LR Tilg: ,,Pflegeberuf wurde in Tirol bereits spürbar aufgewertet“

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Tirol

08 Mär 12:00 2020 von Redaktion Salzburg Print This Article

Viele Initiativen bereits umgesetzt

Im Geschäftsführenden Ausschuss Pflege, der den Strukturplan Pflege des Landes begleitet, sind das Land Tirol, der Tiroler Gemeindeverband und die Stadt Innsbruck vertreten. „Wir sind uns immer bewusst gewesen, dass der Strukturplan Pflege für die pflegebedürftigen Menschen und deren Angehörige von hoher Bedeutung ist und neben vielen bereits erfolgreich umgesetzten Maßnahmen auch von qualifizierten und motivierten Pflegekräften mit Leben aufgewertet werden muss. Daher haben wir schon vorausschauend begleitende Maßnahmen umgesetzt, um diesen Beruf für junge und ältere Menschen ganz besonders attraktiv zu machen“, erläutert LR Bernhard Tilg gemeinsam mit dem Tiroler Gemeindeverbandspräsidenten Ernst Schöpf und dem neuen Vizebürgermeister und Vertreter der Stadt Innsbruck Johannes Anzengruber.

Angesichts der derzeit österreichweiten Diskussion über den Pflegeberuf zieht der zuständige Landesrat Bernhard Tilg Bilanz für den Standort Tirol: „Mit dem zehn Jahre laufenden Strukturplan Pflege setzen wir bereits seit 2012 konsequent den Ausbau der mobilen und stationären Pflegeleistungen um. Gleichzeitig haben wir ein Paket für das Pflegepersonal geschnürt, um diesen Beruf für Neu- und WiedereinsteigerInnen um vieles attraktiver zu machen. Das gilt für die neu aufgestellte dreistufige Pflegeausbildung und den Arbeitsplatz, beides steht in ganz Tirol in Wohnortnähe zur Verfügung.“ Außerdem sind die angepasste Entlohnung, die verbesserten Arbeitsbedingungen genauso wie das aufgewertete Image des Pflegeberufs durch eine entsprechende Imagekampagne des Landes zu erwähnen.“

Johannes Anzengruber: „Der Wert der Tiroler Zivilgesellschaft wird daran gemessen, wie wir mit unseren älteren Mitbürgerinnen und -bürgern, Kranken und Schwachen umgehen. Es ist unsere Verpflichtung hier gut vorzusorgen und den Menschen Sicherheit zu geben, in Geborgenheit älter und nicht alleine gelassen zu werden. Daher haben die Stadt Innsbruck, der Tiroler Gemeindeverband und das Land Tirol bereits wirksame Maßnahmen zur Attraktivierung des Pflegeberufs umgesetzt.“

Gemeindeverbandspräsident Ernst Schöpf hat sich im Rahmen der Imagekampagne persönlich ein Bild von den Informationstagen für den Pflegeberuf in den Bezirken gemacht: „Immer wieder wurden die beratenden Expertinnen und Experten mit Bedenken älterer Menschen konfrontiert. Die Sorge davor, gemeinsam mit jungen Leuten die Schulbank der Pflegeschule zu drücken, ist aber unbegründet. Mit ihren bisherigen Lebens- und Arbeitserfahrungen bereichern Berufsumsteigerinnen- und umsteiger die Pflegeausbildung. Im späteren Berufsleben bewähren sie sich als äußerst umsichtige und kompetente Kolleginnen und Kollegen, denen viel Vertrauen entgegengebracht wird“.

Unterstützung durch Masterplan der Bundesregierung

Im Masterplan der Bundesregierung für die Pflege erkennt der Tiroler Pflegelandesrat massive Unterstützung, um den Pflegeberuf noch attraktiver zu gestalten: „Abgezielt wird auf optimale berufliche Rahmenbedingungen und eine höhere gesellschaftliche Wertschätzung des Berufsbildes der Pflege. In diesem Zusammenhang wird der Aspekt einer erhöhten Durchlässigkeit mit den Sozialbetreuungsberufen geprüft. Für den Wiedereinstieg in die Pflege werden neue Implacementstiftungen angedacht. Darüber hinaus wird das Sozialministerium eine bundesweite Imagekampagne zur Attraktivierung der Pflegeberufe durchführen. Dem Grundsatz einer Forcierung der „Pflege daheim vor stationär“ kommt hohen Stellenwert zu, genauso wie der besseren Vereinbarkeit von Pflege und Beruf.

