LH Platter - ,,Heute vor zehn Jahren erfolgte Baubeginn für Jahrhundertprojekt BBT in Tirol“

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Tirol

06 Dez 11:00 2019 von Redaktion Salzburg Print This Article

Treffen zwischen LH Platter und EU-Koordinator Pat Cox

Auf den Tag genau vor zehn Jahren wurde mit den Tunnelbauarbeiten am Brenner Basistunnel (BBT) in der Sillschlucht bei Innsbruck begonnen: „Ich erinnere mich daran, wie wir damals vor dem zukünftigen Eingang des Tunnelportals standen und noch kein einziger Tunnelmeter ausgebrochen war – heute freue ich mich, dass bereits die Hälfte der Ausbrucharbeiten abgeschlossen ist. Allein durch unser Land verlaufen 66 Kilometer an Tunnelsystemen – das ist beachtlich“, resümiert LH Günther Platter. Beim Treffen mit EU-Koordinator Pat Cox standen für Tirols Landeshautmann heute, Mittwoch, die Arbeiten und die zukünftige Entwicklung des Eisenbahnprojektes im Mittelpunkt: „Es braucht mehr Druck vonseiten der EU für den Ausbau der BBT-Zulaufstrecken, denn eine Inbetriebnahme im Jahr 2028 darf durch fehlende Anbindungen nicht gefährdet werden. Gleichzeitig bedarf es verkehrspolitischer Rahmenbedingungen, um die Verlagerung auf die Schiene zu forcieren“, so LH Platter.

BBT-Zulaufstrecken in Italien und Deutschland im Fokus

„Es wurde bereits Großartiges geleistet und gemeinsam mit Pat Cox habe ich heute einmal mehr aktuelle Herausforderungen besprochen und hervorgehoben, dass alle Projektpartner ihre Hausaufgaben erledigen müssen. Tirol macht dies seit dem Start der Bauarbeiten. Im Sinne einer europäischen, hochleistungsfähigen, modernen und nachhaltigen Verkehrsinfrastruktur muss auch die EU mehr Druck ausüben. Der BBT wächst Meter um Meter – es kann nicht sein, dass in Deutschland immer noch über die Notwendigkeit der Zulaufstrecken diskutiert wird und auch in Italien bisher noch kein einziger Meter Zulaufstrecke errichtet wurde“, sagte LH Platter. So wurde bereits im Jahr 2012 eine der modernsten Eisenbahnstrecken, die neue Unterinntalstrecke, in Tirol in Betrieb genommen, der zweite Ausbauschritt bis zur deutschen Grenze steht vor dem Umweltverträglichkeitsverfahren, obwohl man auch hier an den Plänen in Bayern hängt.

„Das Projekt BBT liegt im Zeitplan und bleibt in dem vom Aufsichtsrat genehmigten Kostenrahmen. Trotzdem gibt es bei einem Projekt in dieser Dimension noch große Herausforderungen. Wir konnten bereits viele Hürden rechtlicher Natur überwinden. Mir ist es wichtig, dass wir den Baufortschritt zügig vorantreiben. Der BBT und die Zulaufstrecken genießen die höchste strategische Priorität für die EU“, sichert EU-Koordinator Cox seine volle Unterstützung bei der Realisierung des Brennerkorridors zu.

Forderung nach Harmonisierung der Bahnsysteme

LH Platter stellte auch klar, dass bereits jetzt alles getan werden muss, um den Güterschwerverkehr auf der Straße drastisch zu reduzieren und die Schadstoffbelastung zu senken: „Die Maßnahmen, die das Land Tirol zur Reduzierung des Transitverkehrs umsetzt, sind bei unseren Nachbarn zwar nicht beliebt, doch führt kein Weg an den Notmaßnahmen zum Schutz der Tirolerinnen und Tiroler vorbei. Ich fordere auch die neue EU-Kommission auf, unterstützend einzugreifen. Wir müssen die Harmonisierung der Bahnsysteme vorantreiben, den Güterverkehr auf der Straße eindämmen und die Verlagerung auf die Schiene durch verbesserte Rahmenbedingungen fördern.“

Mehr EU-Mittel für nachhaltige Mobilität

Das Land Tirol investiert in ein verstärktes Angebot im öffentlichen Personennahverkehr und verstärkt auch die Bemühungen in den Bereichen Wasserstofftechnologie und E-Mobilität. So wurde im Regierungsprogramm der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino 2019-2021 festgehalten, einen Wasserstoffkorridor am Brenner zu errichten. „Wir müssen uns aktiv in allen Mobilitätsbereichen um eine Bewusstseinsänderung bemühen, damit in Europa erstmalig grenzüberschreitend eine verträgliche Abwicklung des Verkehrs mit der neuen Infrastruktur entwickelt wird“, begrüßt es LH Platter, dass die EU-Kommission auch eine höhere Finanzierung für neue, nachhaltige und zukunftsweisende Mobilitätsprojekte in Aussicht stellt.


Quelle: Land Tirol



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