Landesrat Mag. Günther Steinkellner: Rund 75 % weniger Wildunfälle auf Straßenabschnitten mit Wildwarngeräten

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Forststraße - Symbolbild
© patrikslechta, pixabay.com
22 Okt 17:00 2019 von Redaktion Salzburg Print This Article

Bereits 592 Straßenkilometer in 15 Bezirken wurden mit rund 26.300 Stück Wildwarngeräten ausgestattet – Im Jagdjahr 2018 / 2019 gab es um 1.891 Wildunfälle weniger. Seit Beginn des Wildschutzprojektes konnten 12.351 Wildunfälle verhindert werden.

In dieser Jahreszeit steigt wieder das Risiko von Wildunfällen auf den heimischen Straßen. Vor allem in der Nacht und während der Dämmerung queren Wildtiere die Straßen und stellen ein großes Risiko für die Autofahrer/innen dar. Um die Anzahl der Wildunfälle zu reduzieren, hat das Infrastrukturressort gemeinsam mit fünf Versicherungsunternehmen und dem Oberösterreichischen Landesjagdverband bereits vor einigen Jahren das Projekt “Wildwarner“ gestartet. Mittlerweile sind bereits ca. 592 Straßenkilometer in 15 Bezirken bzw. 201 Jagdgenossenschaften mit rund 26.300 Stück optischen und akustischen Wildwarngeräten ausgestattet. Für die Nachrüstung der bestehenden Strecken werden jährlich ca. 25.000 bis 30.000 Euro investiert. Derzeit sind 125 Anträge von Jagdgesellschaften für die Ausstattung von Wildwarnern auf Landesstraßen vorhanden.

Durchschnittlich 75 % weniger Wildunfälle

Im Jagdjahr 2018/2019 konnten an allen abgesicherten Streckenabschnitten eine Gesamtreduktion oberösterreichweit von 1.891 Wildunfällen erzielt werden. Diese Zahl bezieht sich auf die Anzahl der Wildunfälle vor der Montage der Wildwarner. Im Beobachtungszeitraum von März 2010 bis Herbst 2019 ereigneten sich auf den Straßenabschnitten mit Wildwarngeräten durchschnittlich ca. 75 % bzw. 12.351 weniger Wildunfälle. Auf manchen gesicherten Straßenabschnitten wurde kein einziger Wildunfall verzeichnet.

“Durchschnittlich werden jährlich rund 30 Kilometer des oberösterreichischen Landesstraßennetzes mit optischen und akustischen Wildwarngeräten ausgerüstet und dadurch die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer/innen deutlich erhöht. Ich möchte mich bei allen Kooperationspartnern für die gemeinschaftlich, erfolgreiche Zusammenarbeit bedanken“, so Landesrat Mag. Günther Steinkellner.

130.000 Euro für mehr Verkehrssicherheit

Der Oberösterreichische Landesjagdverband beteiligt sich an der Aufrüstung und übernimmt gemeinsam mit der oberösterreichischen Landesstraßenverwaltung die Koordination der Verteilung und Aufstellung der Wildwarngeräte an den oberösterreichischen Straßen. Die Gesamtinvestitionen für heuer belaufen sich auf rund 130.000 Euro und werden vom Land Oberösterreich gemeinsam mit Versicherungsunternehmen finanziert. Die Selbstkostenbeteiligung der Jägerschaft beträgt 15 % der Gesamtsumme. Seit Beginn des Wildschutzprojektes an OÖ. Landesstraßen wurden rund 1,3 Millionen Euro in die Verkehrssicherheit Wildwarner sowie in den Wildschutz investiert. Darüber hinaus wurden zusätzlich ca. 250.000 Euro bei Ausbau- Neubaubaustellen in den Wildschutz investiert. 2019 wurden bereits ca. 825 Stück der Neuen Wildwarner Day & Night montiert.

Wie funktionieren Wildwarngeräte?

Die Warngeräte werden auf den Leitpflöcken entlang der Landesstraßen montiert. Von den herannahenden Autos werden diese angeleuchtet. Das reflektierende Licht warnt das Wild, die Straße zu queren. Akustische Warner geben einen schrillen Pfeifton und auch Ultraschalltöne ab. Eine spezielle Kombination aus Sensoren und Elektronik sorgt dafür, dass diese Fahrzeuge bereits aus einer Entfernung von bis zu 300 Meter erfasst werden.

Bei den neu entwickelten Geräten wird bei Tageslicht nun das Signal durch die Fahrzeuggeräusche mittels Mikrofon ausgelöst und mit Funk im Umkreis von 100 Meter an die umliegenden Wildwarner weitergegeben, welche ebenfalls zu pfeifen beginnen, um die Vorwarnzeit von 3 Sekunden sicher zu stellen. In dieser Zeit wird bei einer Fahrgeschwindigkeit von 120 km/h eine Strecke von 100 m zurückgelegt.

Ab jetzt ist es möglich, bei Straßeneinschnitten die Geräte auf Kanten von Böschungen oder in Dickungen zu montieren, um das Wild bald möglichst zu warnen. Der akustische Schutz wird durch einen variablen Pfeifton sichergestellt um den Gewöhnungseffekt des Wildes auszuschließen. Durch helle LED-Blitze wird das Wild zusätzlich gewarnt. Spezielle rote LED dienen dazu, tiefstreichendes Flugwild vor Unfällen mit LKW zu schützen. „Bei den Innovationen im Bereich des Wildschutzes zeigt sich Oberösterreich als absolutes Vorbild. Ein tolles neues Tool im Bereich des Wildschutzes werden wir nach erfolgreicher Testphase in Bälde präsentieren“, so Steinkellner.


Quelle: Land Oberösterreich



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