LH Platter - ,,Mit Lehre stehen jungen Menschen alle Türen offen“

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Foto:Land Tirol/Berger
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24 Jän 06:00 2020 von Redaktion Salzburg Print This Article

Tausende BesucherInnen informierten sich rund um das Thema Lehre in Tirol

Tausende BesucherInnen strömten heute, Donnerstag, in die Innsbrucker Messehalle zum Tag der Lehre 2020, der heuer zum bereits fünften Mal stattfand. Auf über 5.000 Quadratmetern präsentierten Lehrlinge, LehrausbilderInnen, Ausbildungsbetriebe und ExpertInnen einmal mehr das breite Lehrausbildungsspektrum in Tirol. 34 Lehrberufe waren an den zahlreichen Ständen vertreten – vom Bereich der Prozesstechnik über Fotografie bis hin zum Tourismus. Die gesamte Veranstaltung war einmal mehr ein voller Erfolg, wie LH Günther Platter betonte: „Der Tag der Lehre hat sich als größte Veranstaltung seiner Art in Österreich als Fixtermin etabliert, wenn es darum geht, die Lehre und die mit ihr einhergehenden Chancen vor den Vorhang zu holen. An diesem Tag wollen wir aufzeigen, wie viele Möglichkeiten die duale Ausbildung bietet und dadurch junge Menschen für die Lehre begeistern. Es braucht Akademikerinnen und Akademiker – aber Fachkräfte sind mindestens genauso wichtig für einen erfolgreichen Wirtschaftsstandort Tirol“, hebt LH Platter auch hervor, dass man gerade in Zeiten des Fachkräftemangels nicht müde werde, die Bedeutung und Attraktivität der dualen Ausbildung in Tirol hervorzuheben. „Auch wenn die Lehrlingszahlen mit einem Plus von zwei Prozent leichte Zuwächse aufweisen, bedarf es weiterhin intensiver Anstrengungen, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.“

Organisiert wird der Tag der Lehre alljährlich von der Fachkräfteplattform: Gemeinsam mit Bildungs- und Arbeitslandesrätin Beate Palfrader und Wirtschaftslandesrätin Patrizia Zoller-Frischauf berichtete LH Platter heute mit Christoph Walser (Präsident WK Tirol), Erwin Zangerl (Präsident AK Tirol), Eugen Stark (Geschäftsführer IV Tirol), Anton Kern (Geschäftsführer AMS Tirol) und dem Lehrlingskoordinator des Landes, Roland Teissl, auch über aktuelle Entwicklungen in der Lehrlandschaft.

Große Nachfrage: Lehre nach der Matura

Derzeit gibt es in Tirol über 3.400 Lehrbetriebe und rund 10.900 Lehrlinge – diese sind vor allem in den Bereichen Gewerbe, Handwerk und Industrie zu finden. Doch auch neue Lehrberufe überzeugen: „Wir versuchen entsprechend der Anforderungen am Arbeitsmarkt auch die Bandbreite der Lehrberufe zu erweitern und neue Ausbildungsmöglichkeiten zu etablieren. So punktet vor allem das Modell der dualen Akademie, bei der im Anschluss an die Matura oder an eine bereits abgeschlossene Lehre eine (weitere) Lehre absolviert werden kann. Circa 350 Maturantinnen und Maturanten machen derzeit eine Lehre – Tendenz steigend. Eine schulische mit einer praxisorientierten Ausbildung zu verbinden, öffnet viele Zukunftstüren – das Ergebnis sind junge, motivierte Persönlichkeiten, die fit für den Arbeitsmarkt sind“, sagt LRin Palfrader. So wird die duale Akademie derzeit im Bereich der pharmazeutisch-kaufmännischen Assistenz, der Labortechnik und Augenoptik angeboten. Es gibt eigene Klassen und Lehrpläne, für das kommende Schuljahr sind weitere Klassen für die Lehrberufe Automobilkauffrau/-kaufmann, Elektrotechnik, Mechatronik und IT & Software – Applikationsentwicklung und Coding geplant.

Neue Lehrberufe: Von Fahrradmechatronik bis hin zu Backtechnologie

Damit werde auch auf die zunehmende Digitalisierung und technische Entwicklung reagiert, wie LRin Zoller-Frischauf erklärt: „Wenn wir Fachkräfte von morgen ausbilden wollen, müssen wir uns auch an den An- und Herausforderungen der Zukunft orientieren. Dementsprechend braucht es auch Lehrberufe, die sich in bestehenden Bereichen noch mehr auf neue Technologien konzentrieren – beispielsweise gibt es nun den Lehrberuf ‚Fahrradmechatronik‘ oder ‚Backtechnologie‘. Ob mit Matura oder ohne: Mit einer Lehre eröffnen sich zahlreiche Möglichkeiten, die eigenen Talente zu entfalten.“ Dabei verweist die Landesrätin auch auf weitere neue Lehrberufe wie etwa Applikationsentwicklung – Coding, Bauwerksabdichtungstechnik, BetonbauspezialistIn, Hochbau und HochbauspezialistIn und TiefbauspezialistIn.

„Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, muss die Lehre attraktiviert und deren Bedeutung in der Gesellschaft verankert werden. In Tirol haben wir erkannt, dass wir alle an einem Strang ziehen müssen, um diesen Herausforderungen bestmöglich zu begegnen. In diesem Sinne bedanke ich mich bei der Fachkräfteplattform für ihre Arbeit und ihre Initiativen“, so LH Platter abschließend.

