LH Platter: ,,Tiroler Steinbockzentrum stellt Bereicherung für Pitztal dar“

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Tirol

06 Dez 08:00 2019 von Redaktion Salzburg Print This Article

Aktuelles aus der Regierungssitzung

Nach der ersten Wiederansiedlung des Steinbocks in Tirol vor 65 Jahren in St. Leonhard im Pitztal, ist die größte Steinbockkolonie der Ostalpen heute im Pitztal und dem angrenzenden Kaunertal zu finden. Mit dem „Tiroler Steinbockzentrum“ soll daher an diesem Ort auf das Thema „Wild und Natur“ sowie „Jagd, Naturschutz und Lebensraum“ aufmerksam gemacht werden. In Kooperation zwischen Land, Gemeinde St. Leonhard, Naturpark Kaunergrat und Tourismusverband Pitztal entsteht derzeit in der 1.400-EinwohnerInnen-Gemeinde ein BesucherInnenzentrum, das auch für die jagdliche Ausbildung und Umweltbildung genutzt werden soll. Die Tiroler Landesregierung beschloss heute, Mittwoch, auf Antrag von LH Günther Platter, LHStvin Ingrid Felipe und Kulturlandesrätin Beate Palfrader das Projekt mit 460.000 Euro zu unterstützen. Die Eröffnung des Zentrums findet voraussichtlich im Juni 2020 statt.

Wildtiergehege: Steinböcke hautnah erleben

„In den letzten Jahrzehnten wurde im Pitztal besonders auf dem Gebiet der Stein- und Gamswildhege sehr viel Kompetenz aufgebaut. Das gesamte Projekt bezieht sich auf die Stärken des Pitztals als Natur- und Kulturstandort. Gleichzeitig ist das Hervorheben des natürlichen und kulturellen Erbes eng mit der regionalen Wertschöpfung verbunden – ich bin mir sicher, dass das Pitztal von diesem einzigartigen Projekt profitiert und es das touristische Angebot ganzjährig verbessern wird“, so Tourismusreferent LH Platter. Das Steinbockzentrum soll zudem auch zur Drehscheibe einer grenzüberschreitenden Forschungskooperation mit Partnern aus Südtirol und dem Engadin zum Thema „Nachhaltiges Steinwildmanagement“ werden.

Naturschutzlandesrätin LHStvin Felipe betont: „Dieses Projekt ist ein Symbol für die intakte Natur- und Kulturlandschaft im Pitztal. Mit dem Tiroler Steinbockzentrum wird ein multithematischer Erlebnisraum in einem der schönsten Täler Tirols geschaffen, von dem die Bevölkerung ebenso profitiert wie unsere Gäste. Das Steinbockzentrum verbindet Umweltbildung, Forschung und Kultur, und ist mit seinem vielfältigen Angebot damit ein touristisches Vorzeigeprojekt. Ich freue mich, dass der Steinbock als Synonym für die faszinierende Natur des Hochgebirges nun einen ganz besonderen Platz bekommt, um der Öffentlichkeit den Wert unseres einmaligen Lebensraumes näher zu bringen.“

Ausstellung „Natur trifft Kultur“

So wird das Steinbockzentrum neben einem Infostellenbereich im Erdgeschoss, einem Wildtiergehege mit 15 Steinböcken und Murmeltieren auch über ein Café-Restaurant und 150 Quadratmeter Ausstellungsfläche verfügen. Dort widmet man sich unter anderem der Besiedlung- und Kulturgeschichte des Tals. „Die Ausstellung kann laufend angepasst sowie um neue Erkenntnisse ergänzt werden. So bleibt das Ausstellungserlebnis lebendig und für alle Altersgruppen spannend. Zudem sollen verwandte kulturgeschichtliche Themen in Form von ‚Wechselausstellungen‘ der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Das Pitztal wird mit dem Steinbockzentrum auch um eine kulturelle Facette reicher, die unsere Heimat auf beeindruckende Art und Weise darstellen wird“, sagt LRin Palfrader.

Jagdliche Kompetenz nach außen tragen

Zudem soll mit der Neuausrichtung der Landesjagd Pitztal, die als größte zusammenhängende Hochgebirgsjagd Österreichs gilt, die Kompetenz rund um das Stein- und Gamswild mit dem Steinbockzentrum in Zukunft stärker nach außen getragen bzw. für die jagdliche Ausbildung und für die Umweltbildung genutzt werden. In Zusammenarbeit mit dem Tiroler Jägerverband und wildbiologischen Forschungseinrichtungen gilt es auch, langfristig zu einem Kompetenzzentrum für die jagdliche Ausbildung in Tirol zu werden.

Informationen zum „Tiroler Steinbockzentrum“

Gesamtkosten: 3,7 Millionen Euro

Untergeschoss: Gastronomie mit 70 Sitzplätzen sowie einer Terrasse mit 50 bis 60 Sitzplätzen

Erdgeschoss: Information und Shop mit regionalen Produkten

Obergeschoss 1 und 2: Ausstellungsebenen

Außenbereich: 2.500 Quadratmeter Steinwildgehege, 150 Quadratmeter Murmeltiergehege

Parkplätze: BesucherInnenparkplatz beim Gemeindeamt St. Leonhard im Pitztal – anschließend kurze Wanderung über „Steinbockwege“ mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden zum „Tiroler Steinbockzentrum“

LR Tratter: „GAF-Mittel fördern Standortattraktivität und Lebensqualität in Tirols Gemeinden“

