LR Tilg: „Tumorregister Tirol genießt nationales und internationales Ansehen“

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Tirol

01 Feb 12:00 2020 von Redaktion Salzburg Print This Article

30 Jahre Tumorregisterbericht Tirol

Heute, Donnerstag, fanden die Feierlichkeiten rund um das 30. Berichtsjahr des Tumorregisters Tirol (TRT) statt. „Seit 30 Jahren wird am Tumorregister Tirol hochprofessionelle Arbeit geleistet. Die Daten sind sehr wertvoll, für die medizinische Forschung, aber vor allem auch in Bezug auf Vorsorgeprogramme und neue Therapiemöglichkeiten. Das spiegelt sich in stark abnehmenden Mortalitätsraten wieder“, erklärt LR Bernhard Tilg. Betrugen die altersstandardisierten Raten der Mortalität im Jahr 1988 noch 109,5 bei den Frauen (das heißt von 100.000 Frauen starben 109,5 an Krebs) und 157,4 bei den Männern, so sank sie im Jahr 2017 auf 68,3 bei den Frauen und 96,8 bei den Männern.

In dieselbe Kerbe schlägt auch Christian Wiedermann, medizinischer Geschäftsführer der tirol kliniken: „Als ich noch ein junger Arzt war, war eine Krebsdiagnose häufig ein Todesurteil. Inzwischen hat sich die Medizin so verändert, dass eine Krebserkrankung häufig einer chronischen Erkrankung gleicht. Es haben sich die Mortalitätsdaten drastisch reduziert, ein besonders gutes Beispiel hier sind die Magenkarzinome und die kolorektalen Karzinome, im Volksmund auch Darmkrebs genannt.“ Bei Frauen und Männern ist die altersstandardisierte Inzidenzrate der Magenkarzinome und kolorektalen Karzinome gesunken, und bei beiden Geschlechtern ist auch die entsprechende altersstandardisierte Mortalitätsrate besonders stark gesunken. „Diese positiven Änderungen wurden durch das Zusammenwirken mehrerer Faktoren und selbstverständlich auch durch Vorsorgeprogramme und durch neue Therapien erreicht“, betont Wiedermann.

Hohe Datenqualität am TRT

„Ein großer Pluspunkt, den wir am Turmorregister Tirol haben ist unsere hohe Vollzähligkeit und hohe Datenqualität“, berichtet Irmgard Delmarko, Leiterin des Instituts für klinische Epidemiologie (IET), nicht ohne Stolz: „Diese Vollzähligkeit stellt sich jedoch nicht von selber ein, dahinter steckt harte Recherchearbeit und strukturierte Datenkontrolle.“ Diese hohe Qualität der Daten hat schon in sehr frühen Jahren dazu geführt, dass das Tumorregister Tirol als erstes Tumorregister Österreichs Vollmitglied des IACR (= International Associaiton of Cancer Registries) wurde und die Aufnahme in „Cancer Incidence of 5 Continents“ schaffte. Dies ist eine weltweite Kooperation von Tumorregistern mit qualitativ hochwertigen Daten unter Federführung des IARC (= International Agency of Research on Cancer), einer Teilorganisation der WHO.

Einführung klinisches Tumorregister geplant

Auch Clemens Rissbacher, Vorstand des Landesinstituts für Integrierte Versorgung Tirol, dem das IET angehört weiß, dass „das Tumorregister Tirol national und international sehr anerkannt ist. Nicht ohne Grund lassen Vorarlberg und Kärnten die Tabellen ihrer Berichte ebenfalls von Tirol rechnen“, und weiter: „Ein Blick in die Zukunft sieht die Einführung eines klinischen Tumorregisters ergänzend zum 'beobachtenden' epidemiologischen Tumorregister vor“, so Rissbacher. Dies hält auch Wiedermann für sinnvoll: „Ein klinisches Tumorregister würde eine große Hilfe für die Arbeit der Onkologen darstellen. Die Daten dieses Registers könnten Entscheidungsunterstützungen bei Tumorboards liefern“, so Wiedermann. Vertrauensbasis geschaffen Rechtzeitig zum Weltkrebstag am 4. Februar wurde auch der neue Bericht über das Diagnosejahr 2017 veröffentlicht.

Helmut Mühlböck, langjähriger Mitarbeiter des IET und Leiter des Tumorregisters Tirol blickt mit Freude auf die letzten Jahrzehnte zurück: „Der sorgfältige Umgang mit den Daten und eine seriöse Recherche ließ das Vertrauen in den Krankenhäusern Tirols wachsen. Heute haben wir eine hervorragende Zusammenarbeit auf allen Ebenen, auch mit den anderen Tumorregistern Österreichs, die vor allem auch der Datenqualität zu Gute kommt.“

Link zum Tumorregisterbericht Tirol des Jahres 2017:

Externer Link https://www.iet.at/page.cfm?vpath=register/tumorregister/auswertungenjahresberichte/jahresberichte


Quelle: Land Tirol



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