LH-Stv. Tschürtz und LR Dorner: Entlastung der Grenzgemeinden vom Lkw-Schwerverkehr

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LH-Stv. Johann Tschürtz und LR Heinrich Dorner am Grenzübergang Deutschkreutz
Bildquelle: Bgld. Landesmedienservice
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LH-Stv. Johann Tschürtz und LR Heinrich Dorner am Grenzübergang Deutschkreutz
Bildquelle: Bgld. Landesmedienservice
30 Sep 13:00 2019 von Redaktion Salzburg Print This Article

Mit Fahrverboten für Lkw sollen burgenländische Gemeinden an den Staatsgrenzen entlastet werden. Landeshauptmann-Stellvertreter Johann Tschürtz und Infrastrukturlandesrat Heinrich Dorner präsentierten heute die Maßnahmen des Landes direkt am Grenzübergang Deutschkreutz. "Ziel der Lösung ist, unbegrenzten grenzüberschreitenden Transitverkehr nicht zuzulassen, sondern nur einen grenzüberschreitenden Quell- und Zielverkehr, der natürlich auch im Interesse der lokalen und regionalen Wirtschaft ist“, sagte LR Dorner. LH-Stv. Tschürtz kündigte verschärfte Lkw-Kontrollen in den Grenzbezirken an, um zu prüfen, ob der Schwerverkehr die Verordnung und die Fahrverbote befolgt. Die erlassene Verordnung für die Grenzübergänge Klingenbach, Deutschkreutz und Bonisdorf wird mit der Anbringung der Verkehrszeichen in Kraft treten.

Ausschlaggebend für das Lkw-Fahrverbot waren die Beschwerden von Anrainern entlang grenzüberschreitender Landesstraßen im Burgenland aufgrund des verstärkten Schwerverkehrs in den vergangenen Jahren. Deshalb wurde von Seiten der Baudirektion des Landes eine Verkehrsuntersuchung beauftragt, wie Ortsdurchfahrten entlastet und die Verkehrssicherheit erhöht werden können. In weiterer Folge wurden durch die Bezirksverwaltungsbehörden Oberpullendorf, Eisenstadt-Umgebung und Jennersdorf Sachverständigengutachten in Auftrag gegeben. Ziel war, eine Verlagerung der Fernfahrten von Lastkraftwagen auf das hochrangige Straßennetz zu erreichen.

Dorner: „Für mich als Verkehrslandesrat steht absolut im Vordergrund: Die Maßnahmen bringen eine deutliche Entlastung von Lärm und Luftverschmutzung für die betroffenen Gemeinden und vor allem für die Bevölkerung, und sie bedeuten auch ein Mehr an Verkehrssicherheit.“ Die Maßnahmen, die gesetzt werden, haben - mit den Ausnahmen für Ziel- und Quellverkehr - keine negativen Effekte für die heimische Wirtschaft, wie die Untersuchungen gezeigt haben. Tschürtz: „Dies ist ein wichtiger Schritt für die Bevölkerung. Die Maßnahme sorgt für mehr Sicherheit auf den Straßen.“

Auf Basis dieser Untersuchungen hat die Bgld. Landesregieriung in den vergangenen Monaten die Verordnung ausgearbeitet. Für die Fernhaltung des Fernverkehrs aus den und in die angrenzenden Nachbarstaaten gilt daher ein Lkw-Fahrverbot für Kraftfahrzeuge mit einem höchstzulässigen Gesamtgewicht von über 7,5 Tonnen für die Landesstraßen bei den Grenzübergängen Klingenbach, Deutschkreutz und Bonisdorf.

Zur Erhebung der Schwerverkehrsfahrten im burgenländischen Landesstraßennetz wurden am 3. Oktober 2018 in der Zeit von 5 bis 19 Uhr an sechs Grenzübergängen Anhaltungen des Lkw-Verkehrs von Fahrzeugen über 3,5 Tonnen mit Lenkerbefragungen zur Erhebung des Quell- und Zielverkehrs durch die Baudirektion durchgeführt. Bei dieser Erhebung wurden in Summe rd. 2.000 LKW über 3,5 Tonnen angehalten. Die Befragungen wurden an nachstehenden Grenzübergängen durchgeführt: Klingenbach (B16), Deutschkreutz (B62), Rattersdorf (B61), Schachendorf (B63), Heiligenkreuz (B65) und Bonisdorf (B58). Das Kuratorium für Verkehrssicherheit wurde beigezogen, um festzustellen, welche Auswirkungen zu erwarten sind, wenn die Straßen an bestimmten Grenzübergängen für den Lkw-Fernverkehr gesperrt werden. Als Alternativroute für die Lkw wurden dabei fünf Grenzübergänge für Lkw festgelegt: Kittsee (A6), Nickelsdorf (A4), Rattersdorf (B61/B61a), Schachendorf (B63) und Heilgenkreuz (B65).

Die Untersuchungsergebnisse:

Für die Grenzübergänge Bonisdorf (B58), Deutschkreutz (B62) und Klingenbach (B16) wurde untersucht, welche der erhobenen Lkw-Fahrten auf andere Grenzübergänge verlagerbar und welche Auswirkungen dadurch zu erwarten sind. Dabei wurden insbesondere die Gesamt-Streckenlänge sowie die Länge der Ortsdurchfahrten in den Gemeinden im Burgenland analysiert. Es wurde auch jede Quell-Ziel-Beziehung mit der Original-Route der Lkw sowie die mögliche Alternativroute für diese Fahrten bestimmt.
>>> Die Summe der Ortsdurchfahrten sinkt durch die Verlagerung des Lkw-Verkehrs auf das hochrangige Straßennetz an den Grenzübergangen. Hier liegt der Durchschnitt bei etwa 79 Prozent Verringerung, was zur Entlastung der Gemeinden und der Bevölkerung führen wird.
>>> Durch die Verlagerung des Lkw-Fernverkehrs über 7,5 Tonnen weg von den Grenzübergängen Klingenbach, Deutschkreutz und Bonisdorf – im Wesentlichen auf die A4 und die A6 - ist mit einer Steigerung der gefahrenen Lkw-Distanzen zu rechnen. Im Durchschnitt liegt dieser Anstieg bei rund vier Prozent der gesamten Strecke.


Quelle: Land Burgenland



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