MA 22: Geschützte Gebiete für bemerkenswerte Insekten in der Millionenstadt

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Foto: Manfred Pendl/MA 22
17 Jul 16:00 2019 von Redaktion Salzburg Print This Article

Sieben Punkte für das Wohl der Insekten in Wien

Distelfalter, Bläulinge und Weißlinge, Admiral und Kleiner Fuchs, Schachbrett und Schwalbenschwanz – diese Schmetterlinge sind allesamt kleine Kunstwerke der Natur und derzeit an allen blühenden Ecken und Enden in Wien zu bewundern. Um die Vielfalt an Tagfaltern, Wildbienen, Käfern und anderen Insekten zu fördern, setzt die Stadt Wien seit vielen Jahren zahlreiche Maßnahmen. Einen Überblick darüber gibt die Wiener Umweltschutzabteilung-MA 22 in „Sieben Punkte für Insekten“, die da sind:

Bewusstseinsbildung Schutzprogramme der Stadt Schutzgebiete als Lebensraum nachhaltige Ernährung naturnahe Grünräume Pestizidminimierung Gebäudebegrünungen

Mehr dazu sowie Tipps gibt es unter www.umweltschutz.wien.at.

Schutzgebiete sind Rückzugsorte für viele besondere Arten

Der dritte Punkt der „Sieben Punkte für Insekten“ zeigt, wie wichtig Schutzgebiete für viele, auf bestimmte Lebensräume spezialisierte Tiere und Pflanzen sind. Denn unter Schutz gestellt werden vor allem Gebiete, die reich an naturnahen Lebensräumen, seltenen Arten oder besondere Kulturlandschaften sind. Dazu zählen zum Beispiel die Donau-Auen, der Lainzer Tiergarten, das Landschaftsschutzgebiet Liesing und andere Schutzgebiete in den Wäldern und Weingärten Wiens.

Zu den Schutzgebietskategorien zählen unter anderem Nationalpark, Europaschutzgebiet, Landschaftsschutzgebiet, Naturschutzgebiet, aber auch Naturdenkmäler. Sie werden mittels Gesetz, Verordnung oder Bescheid ausgewiesen. Mittels Verordnung wird das Schutzgebiet abgegrenzt und es werden notwendige Schutzmaßnahmen festgelegt. Dazu zählen Eingriffsverbote, Bewilligungspflichten oder spezielle Pflege- und Bewirtschaftungsmaßnahmen. Das bedeutet, dass Vorhaben, wie etwa die Errichtung von Zäunen, Gebäuden oder Wegen, aber auch das Aufstellen von Beleuchtungskörpern oder Veranstaltungen eine naturschutzrechtliche Bewilligung benötigen. Die dafür zuständige Naturschutzbehörde für Wien ist die Wiener Umweltschutzabteilung-MA 22. Die Pflegemaßnahmen reichen von der Wiesenmahd bis zum erhaltenden Baumschnitt an als Naturdenkmal gewidmeten Bäumen.

Alpenbock und Weißfleckwidderchen in Wiens geschützten Wäldern

Zur Sommerszeit im Maurer Wald ist das Weißfleckwidderchen nicht zu übersehen. Im Lainzer Tiergarten ist seit Anfang Juli der Alpenbock unterwegs. Wer sich nun Schafe und Rehe erwartet irrt – das Weißfleckwidderchen ist ein Falter, der Alpenbock ein Käfer aus der Familie der Bockkäfer.

Das Weißfleckwidderchen ist ein bis zu 4 Zentimeter großer Falter, dessen schwarzblaue Flügel mit weißen Punkten geschmückt sind. Der Körper fällt durch seine gelben Ringe auf, die schwarzen Fühler haben weiße Enden. Die bevorzugten Futterpflanzen der grauen Raupen sind Gräser, Ampfer, Labkraut oder Wegerich. Nach dem Überwintern in Gespinsten - Weißfleckwidderchen zählen zu den sogenannten Bärenspinnern - schlüpfen bis Juli die Falter. Anzutreffen sind die Widderchen zumeist in lichten Wäldern oder am Waldesrand.

Der Alpenbock ist durch seine beachtliche Größe von rund 3 Zentimetern und die blaue Färbung unverkennbar. Die Farbe entsteht durch das dichte Haarkleid des Käfers, das farblich leicht variieren kann. Für den Alpenbock ist der Verbleib von starkem, besonntem Totholz überlebenswichtig, denn die Entwicklung vom darin abgelegten Ei bis zum adulten Käfer dauert mehrere Jahre. In Schutzgebieten und Naturreservaten ist diese Lebensgrundlage für den Käfer sichergestellt, da auch abgestorbene Bäume darin belassen werden. Davon profitieren auch andere Insekten, deren Nachwuchs im Totholz heranwächst, etwa die Schwarze Holzbiene.



Quelle: Stadt Wien



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