Über 24 Millionen Euro: Vierte Ausschüttung aus dem Gemeindeausgleichsfonds

Mit den Geldern aus dem Gemeindeausgleichsfonds (GAF) können die Gemeinden in Tirol unterschiedlichste Vorhaben realisieren – von baulichen Neuerungen an Schulen oder der Straßenerhaltung über den Ausbau von Radwegen bis hin zu Anschaffungen für Feuerwehrzwecke. Heute beschloss die Tiroler Landesregierung auf Antrag von Gemeindelandesrat Johannes Tratter die vierte diesjährige Ausschüttung. Dabei werden über 24 Millionen Euro an Bedarfszuweisungen den Tiroler Gemeinden zur Verfügung gestellt, um unter anderem wichtige Infrastrukturvorhaben umzusetzen. „Für den Erhalt unserer lebenswerten Heimat ist die Attraktivität der einzelnen Gemeinden und Regionen in Tirol von großer Bedeutung. Das Land unterstützt die Gemeinden bei der Umsetzung von wichtigen Vorhaben bestmöglich. Denn der Erhalt von Dienstleistungen, der örtlichen Infrastruktur und der qualitätsvollen Kinderbildung und -betreuung sind für die Lebensqualität und Standortattraktivität wesentlich“, sagt LR Tratter.

Von der Kinderbetreuung bis hin zu Feuerwehrzwecke

Von den über 24 Millionen Euro an Bedarfszuweisungen sind es 1,097 Millionen Euro, die für den Neu-, Zu- und Umbau von öffentlichen Schulen sowie von öffentlichen Kinderbetreuungseinrichtungen bereitgestellt werden – insgesamt profitieren elf Einrichtungen von der jetzigen Ausschüttung. „Gemeinden sind unverzichtbare Partner in Sachen Bildung und Kinderbetreuung. Gemeinsam arbeiten wir am Erhalt und Ausbau, damit ein bestmögliches, bedarfsgerechtes Angebot für die Familien geschaffen und erhalten werden kann“, so LR Tratter. Weiteres fließen 1,2 Millionen Euro an die Gemeinden zur Unterstützung der Feuerwehren: „Die Feuerwehren sind für die wohnortnahe und qualitätsvolle Sicherheit unverzichtbar. Das Land Tirol gewährleistet gemeinsam mit den Gemeinden, dass die Feuerwehren für die Herausforderungen bestmöglich gerüstet sind“, betont auch der in der Regierung für das Feuerwehrwesen zuständige LHStv Josef Geisler.

Bedarfszuweisungen in Höhe von 22,03 Millionen Euro

Bezirk Innsbruck: 2,5 Millionen Euro

Bezirk Imst: 1,66 Millionen Euro

Bezirk Innsbruck-Land: 5,2 Millionen Euro

Bezirk Kitzbühel: 1,48 Millionen Euro

Bezirk Kufstein: 2,68 Millionen Euro

Bezirk Landeck: 1,35 Millionen Euro

Bezirk Lienz: 3,05 Millionen Euro

Bezirk Reutte: 1,36 Millionen Euro

Bezirk Schwaz: 2,74 Millionen Euro

Förderung des Baus von öffentlichen Schulen und Kinderbetreuungseinrichtungen in Höhe von 1,1 Millionen Euro

Bezirk Lienz: 138.000 Euro

Bezirk Innsbruck-Land: 565.147 Euro

Bezirk Kufstein: 219.883 Euro

Bezirk Landeck: 8.065 Euro

Bezirk Schwaz: 165.982 Euro

Bedarfszuweisungen für Feuerwehrzwecke: 1,19 Millionen Euro

Kurzmeldungen aus der Regierungssitzung

Sonderförderungsprogramm Natura 2000 Region Isel: Um gewerbliche Gastronomie- und Beherbergungsbetriebe, die Privatvermietung sowie die regionale Wirtschaft zu stärken, beschloss die Tiroler Landesregierung heute auf Antrag von LH Günther Platter über 215.000 Euro für die Natura 2000 Region Isel bereitzustellen. Die Mittel entstammen dem Sonderförderungsprogramm. „Als Landeshauptmann ist es mir ein wesentliches Anliegen, dass sich die Regionen in Tirol in ihrer Vielfältigkeit weiterentwickeln. Denn in ihrer Gesamtheit tragen sie zu einem starken und erfolgreichen Standort bei, von dem schlussendlich unser ganzes Land profitiert“, ist LH Platter überzeugt.

Welcome Service Tirol: Auf Antrag von Wirtschaftslandesrätin Patrizia Zoller-Frischauf wird das Projekt „Welcome Service Tirol“ mit 180.000 Euro gefördert. Beim Kooperationsprojekt zwischen Land, Industriellenvereinigung Tirol, Wirtschaftskammer Tirol, den Tiroler Hochschulen und Standortagentur Tirol handelt es sich um eine Initiative der Fachkräfteoffensive Tirol: „Wir wollen damit Unternehmen bei der Rekrutierung von Fachkräften unterstützen – beispielsweise soll sich die Familie eines IT-Experten aus dem Ausland rasch und unkompliziert in Tirol einfinden und bei wesentlichen Fragen, die unter anderem das Alltagsleben betreffen, Ansprechpersonen zur Verfügung haben. Das betrifft Themen von der Ankunft über das Wohnen bis hin zu Familienservices oder der Freizeitgestaltung in Tirol“, erklärt die Landesrätin, „dass wir damit international ein attraktives Angebot für gefragte Fachkräfte schaffen, die in der notwendigen Anzahl und Qualifikation nicht am heimischen Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen.“


Quelle: Land Tirol



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