhre beginnen zu können. Ab März 2020 stehen im Oberland zwei modern ausgerüstete Tunnelröhren zur Verfügung.

Diese erhalten die derzeit aktuellsten Sicherheitstechnologien: Videotechnik, moderne Lüftungs- und LED-Beleuchtungstechnologie sowie Notruf- und Brandmeldeanlagen. Zwischen beiden Röhren gibt es ab sofort zehn Fluchtwege, zwei davon können sogar von Einsatzfahrzeugen befahren werden. Das heißt: Der Abstand zwischen zwei Fluchtwegen beträgt maximal nur mehr 300 Meter. Eine Fahrstreifen-Signalisierung im Tunnel zeigt Verkehrsteilnehmenden stets an, ob Fahrstreifen frei befahrbar oder gesperrt sind. Darüber hinaus sorgt die ASFINAG mit einer sogenannten Mittelstreifen-Überfahrt an den Tunnelportalen dafür, dass im Falle einer längeren Sperre einer Röhre der Verkehr mit wenigen Handgriffen in die andere Röhre umgeleitet werden kann. Das bedeutet: zukünftig keine Zeitverzögerungen durch längere Umleitungsstrecken durch die Ortsgebiete von Zams und Landeck.

Enorme Dimensionen der Tunnel-Baustelle

Die ASFINAG investiert 130 Millionen Euro in die neue Röhre sowie in die Sanierung der Bestandsröhre. Die Dimension des Neubaus war enorm: 250.000 Kubikmeter Ausbruchmaterial wurden gefördert, 80.000 Quadratmeter Spritzbeton und 77.000 Meter an Ankern eingebaut. Der bergmännische Tunneldurchschlag erfolgte bereits nach einem Jahr. Nach Abschluss des Innenausbaus und des Einbaus sämtlicher notwendiger Sicherheitstechnologien erfolgt nun nach dreijähriger Bauzeit die Verkehrsfreigabe der neuen Röhre.

Das bringt der Vollausbau des Perjentunnels

Für die ASFINAG ist die Errichtung von zwei modernen Tunnelröhren eine Win-Win-Situation in vielerlei Hinsicht:

Plus an Lebensqualität für 11.000 Anrainerinnen und Anrainer: Ab März 2020 werden lange Umleitungen durch die Ortsgebiete von Zams und Landeck etwa durch Tunnelsperren der Geschichte angehören. Bis zu einer Stunde längere Fahrtzeit mussten Verkehrsteilnehmende bislang bei diesen Umleitungen in Kauf nehmen. Der Verkehr läuft ab dann durch zwei Röhren – ohne Umleitung über das niederrangige Straßennetz. Das heißt: weniger Ausweichverkehr und Staus, reduzierte Belastung der Bevölkerung durch Lärm und Schadstoffe.

Moderne Infrastruktur für lokale Wirtschaft: Die Arlberg Schnellstraße spielt vor allem im Tourismus eine wichtige Rolle. Viele Wintersportorte sind im Tiroler Oberland beheimatet und ziehen jedes Jahr zahlreiche Touristen an. Doch auch die lokale Wirtschaft profitiert vom Tunnelausbau Perjen: Noch bessere Anbindungen an die Arlberg Schnellstraße bedeuten Nachhaltigkeit für heimische Wirtschaftsbetriebe, um auch künftig konkurrenzfähig zu bleiben.

Rasches vorankommen für Pendlerinnen und Pendler: Der tägliche Weg in die Arbeit wird künftig noch rascher und sicherer werden. Zwei Tunnelröhren mit getrennten Richtungsfahrbahnen bedeuten, dass Pendlerinnen und Pendler noch bequemer samt Überholmöglichkeiten von und zum Arbeitsplatz gelangen werden.

Noch mehr Sicherheit für die Arlberg Schnellstraße

Im Tiroler Oberland investierte die ASFINAG in der jüngsten Vergangenheit mehr als 300 Millionen Euro und erfüllte damit sämtliche Vorgaben des Straßentunnelsicherheitsgesetzes. Die Arbeiten an Arlbergtunnel, Vollausbau Perjentunnel und die Modernisierungen der Tunnel Mils, Pianner/Quadratscher und Flirsch sind mittlerweile abgeschlossen.

Der nächste wichtige Schritt: Die Lötzgalerie und der Lötztunnel sollen bis spätestens 2025 mit zwei Fahrspuren pro Richtung ausgestattet werden. Die ersten Ausschreibungen dazu erfolgen im Jahr 2019. Die ASFINAG rechnet mit dem Baubeginn der ersten Maßnahmen bereits ab 2020. Dieser Ausbau trägt dazu bei, dass eine moderne und vor allem sichere Infrastruktur auch in Zeiten steigender Verkehrszahlen gewährleistet bleibt.

Eckdaten Perjentunnel

  • Gesamtlänge neue Röhre Perjentunnel: 852 Meter
  • Gesamtlänge Bestandsröhre Perjentunnel: 992 Meter
  • Gesamtinvestition Perjentunnel: 130 Millionen Euro
  • Baubeginn Sannabrücke Frühjahr 2015
  • Beginn Vortrieb neue Röhre Mai 2016
  • Geplante Verkehrsfreigabe zweite Röhre Dezember 2018
  • Beginn Sanierung Bestandsröhre Dezember 2018
  • Geplante Gesamtverkehrsfreigabe März 2020

Eckdaten Errichtung zweite Röhre Perjentunnel:

Ausbruchmaterial gesamt 250.000 Kubikmeter

Spritzbeton gesamt 80.000 Quadratmeter

Laufmeter Anker 77.000 Meter

Sprengstoff 320 Tonnen


Quelle: ASFINAG



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