Kärnten: Landtag - Aktuelle Stunde thematisierte Arbeitsmarkt und Beschäftigungslage in Kärnten

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Kärnten

26 Sep 05:00 2020 von Redaktion Salzburg Print This Article

Arbeitsmarktreferentin LHStv.in Schaunig: Aktive Arbeitsmarktpolitik und Mitteleinsatz gegen derzeitige Schieflage - LR Schuschnig: Investitionen, Anreize und Qualifizierung sind wichtig für heimischen Arbeitsmarkt und Wirtschaft

Klagenfurt (LPD). Im Rahmen der Aktuellen Stunde heute, Donnerstag, im Kärntner Landtag, debattierten die Abgeordneten über den Kärntner Arbeitsmarkt und über Maßnahmen zur Steigerung der Beschäftigung in Kärnten unter dem Motto „Schieflage am Kärntner Arbeitsmarkt beseitigen – Maßnahmen für mehr Beschäftigung“. Seitens des Regierungskollegiums meldeten sich Arbeitsmarktreferentin LHSTv.in Gaby Schaunig und Wirtschaftsreferent LR Sebastian Schuschnig zu Wort.

Schaunig betonte, dass die derzeitige Krise am Arbeitsmarkt bedingt durch die Covid-Pandemie weit herausfordernder sei als die HETA-Krise, da die Menschen viel unmittelbarer betroffen seien. Um der Schieflage am Arbeitsmarkt zu begegnen, brauche es wirksame Gegengewichte, so Schaunig. Drei Säulen nannte sie dabei explizit: „Wichtig ist eine aktive Arbeitsmarktpolitik mit dem entsprechenden Mitteleinsatz, um Menschen, die von Arbeitslosigkeit betroffen sind, zu unterstützen“, so Schaunig. Kärnten habe mit dem Territorialen Beschäftigungspakt, Stiftungsmaßnahmen, der Überbetrieblichen Lehrausbildung und Förderungen für Weiterbildung und Qualifizierung probate Instrumentarien. Die Ausstattung des TEP wurde dafür um 21 Millionen Euro erhöht. Zur zusätzlichen Ankurbelung des Arbeitsmarkts setze das Land massiv investive Maßnahmen unter anderem im Baubereich und unterstütze die Gemeinden bei ihren Investitionsvorhaben.

Als zweite Säule hob die Arbeitsmarktreferentin die Absicherung gegen die Armut hervor. „Dafür müssen Mindestsicherungsmaßnahmen in Krisenzeiten aufgestellt werden“, so Schaunig, „für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, für Selbständige, für Landwirtinnen und Landwirte“. Säule Nummer drei sei die Arbeit, die man kaufen müsse, sprich der dritte Arbeitsmarkt, mit dem Beschäftigungsmöglichkeiten für jene Menschen geschaffen werden, die am ersten Arbeitsmarkt nicht unterkommen. Ablehnend steht Schaunig einer Verschärfung der Zumutbarkeitskriterien bei der Arbeitssuche gegenüber: „Es kann nicht sein, dass eine Alleinerzieherin aus Pörtschach eine Arbeitsstelle in Vorarlberg vermittelt bekommt“, fand sie klare Worte.

Hervorgehoben wurde von Schaunig, dass Arbeitsmarktpolitik grundsätzlich in die Kompetenz des Bundes falle. Positiv erwähnte sie in diesem Zusammenhang die Maßnahmen für die Kurzarbeit seit Ausbruch der Corona-Pandemie. „Was aber fehlt ist eine dauerhafte Erhöhung des Arbeitslosengelds und eine Aufstockung der Mitarbeiter in den Arbeitsmarktservicestellen.“ Allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des AMS Kärnten dankte sie für ihren großartigen Arbeitseinsatz, für ihre innovativen Ideen und für die gleichzeitige Bewältigung der Abwicklung der Kurzarbeit auf der einen Seite und der persönlichen und kompetenten Beratung der Klientinnen und Klienten auf der anderen Seite.

„Wir können und sollten nur positiv gemeinsam in die Zukunft schauen und daher keine einseitige und kontroversielle Debatte führen, denn der Arbeitsmarkt ist eng verbunden mit der Kärntner Wirtschaft“, hob Schuschnig hervor. Überzeugt ist der Wirtschaftsreferent auch davon, dass eine gute Standortpolitik den Arbeitsmarkt positiv beeinflusse. „Die Stärken der Wirtschaft mit dem Arbeitsmarkt zu verknüpfen schafft Wertschöpfung für das Land. Die Exportwirtschaft, der Tourismus und die Industrie sind dabei drei wichtige Säulen“, so Schuschnig.

Um der Schieflage am Arbeitsmarkt wirksam entgegentreten zu können, seien kräftige Investitionen notwendig. „Das Land hat daher die Infrastrukturinvestitionen vorgezogen. Zudem haben wir mit der Investitionsprämie des Bundes 70 Millionen Euro nach Kärnten geholt“, teilte er den Abgeordneten mit. Wichtig seien aber auch Anreize für den Arbeitsmarkt und die Wirtschaft und neue Qualifizierungskriterien für Jobs der Zukunft, welche die Chancen am Arbeitsmarkt erhöhen würden.



Quelle: Land Kärnten



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