Libellen fliegen auf Wien

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Die MA 22 lädt zum Wiener Tag der Artenvielfalt 2017
Foto: Manfred Pendl
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Libellen fliegen auf Wien
Foto: © Manfred Pendl/MA 22
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Libellen fliegen auf Wien
Foto: © Ferdinand Schmeller/MA 22
02 Aug 18:00 2019 von Redaktion Salzburg Print This Article

60 Libellenarten leben in der Stadt

In Wien leben rund 60 Libellenarten. Das sind 78 % aller in Österreich nachgewiesenen Arten! Diese Artenvielfalt hängt nicht zuletzt damit zusammen, dass es in Wien die unterschiedlichsten Regionen und Lebensräume gibt, auf die die jeweilige Libellenart im wahrsten Sinne des Wortes fliegt.

Fossilienfunde belegen, dass die Tiergruppe der Libellen bereits vor über 300 Millionen Jahren auf der Erde gelebt hat. Das war sehr lange vor den Dinosauriern. Und diese sind inzwischen wieder ausgestorben! Ein wenig kleiner sind sie geworden. Bis zu 70 cm Flügelspannweite weisen einige Fossilienfunde auf. Heutzutage weisen die größten unter den Libellen eine Spannweite von rund 20 cm auf.

Doch obwohl, oder auch gerade weil Libellen bereits eine derart lange Zeitspanne auf der Erde sind, muss es uns allen ein Anliegen sein, sie zu schützen. Denn der Verlust von Lebensraum und die Klimaveränderungen machen auch vor ihnen nicht halt.

Libellenleben und –lieben

Ihre kugelförmigen Augen, die aus bis zu 30.000 Einzelaugen bestehen, ermöglichen Libellen beinahe einen Rundumblick. Doch nicht genug, sie haben zusätzlich noch 3 weitere Punktaugen, mit denen sie hell und dunkel unterscheiden können.

Ihre zwei Flügelpaare können sie nicht falten aber unabhängig voneinander bewegen, was sie zu wahren Manövrierkünstlern macht.

Die Eiablage der Libellen erfolgt so unterschiedlich, wie sie selbst sind. Einige Libellenarten werfen ihre Eier im Flug ins Wasser oder an den Uferbereich. Andere setzen ihre Eier in Pflanzen oder Sandböden ab.

Aus den Eiern schlüpfen Larven, die sich zur Libelle entwickelt. Libellenlarven leben räuberisch im Wasser. Während ihrer Entwicklung häuten sie sich bis zu 14 Mal.

Um mehr über die Wiener Libellen und ihre Lebensräume zu erfahren, werden regelmäßig Kartierungen durchgeführt. Hierbei konnte von 2017 auf 2018 eine erfreuliche Verbesserung festgestellt werden. So hat zum Beispiel die Kartierung in Wienerwaldgebieten ergeben, dass der Artenreichtum von 26 Arten im Jahr 2017 auf 33 Arten im Jahr 2018 angestiegen ist.

Einige Libellenarten sind streng geschützt, dazu gehören zum Beispiel die Große Moosjungfer oder die Blauflügelprachtlibelle. Letztere sticht durch ihre besonders auffällige Färbung – die Flügel der Männchen sind vollständig blaugrün – sofort ins Auge. Diese Libellenart lebt vor allem an kleinen bis mittelgroßen Bachläufen mit niedrigen Wassertemperaturen, die sehr naturbelassen sind. Dieser Lebensraum ist leider bereits sehr selten geworden.

Bis in den Oktober hinein kann man diese Flugakrobaten noch beobachten. Also wieso nicht einmal einen Ausflug zum „Libellenschauen“ planen?

Wissenswertes kompakt In Wien leben rund 60 Libellenarten Die kleinste europäische Libelle ist die Zwerglibelle mit einer Körperlänge und einer Flügelspannweite von maximal 25 mm. Zu den größten in Österreich vorkommenden Libellen gehört die Große Königslibelle mit einer Flügelspannweite von bis zu 11 cm. In Wien findet sich auch die größte Libellenart Europas, die Große Quelljungfer. Sie ist im Wienerwald zu finden. Im Lainzer Tiergarten haben sie einen besonders guten Lebensraum gefunden, wie eine 2017 von der Stadt Wien-Umweltschutz geförderte Studie ergab. Zur Studie: www.wien.gv.at/kontakte/ma22/studien/pdf/grosse-quelljungfer.pdf Libellen sind reine Fleischfresser und verspeisen mit Vorliebe aquatische Larven, Wasserflöhe oder sogar kleine Fische. Erwachsene Libellen sterben im Herbst. Libellenlarven überwintern in Winterstarre im Wasser und schlüpfen, wenn die Temperaturen im Frühjahr wieder ansteigen. Einige Arten bleiben sogar über mehrere Jahre als Larven im Wasser. Einige Libellen können sogar rückwärts fliegen Wer wissen will, was Wien zum Schutz der Biodiversität und Insekten unternimmt, der 7-Punkte-Plan der Wiener Umweltschutzabteilung informiert.

www.umweltschutz.wien.at/naturschutz/biotop/insekten.html



Quelle: Stadt Wien



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