Linz: Kautionsbetrug - 89-Jährige zahlte 90.000 Euro

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Polizeiauto - Symbolbild

17 Jän 07:23 2019 von Redaktion Vorarlberg Print This Article

Am 16. November 2019 um 17:15 Uhr wurde eine Polizeistreife in Linz-Urfahr zu einem soeben stattgefundenen Kautionsbetrug beordert.
Das Opfer, eine 89-jährige Frau, überreichte einer jungen Frau vor dem Wohnhaus 90.000 Euro in bar. Das Geld wurde zuvor telefonisch von einem Mann gefordert, damit ihre Tochter freigelassen wird. Die Tochter hatte angeblich schuldhaft einen Verkehrsunfall verursacht und werde von der Polizei festgehalten.
Erst bei einem nachfolgenden Telefonat mit ihrem Sohn kamen der Pensionistin Zweifel am Sachverhalt und sie entschied sich, die Polizei zu alarmieren. Das Opfer beschreibt die junge Frau als ca. 20 Jahre alt, zarte Statur, ca. 1,65-1,70cm groß, ausländisches Aussehen, dunkel bekleidet, dunkle Schirmkappe, schwarzer Rucksack.
Während der Amtshandlung fahndeten bereits mehrere Streifenbesatzungen im Umfeld des Tatortes, bisher jedoch ohne Erfolg.

Die Vorgehensweise der Betrüger:

  • Männer oder Frauen geben sich am Telefon als Kriminalbeamte oder als Kriminalpolizei aus und sprechen dabei fast immer in Hochdeutsch bzw. in Hochdeutsch mit leicht ausländischem Akzent.
  • Sie teilen dem Opfer mit, dass die Tochter (manchmal auch der Sohn) einen schweren Verkehrsunfall verursacht hat. Aus diesem Grund müsse der Betroffene eine Kaution in der Höhe zwischen 27.000 Euro bis 200.000 Euro bezahlen. Ansonsten hat der Angehörige eine Haftstrafe zu verbüßen.
  • Die Opfer werden höchstwahrscheinlich aufgrund der älter erscheinenden Vornamen samt Adressen aus dem Telefonbuch ausgewählt.
  • Die Opfer werden meist während des Geldbeschaffens mit Anrufen überhäuft, um sicherzustellen, dass zwischendurch nicht die Polizei informiert wird.
  • Auch Bankangestellte werden gebeten, bei ungewöhnlich erscheinenden Behebungen den Kunden sofort zu sensibilisieren.

Wie kann ich mich bzw. meine Familienmitglieder schützen?

Um sich vor Betrügern am Telefon zu schützen soll man sich gar nicht erst auf ein Gespräch einlassen, sondern am besten sofort auflegen. In dem Moment, wo man sich auf den Anrufer einlässt, wird es schwer. Die Person am Ende der Leitung ist gut geschult und darauf trainiert, einen bei der Stange zu halten. Sie wissen genau, wie sie jemanden ködern können.

  • Geben sie am Telefon weder Details zu Ihren finanziellen noch zu ihren familiären Verhältnissen bekannt.
  • Übergeben sie niemals Geld an unbekannte Personen!!!
  • Ältere Menschen sollten sich am Telefon nicht verunsichern oder unter Druck setzen lassen.

Sollte der Verdacht eines Kautionsbetruges bestehen, bitte umgehend den Notruf der Polizei wählen oder direkt zur nächsten Polizeiinspektion gehen.


Quelle: LPD Oberösterreich



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