Gehaltsanpassung NEU: „Gleiches Geld für gleiche Arbeit“

LR Tilg sieht den Pflegeberuf in Tirol bereits in einem neuen Umfeld angekommen: „Das neue einheitliche Gehaltsschema für alle Pflegeberufe, das seit heuer tirolweit gilt, wurde gemeinsam mit dem Gemeindeverband und der Gewerkschaft paktiert. Für diese attraktiven, transparenten und wertschätzenden Rahmenbedingungen nehmen das Land Tirol und die Gemeinden jährlich mehrere Millionen Euro in die Hand. Tirol ist das erste Bundesland, das eine Gehaltsanpassung im Pflegebereich durchgeführt hat.

Neue Wege im Bereich der Pflegeausbildungen

„Österreichweit vorbildhaft haben wir außerdem in Tirol die Pflegeausbildung modernisiert und aufgewertet. Wir gehen gleichzeitig mit einem Schulversuch neue Wege. Am Standort der Ferrarischule in Innsbruck wird in Kooperation mit dem Ausbildungszentrum West für Gesundheitsberufe AZW eine dreijährige Fachschule für Sozialberufe mit dem Schwerpunkt Gesundheit und Pflege eingerichtet, die im Herbst 2020 starten soll“, so Pflegelandesrat Bernhard Tilg und weiter: „Bereits im Alter von 15 Jahren können an einem Gesundheitsberuf Interessierte Jugendliche diese Schule besuchen und werden zu PflegeassistentInnen ausgebildet. Nach Abschluss der dreijährigen Fachschule bestehen auch aufgrund des erworbenen Abschlusses als Bürokaufmann bzw. -frau vielfältige Weiterbildungsmöglichkeiten bis hin zum Diplomstudium Gesundheits- und Krankenpflege und zahlreiche Berufschancen im medizinischen und privatwirtschaftlichen Bereich oder in der Verwaltung“, hält LR Tilg fest.

Heimtarife

Der GFA-Pflege hat die Vorlage der Tarife zur Beschlussfassung bereits einstimmig empfohlen. „Der GFA-Pflege bildet die Basis zur Vorbereitung der Beschlussfassung durch die Tiroler Landesregierung. Durch die Beschlussfassung wird weiterhin eine solide Pflegelandschaft in Tirol sichergestellt“, so Schöpf. Kommenden Dienstag, den 10. März werden die Tarife für die Tiroler Wohn- und Pflegeheime durch die Tiroler Landesregierung beschlossen. „Bei allen Überlegungen steht die Sicherstellung der qualitativen Betreuung der BewohnerInnen stets im Vordergrund“, so LR Tilg. Derartige Projekte seien nur stemmbar, wenn alle an einem Strang ziehen.

Vernetzung Gesundheit und Pflege

Durch den Strukturplan Pflege des Landes Tirol wird auch die Vernetzung von Gesundheit und Pflege sichergestellt. „Dieser Schulterschluss ist notwendig, um den älter werdenden Tirolerinnen und Tirolern bis ins hohe Alter ein selbstbestimmtes Leben in den eigenen vier Wänden zu ermöglichen“, sagt LR Tilg und ergänzt: „Seit 2012 investierte das Land Tirol 914 Millionen Euro in die Pflege“. Außerdem werden die Tiroler Krankenhäuser durch Übergangspflegebetten an den Spitalsstandorten zusätzlich entlastet“, erklärt der Gesundheits- und Pflegelandesrat. Die gleichzeitig zur Heim- und Spitalsentlastung beitragende Übergangspflege wird in Tirol nach dem Beispiel von Schwaz und Kitzbühel systematisch ausgebaut. Für jeden Bezirk ist das Angebot der vorübergehenden Übergangspflege für pflegebedürftige Menschen nach einem Krankenhausaufenthalt vorgesehen.


Quelle: Land Tirol



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