Zahlreiche Initiativen stärken die duale Ausbildung

Das Land Tirol unterstützt die Lehre durch zahlreiche Initiativen: Neben der Auszeichnung „Lehrling des Monats“, „Lehrling des Jahres“ und der Begabtenförderung werden auch engagierte LehrlingsausbilderInnen vor den Vorhang geholt. Darüber hinaus bietet das Land Ausbildungsbeihilfen oder das Bildungsgeld update – die Möglichkeiten an Förderungen sind vielfältig. Nicht zuletzt deshalb ist Tirol europaweit Vorreiter bei der dualen Ausbildung, was sich vor allem in der geringen Jugendarbeitslosigkeit niederschlägt. Im Oktober 2020 wird es außerdem erstmals einen Lehrlingsball in Innsbruck geben, bei dem für die Wichtigkeit der Lehre sensibilisiert und Lehrlinge vor den Vorhang geholt werden sollen.

Statements der Vertreter der Partnerorganisationen der Fachkräfteplattform:

Roland Teissl, Lehrlingskoordinator: „Der Tag der Lehre ist eine der größten Veranstaltungen im Bereich der Berufsorientierung in Österreich, mit tausenden Besucherinnen und Besuchern. Aufgrund der intensiven Maßnahmen des Landes Tirol, gemeinsam mit den Mitgliedern der Fachkräfteplattform Tirol, hat sich das Image der Lehre in Teilen der Bevölkerung etwas verändert. Wir haben seit 2018 keinen Lehrlingsrückgang zu verzeichnen. Der Tag der Lehre ist dabei eine wesentliche und wichtige Maßnahme. Mein Dank gilt – neben dem Land Tirol und den Mitgliedern der Fachkräfteplattform Tirol, die diese Veranstaltung finanzieren, allen Tiroler Fachberufsschulen, die mit großem Engagement die verschiedenen Lehrberufe praxisbezogen präsentieren.“

Christoph Walser (Präsident Wirtschaftskammer Tirol): „Die Lehre gehört wieder ins Zentrum der Wirtschaft. Wir sind auf sehr gutem Weg, dass unsere Lehrlinge und Meister und ihre Ausbildung jenen Stellenwert bekommen, den sie auch verdienen“, hält der WK-Präsident fest. 10.874 Lehrlinge sind in Tirol in mehr als 3.400 Betrieben in Ausbildung. „Damit liegen wir ganz erfreulich leicht über dem Vorjahr“, sagt Walser, der weiter für die Attraktivierung der Lehre und die Umsetzung des Tiroler Modells der „Höheren Berufsausbildung“ – der Gleichwertigkeit des beruflichen und des schulisch-akademischen Bildungswegs – kämpfen will.

Erwin Zangerl (Präsident Arbeiterkammer Tirol): „Was wäre unser Land ohne Lehre? Jeder von uns braucht die Fachkräfte mit ihrem Wissen und ihren Fertigkeiten. Sie sind es, die unser Land am Laufen halten! Dank vieler gemeinsamer Anstrengungen der Sozialpartner wurde ein Umdenken erreicht, und die Lehrlingszahlen stiegen wieder leicht an. Viele haben erkannt, dass eine gute duale Ausbildung in Lehrbetrieb und Berufsschule der Grundstein für ein erfolgreiches Erwerbsleben ist. Und auf dieser Einsicht heißt es jetzt aufbauen: Vor allem die Bildungselemente, gerade auch in der betrieblichen Lehre, müssen weiter verstärkt werden. Nur mit Qualität kann die Attraktivität der Lehre gehoben werden, und dann begeistern sich wieder vermehrt junge Menschen für einen von vielen spannenden Lehrberufen.“

Eugen Stark (Geschäftsführer Industriellenvereinigung): „Eine Lehre in der Industrie bietet viele Möglichkeiten – in der Produktion, in Forschung und Entwicklung, Automatisierung und Digitalisierung und in vielen anderen Bereichen. Die Entwicklung der Lehrstellen in der Industrie ist daher auch positiv. Die Herausforderungen an die Unternehmen nehmen aber ständig zu. Junge Menschen wollen in Unternehmen arbeiten, die ihre gesellschaftliche Verantwortung wahrnehmen und ihnen die Möglichkeit geben, einen wertvollen Beitrag zu leisten. Hier sind in Zukunft verantwortungsvolles Wirtschaften und Transparenz in allen Bereichen noch mehr gefragt.“

Anton Kern (Geschäftsführer Arbeitsmarktservice Tirol): „Im Laufe des Jahres 2019 wurden dem AMS Tirol 19.972 Stellen mit dem Anforderungsprofil „abgeschlossene Lehrausbildung“ gemeldet. Das zeigt deutlich, wie gut die Chancen mit einer fundierten Berufsausbildung am Tiroler Arbeitsmarkt sind, unabhängig von konjunkturellen Schwankungen. Daher ist der Tag der Lehre aus AMS-Sicht eine wichtige Veranstaltung, die wir im Interesse der Unternehmen und der Lehrstellensuchenden gerne unterstützen. Aktuell sind beim AMS Tirol knapp 1.500 offene Lehrstellen gemeldet und junge Menschen haben in Tirol die Möglichkeit aus über 150 Lehrberufen zu wählen. Beste Chancen also, um die berufliche Zukunft gut zu gestalten und die Berufswahl jetzt anzugehen.“


Quelle: Land Tirol



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