LR Hiegelsberger: Die Saat für 2019 – Landwirtschaftliche Schwerpunktthemen des Landes Oberösterreich

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Landesrat Max Hiegelsberger
Foto: Land OÖ/Röbl
03 Jän 08:00 2019 von Redaktion Vorarlberg Print This Article

Dominierte im Jahr 2018 vor allem das Thema Dürre, so wird auch 2019 sicherlich wieder herausfordernd und ereignisreich für die oberösterreichische Landwirtschaft. Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger erläutert die aus seiner Sicht wichtigsten Themen der Agrarpolitik für 2019: „Das kommende Jahr steht klar im Zeichen der europäischen Agrarpolitik. Die österreichische Ratspräsidentschaft im zweiten Halbjahr 2018 hat bereits einen großen Verhandlungsfortschritt erreicht. Die verbleibende Zeit bis zu den Wahlen zum Europäischen Parlament im Mai muss genutzt werden, um weitere Verhandlungsfortschritte bei der Gemeinsamen Agrarpolitik zu erreichen. Aber auch auf österreichischer und oberösterreichischer Ebene gibt es genügend Herausforderungen wie die schwierige Situation in den heimischen Wäldern. Wichtige Themen in der Arbeit des Agrarressorts werden auch die Transparenz in der Außer-Haus-Verpflegung, die ausgebauten Möglichkeiten der Elementarrisiko-Versicherung, das Wolfsmanagement und die Diskussionen rund um Tierwohlmaßnahmen bilden.“

Anforderungen an die Gemeinsame Agrarpolitik nach 2020

Die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) als einzige wirklich vergemeinschaftete Politik auf europäischer Ebene ist eine umfassende Erfolgsstory und hat Europa von der weitverbreiteten Unterversorgung der Bevölkerung hin zum Export weltweit nachgefragter Lebensmitteln geführt. „Die öffentlichen Zahlungen an die Landwirtschaft im Rahmen der GAP betragen nicht einmal ein Prozent der gesamten öffentlichen Haushalte in Europa. Diese Mittel sind dringend notwendig, um den landwirtschaftlichen Betrieben ein Weiterbestehen unter den umfassenden europäischen umwelt- und tierwohlrechtlichen Bestimmungen zu ermöglichen. Auch in Zukunft muss die GAP daher sowohl durch die Höhe der Zahlungen als auch durch die Art der Abwicklung imstande sein, die heimischen Familienbetriebe auch in Ungunstlagen abzusichern. Für die heimischen, kleinstrukturierten Betriebe braucht es schlussendlich eine gewisse Deregulierung, da ansonsten der administrative Aufwand allein zur Aufgabe von Betrieben führen wird,“ erläutert Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger die Anforderungen an die neue Gemeinsame Agrarpolitik.

55 Prozent öffentlicher Zuschuss zur Tierversicherung

Auch die österreichische Politik leistet ihren Beitrag für die erfolgreiche Weiterentwicklung der Land- und Forstwirtschaft in Oberösterreich. Mit dem Dürrepaket wurde im Jahr 2018 umfassend auf die Ertragsverluste durch den ausbleibenden Regen reagiert. Teil des Dürrepakets bildet auch die Erhöhung des öffentlichen Zuschusses für Elementar-Risikoversicherungen und die ab 2019 neue Tierseuchen-Versicherung. Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger betont den Vorteil dieser permanenten Regelung: “Aufgrund der zunehmenden Wetterextreme und anderer Bedrohungen wie der Afrikanischen Schweinepest rückt die Versicherung derartiger Risiken immer mehr in den Fokus. Es freut mich persönlich besonders, dass auf Initiative Oberösterreichs ab Anfang 2019 auch die Tierseuchen-Versicherung österreichweit zur Verfügung steht. Die öffentliche Unterstützung der Prämien im Ausmaß von 55 Prozent erleichtert es den landwirtschaftlichen Betrieben, eigenverantwortlich Betriebsrisiken vorzubeugen. Das Land Oberösterreich allein stellt für die Unterstützung der Versicherungsprämien 7,9 Millionen Euro jährlich zur Verfügung. Aufgrund der geringeren Kosten für den einzelnen Betrieb erhoffe ich mir auch eine hohe Durchversicherungsrate, damit das Versicherungsprinzip voll zur Geltung kommt.“

Kennzeichnung heimischer Lebensmittel in der Gemeinschaftsverpflegung

Einen weiteren Schwerpunkt im Jahr 2019 stellt die Forcierung der Lebensmittel-Kennzeichnung in der Gemeinschaftsverpflegung dar. Dazu Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger: “Als erste Küche das Landes Oberösterreich nimmt das Betriebsrestaurant des Landesdienstleistungszentrums in Linz an der Initiative „Gut zu Wissen“ teil. Anfang des Jahres wird mit der Kennzeichnung der Herkunft von Fleisch und Eiern gestartet. Wir entsprechen damit dem Wunsch der Gäste, besser über die Herkunft und damit die Produktionsbedingungen ihrer Mahlzeiten Bescheid zu wissen. Gerade in der rasch zunehmenden Außer-Haus-Verpflegung gibt es hier noch einiges zu tun.“

Schwerpunkt Wiederbewaldung

Schon jetzt zu Beginn des Jahres ist absehbar, dass der Themenkomplex Borkenkäfer – Fichtensterben – Wiederbewaldung auch 2019 hochaktuell werden wird. Selbst bei einem optimalen Witterungsverlauf im Winter wird im Frühjahr eine starke Käferpopulation bereit stehen und die Waldbewirtschafter fordern. Neben dem ständigen Käfermonitoring und den notwendigen Erntearbeiten wird die Wiederbewaldung mit möglichst klimaresistentem Mischwald zur zentralen Herausforderung. „Der Wald ist eine wichtige Einnahmequelle für viele bäuerliche Familien und soll dies auch in Zukunft bleiben. Seitens des Landes Oberösterreich werden wir daher auch 2019 unser Möglichstes tun, um die Waldbewirtschafter mit den bewährten Maßnahmen beim Aufbau nachhaltig widerstandsfähiger Waldgesellschaften zu unterstützen. Über Förderungen für konkrete Waldarbeiten bis zu Informationsveranstaltungen über zukunftsfähigen Waldbau und die richtige Bejagung in Wiederbewaldungsgebieten reichen die Angebote des Landes,“ erläutert Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger.


Quelle: Land Oberösterreich



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Chefredakteur von Regionews Vorarlberg

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