Landtag: Aktuelle Stunde thematisierte Sicherstellung der Verfügbarkeit und Qualität des Kärntner Trinkwassers

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Amt d. Kärntner Landesregierung - Symbolbild
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17 Jun 08:00 2019 von Redaktion Salzburg Print This Article

Wasserwirtschaftsreferent LR Fellner: 89 Prozent der Wasserversorgung in Kärnten läuft über Gemeinden bzw. Gemeindeverbände

Klagenfurt (LPD). In der aktuellen Stunde des Kärntner Landtages heute, Donnerstag, debattierten die Abgeordneten über die Sicherstellung der Verfügbarkeit und Qualität des Kärntner Trinkwassers. Einig waren sich alle Redner, dass Wasser das Gold der Zukunft ist und daher unantastbar sei und es keinen Ausverkauf des Wassers geben dürfe. Ein heute von allen Fraktionen eingebrachter Antrag sieht daher den Schutz des Wassers im Verfassungsrang vor.

Seitens des Regierungskollegiums meldete sich Wasserwirtschaftsreferent LR Daniel Fellner zu Wort. Er nahm am Beginn seiner Rede zu den Punkten "Schutz des Wassers auf dem Dobratsch", zur "Wasserversorgung bei einem Blackout" bzw. zum "Wasserpreis" Stellung. "Am Dobratsch wird für die Sicherheit des Wassers viel gemacht, die Errichtung sogenannter Trinkwasser Kraftwerke ist nichts Neues", stellte er fest. Im Falle eines Blackouts habe es von seiner Seite mit den Trinkwasserversorgern bereits mehrere Gespräche gegeben. In Bezug auf den Wasserpreis ist es für ihn wichtig, den Wassergenossenschaften beim Preis Hilfe anzubieten.

Fellner informierte das Hohe Haus auch darüber, dass 89 Prozent der Wasserversorgung über die Gemeinden bzw. Gemeindeverbände laufen und gut funktionieren. "In den Gemeinden wird jeder eingenommene Cent in die Infrastruktur investiert, was für die langfristige Versorgungssicherheit von großer Bedeutung ist", so Fellner.
Der mögliche Ausverkauf von heimischem Trinkwasser ist für Fellner keine ferne, rein theoretische Gefahr, sondern vielmehr sehr konkret und sehr nahe. Er, Fellner, sei selbst erst vor zwei Wochen vom Besitzer einer Kärntner Quelle kontaktiert worden, der davon sprach, diese an einen internationalen Konzern verkaufen zu wollen. Man müsse sich internationale Beispiele, wie etwa im französischen Vittel anschauen, wo Wasser von einem Konzern gewinnbringend abgefüllt wird, der Grundwasserspiegel sukzessive sinkt und die Bevölkerung zunehmend auf dem Trockenen sitzt.

Laut Fellner habe man sich auch unbedingt die Frage zu stellen, warum hierzulande Wasser an Grund und Boden geknüpft ist? Dies sei bei der Jagd nicht so, dies sei bei Fischereirechten nicht so, warum also beim Wasser. "Hier muss etwas getan werden, damit wir die Trinkwasserversorgung der Bevölkerung langfristig sicherstellen können", fand Fellner klare Worte. Unbedingt notwendig sei daher eine nachhaltige Daseinsvorsorge.

Fellner kündigte für die nächsten Wochen die Präsentation einer umfassenden Trinkwasserstudie inklusive Maßnahmenkatalog vor. "Dann müssen wir uns anschauen, wie wir das finanziell stemmen." Als Kostenrahmen nannte er 70 bis 90 Millionen Euro.



Quelle: Land Kärnten



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