Landesarchiv-Direktor tritt in den Ruhestand

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LR Christian Benger, LR Rolf Holub, Jubilar Wilhelm Wadl, LH Peter Kaiser,
Foto: LPD Kärnten/Just
29 Jun 16:00 2019 von Redaktion Salzburg Print This Article

Personal- und Kulturreferent LH Kaiser dankte Wilhelm Wadl für seine profunde Arbeit als Historiker und Archivar - Wadl ist bekannt für relevante Fragen und Antworten zur Kärntner Geschichte

Klagenfurt (LPD). Wilhelm Wadl, Direktor des Kärntner Landesarchivs seit dem Jahr 2001, wechselt mit 1. Juli 2019 in den Ruhestand. Kultur- und Personalreferent Landeshauptmann Peter Kaiser dankte heute, Freitag, dem Historiker und Archivar an seinem letzten Arbeitstag für seinen unermüdlichen Arbeitseinsatz im Archiv des Landes seit dem Jahr 1980 und wünschte ihm für seinen neuen Lebensabschnitt weiterhin viel Energie aber auch private Forschungs- und Publikationsleidenschaft.

"Wilhelm Wadl war und ist für mich der Hüter des wertvollen Papiers und Wahrer des historischen Gedächtnisses. Er wirkte stets verantwortungsvoll und akribisch als Archivar, Wissenschaftler und selbst Publizierender. Er setzte sich mit relevanten Fragen zur Kärntner Geschichte auseinander, stellte sein Wissen täglich zur Verfügung und verstand es, seine Forschungsergebnisse für jede und für jeden verständlich zu präsentieren", skizierte Kaiser das berufliche Leben des scheidenden Archivdirektors.

Als Eigenschaften, die ihn als "exzellenten" Historiker in all den Jahren auszeichneten, nannte Kaiser: "Wadl hatte stets eine starke und zugleich kritische Bindung zu Tradition und Vergangenheit. Er war zudem offen fürs Neue, Moderne und manchmal Absurde, besaß eine gehörige Portion Humor und auch Selbstironie. Zudem gelang es ihm, scheinbar trockene Materien mit Leben zu erfüllen und sie in die Gegenwart und Zukunft zu tragen", stellte Kaiser fest.

Ab Montag leitet Wadls bisheriger Stellvertreter, Thomas Zeloth, das Landesarchiv bis zur Bestellung eines neuen Direktors interimistisch. Wilhelm Wadl bleibt als Vorstandsmitglied des Geschichtsvereins für Kärnten und im Rahmen der Ausstellung zum Jubiläumsjahr 2020, wo er seine Expertise und sein Wissen weiterhin maßgeblich einbringt, der Kärntner Geschichtsforschung erhalten.

I N F O: Wilhelm Wadl wurde am 3. August 1954 in St. Ulrich bei Feldkirchen geboren. Er studierte Geschichte und Germanistik in Wien und promovierte 1979 "sub auspiciis praesidentis". Nach der Promotion absolvierte er den Ausbildungskurs am Institut für Österreichische Geschichtsforschung, den er im Jahr 1980 mit Auszeichnung abschloss. Seit 2. Jänner 1980 war er im Kärntner Landesarchiv tätig, seit 4. September 2001 als dessen Direktor. Er engagiert sich in zahlreichen wissenschaftlichen Gesellschaften und Kulturvereinen und war Lektor am Institut für Geschichte der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt. Wadl ist Vorstandsmitglied des Geschichtsvereins für Kärnten und Schriftleiter der Carinthia I, der ältesten historischen Zeitschrift Österreichs.

Wadl verfasste rund 330 Publikationen zur Kärntner Landesgeschichte. Ab 1987 betreute er die österreichisch-jugoslawischen Archivverhandlungen mit, die 2001 im Falle Kärntens im Sinne einer pragmatischen Lösung zu einem Abschluss gebracht werden konnten. 1984 erhielt er den "Förderungspreis des Landes Kärnten für Wissenschaft". Für seine wesentliche Beteiligung bei der Kärntner Landesausstellung 2011 "Glaubwürdig bleiben - 500 Jahre protestantisches Abenteuer" wurde er von der Evangelischen Kirche mit der "Kirchlichen Auszeichnung in Gold" gewürdigt. Im September 2014 wurde ihm das Große Goldene Ehrenzeichen des Landes Kärnten durch Landeshauptmann Peter Kaiser gemeinsam mit dem damaligen Kulturlandesrat Christian Benger und LR Rolf Holub verliehen; die "Goldene Medaille der Stadt Klagenfurt" erhielt Wald gleichfalls im Jahr 2014.


Quelle: Land Kärnten



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