Maßnahmen zum Schutz der Fischfauna im Inn

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Zur nachhaltigen Sicherung der Fischbestände setzten Bürgermeister Georg Willi (2.v.r.) und Geschäftsführer Martin Baltes (IVB, 1.v.r.) in Anwesenheit von Obmann Andreas Schiechtl, Fischzüchter Ewald Steiner und Geschäftsführer Luis Töchterle (alle Fischereigesellschaft Innsbruck, v.l.n.r.) heimische Äschen in den Inn ein.
Foto: R. Kubanda
19 Mär 18:00 2019 von Redaktion Salzburg Print This Article

Gemeinsame Aktion sichert den Fischbestand der Äschen

In Anwesenheit von Bürgermeister Georg Willi, Geschäftsführer DI Martin Baltes (Innsbrucker Verkehrsbetriebe AG, IVB), Obmann MMag. Andreas Schiechtl (Fischereigesellschaft Innsbruck) und dem Geschäftsführer der Fischereigesellschaft, Luis Töchterle, wurden vor Kurzem beim Löwenhaus am Rennweg heimische Äschen in den Inn eingesetzt. Anlass zu dieser Besatzungsmaßnahme ist der Umbau der Grenobler Brücke für die Straßenbahn in den letzten Jahren. Notwendig gewesenen Eingriffe und damit verbundene Trübungen im Inn machen den Fischen stark zu schaffen. Ihr natürlicher Lebensraum wurde beeinträchtigt.

Bürgermeister Willi stellt dazu fest: „Der Ausbau der Mobilität und die Erhaltung von Ökosystemen schließen sich nicht gegenseitig aus. Natürlich wird bei großen Bauprojekten wie etwa beim Umbau der Grenobler Brücke das Biotop gestört oder sogar stark in Mitleidenschaft gezogen. Wenn das passiert, gilt es, diesen biologischen Lebensraum wieder bestmöglich intakt zu setzen. Das wollen wir hier mit dem Einsetzen der heimischen Äschen symbolisch und praktisch verdeutlichen.“

Gesetzliche Regelungen
Baumaßnahmen wie etwa die Errichtung von Brücken führen zu Schäden an Gewässern, vor allem die Fischfauna wird in Mitleidenschaft gezogen. Das Wasserrechtsgesetz sieht dafür Entschädigungszahlungen vor, um den Verlust finanziell abzugleichen. In Gesprächen zwischen den IVB und der Fischereigesellschaft Innsbruck wurde beschlossen, die Entschädigungssumme direkt in den Äschenbesatz des Inns zu investieren. So wird unmittelbar die Population der Inn-Äsche gestärkt. Martin Baltes fasst zusammen: „Für uns als Mobilitätsanbieter hat der Umweltschutz eine zentrale Bedeutung. Während des Baus der neuen Trambrücke beim O-Dorf waren vorübergehende Beeinträchtigungen des Inns unvermeidbar. Daher leisten wir sehr gerne unseren Beitrag für eine ökologische Revitalisierung des Inn. Der Fischereiverband hat diese sehr pragmatische und wirkungsvolle Maßnahme vorgeschlagen und wir hoffen damit einen Beitrag zur nachhaltigen Sicherung des Fischbestandes im Inn leisten zu können.“ Durch die so gesetzte Maßnahme wurde der Inn die neue Heimat für über 7.500 junge Äschen. Rund 2.500 Äschen steuerte davon die Fischereigesellschaft bei, um einen nachhaltigen und wirksamen Besatz zu sichern.

Hilfe für die Innäschen
Die Innäsche gehört zu den letzten einheimischen Fischarten in Tirol. Ohne menschliches Zutun ist diese Fischart vom Aussterben bedroht. Ihr Schutz ist daher besonders wichtig. Durch Flussbegradigungen, Verbauungen und vor allen durch den Sunk- und Schwallbetrieb großer Kraftwerke wird die Fortpflanzung der Äschen stark erschwert bzw. unmöglich gemacht. Obmann Andras Schiechtl merkt an: „Im Tiroler Inn lebt eine selten gewordene Unterart der Äsche. Vor allem der Schwallbetrieb und andere Belastungen verhindern ein Eigenaufkommen, daher ist ihr Erhalt von Besatz abhängig.“ Die Fischervereine in Prutz und Pfunds fangen zur Laichzeit viele Äschen ein und bringen diese in die Aufzuchtanlagen. Dort werden die von den Fischen abgestreiften Eier und Samen vermengt und gewissermaßen künstlich befruchtet. Im Anschluss werden die so befruchteten Eier in Fischzuchtanlagen gebracht. Sind die Fische nach einem Jahr ausreichend groß, kehren die Jungäschen in den Inn zurück und verstärken die Population.

Artenschutzprojekt Tiroler Inn-Äsche
Das „Artenschutzprojekt Tiroler Inn-Äsche“ wurde 1992 vom Tiroler Fischereiverband in Kooperation mit der Tiroler Wasserkraft AG (TIWAG) ins Leben gerufen, mit dem Ziel, die heimische Fischfauna zu fördern. 2010 wurde es um das „Artenschutzprojekt Forelle“ erweitert.


Quelle: Stadt Innsbruck



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