Lebensraum Mur: Alles in Fluss

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Präsentierten die Mur-Projekte: v. l. StR Kurt Hohensinner, Michael Strömer, Kajak Club Graz, Bgm. Siegfried Nagl, Vize-Bgm. Mario Eustacchio und der Leiter der Abt. Grünraum und Gewässer, Robert Wiener
Foto: © Stadt Graz/Fischer
06 Apr 09:21 2019 von Redaktion Salzburg Print This Article

Ein Bündel an Maßnahmen machen die Mur noch lebenswerter

Michael Strömer vom Kajak Club Graz, Bgm. Nagl, Vize-Bgm. Eustacchio (v. l.)© Stadt Graz/Fischer

Der Bau des Murkraftwerks ist in der Endphase - bereits seit Jänner fließt Wasser durch das Kraftwerk und seit März beginnt das langsame, millimeterweise Aufstauen der Mur - beeinflusst auch die Entwicklung des Flusses im Grazer Stadtgebiet. Bürgermeister Siegfried Nagl: „Wir haben diese Herausforderungen und Chancen in der Stadtentwicklung angenommen und Möglichkeiten für die nachhaltige Nutzung der Mur im Bereich des historischen Stadtkerns geprüft. Alle Maßnahmen machen es künftig möglich, die Mur als Lebensraum zu erleben und nicht als Fluss, der sich eingräbt und der die Stadt teilt."

Projekte in und entlang der Mur laufen nach Plan

„Wir haben beschlossen, das rechte Murufer möglichst natürlich zu belassen, um das grüne Band und einen Wanderkorridor für Wildtiere zu erhalten. Entlang des linken Murufers wird es eine Vielzahl von Nutzungen und eine deutliche Attraktivierung der Naherholungsräume geben", so Vizebürgermeister Mario Eustacchio. Diese Maßnahmen wurden/werden seit Juni des Vorjahres umgesetzt:

  • Erarbeitung des Gastrokonzepts mit themenbezogenen Vorschlagen für potenzielle Standorte mit unterschiedlichen Zielgruppen
  • Detailplanungen für Sonnendecks und Plattformen mit Energie Steiermark vertraglich und umsetzungsreif abgestimmt
  • Planung Entwicklung Wassersportzentrum Grabeländer als Entwurf fertiggestellt.
  • Bepflanzungsproblematik Stauraum gelöst
  • Augartenbucht (Umsetzungsphase 1) in Bau - Fertigstellung im September 2019
  • Wassersportwelle - Machbarkeit erwiesen
  • Kajakclub Wikinger - Architekturwettbewerb lauft
  • HOLDING-Areal Sturzgasse - Salzsilos versetzt
  • Puchsteg NEU - bereits in Bau
  • Konfiguration Seichtwasserzone Grünanger gelost
  • Beleuchtung geplant und beschlossen
  • Radwege-Führungen finalisiert

Augartenabsenkung, Stadtbalkon und Kajakwelle vor Fertigstellung Graz surft auf einer ...© Kratzer & Partner ZT GmbHneuen Kajak-Welle.© Kratzer & Partner ZT GmbHDer Stadtbalkon als Teil der Ufergestaltung.© weda 3D – the CGI company

In den nächsten Monaten ist unter der Federführung der Abteilung für Grünraum und Gewässer die Fertigstellung zahlreicher Highlights geplant. Siegfried Nagl: „Der so genannte ‚Stadtbalkon‘ südlich der Radetzkybrücke ist Teil der Ufergestaltung. Hier ist eine Nutzung durch die Gastronomie oder ein Stand-up-Paddelverleih vorgesehen. Die Augartenabsenkung samt Sonnendeck wird im September 2019 fertiggestellt. Wie angekündigt werden in der nächsten Umsetzungsphase mit Bürgerbeteiligung einige Spiel- und Freizeitfunktionen neu geordnet und adaptiert."

In die Verlängerung geht auch der Puchsteg, der eigentlich als Brücke bezeichnet werden kann. Die von RadfahrerInnen und FußgängerInnen genutzte Ost-West-Verbindung über die Mur wird nämlich künftig allen modernen Anforderungen gerecht.

Stadtrat Kurt Hohensinner: „Der Radweg entlang der Mur ist schon heute die größte Sportfläche der Stadt. Das beweisen unzählige Läufer, Radfahrer, Skater und Walker jeden Tag. Jetzt rücken wir auch den Wassersport in den Mittelpunkt. Ein Highlight wird dabei die Surf- und Kajakwelle mit Wildwasserbereich bei der Murinsel sein. Diese zwei Meter hohe Wasserwelle wird rund acht Monate im Jahr nutzbar und wettkampftauglich und - in Abstimmung mit der ASVK - ein Herzstück des neuen Lebensraums Mur inmitten der Innenstadt sein." Davon zeigt sich Michael Strömer vom Kajak Club Graz begeistert: „Für uns Kajakfahrer ist das eine wahnsinnig tolle Sache. Die Welle ist einzigartig und wurde weltweit noch nie inmitten einer Stadt realisiert. Sie wird viele Zuschauer anziehen und damit Bewegung in die Stadt bringen!" Auch das dringend sanierungsbedürftige Gebäude des Kajakclubs Wikinger am Marburger Kai wird architektonisch neu gestaltet und mit weiteren Funktionen ausgestattet. In der heutigen Stadtsenatssitzung wurden dafür 55.000 Euro freigegeben.

Ein weiteres Projekt ist jenes auf den ehemaligen Grabeländern in der Angergasse. Hier entsteht ein nutzungsoffener Wassersport- und Freizeitstützpunkt - eine Art Marina, die sowohl den Einsatzorganisationen dient, als auch für RudererInnen, Stand-up-PaddlerInnen und KajakfahrerInnen Anlegestelle und sicherer „Hafen" im Winter sein kann. Im Rahmen der Arbeiten wird zudem der Bezirkssportplatz am Grünanger komplett saniert und um eine Footvolley-Anlage erweitert.

Kosten:

  • Surf- und Kajakwelle mit Wildwasserbereich: 1,74 Mio. Euro
  • Erholungsfläche Grabeländer - Wassersport- und Freizeitzentrum: 800.000 Euro
  • Feuerwehrbootshaus: 300.000 Euro
  • Kajakclub Wikinger: 1,44 Mio. Euro
  • Stadtbalkon: 180.000 Euro
  • Augarten, Ausbaustufe 2 (BürgerInnenbeteiligung und Nachjustierung): 580.000 Euro
  • Grabeländer - Wassersport- und Freizeitstützpunkt (inkl. Planung): 800.000 Euro
  • Puchsteg NEU (Zuzahlung für Qualitätssteigerungen auf Wunsch der Stadt): 480.000 Euro

Mit den Grundstückskäufen und der Regionalförderung des Landes für Mur-Projekte ergibt dies rund 6,5 Mio. Euro, die die Stadt in den Lebensraum Mur investiert.

Ulrike Lessing-Weihrauch


Quelle: Stadt Graz



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