Kompetitive Forschungsförderung als Qualitäts- und Produktivitätskatalysator

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Kompetitive Forschungsförderung als Qualitäts- und Produktivitätskatalysator
Foto: IST Austria/Hinterramskogler
24 Okt 10:00 2018 von OTS Print This Article

Anlässlich des österreichischen Vorsitzes des Rates der Europäischen Union diskutierten ExpertInnen am Campus des IST Austria über die Rolle kompetitiver Forschungsförderung

Klosterneuburg (OTS) - Gemeinsam mit dem Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung war gestern das Institute of Science and Technology Austria (IST Austria) Gastgeber eines international besetzten Symposiums mit dem Titel „The Role of Competitive Research Funding in Science”. Den hochkarätigen ExpertInnen zufolge ist themenoffene, kompetitive Forschungsförderung die effizienteste und zielführendste Art, Forschungsgelder einzusetzen. Auf nationalen Ebenen sollen weitere unterstützende Maßnahmen gesetzt werden, um Konvergenzbestrebungen des europäischen Forschungsraums zu unterstützen. Keynote speaker Jean-Pierre Bourguignon, Präsident des Europäischen Forschungsrates, betonte insbesondere, dass es schlussendlich die Wirtschaft und die Bevölkerung sind, die von einer aktiven Forschungslandschaft profitieren. Forschungsförderung dürfe daher nicht als Luxus gesehen werden, sondern sei Grundvoraussetzung für die Weiterentwicklung einer modernen Gesellschaft.

Nach Begrüßungsworten durch IST Austria-Präsident Tom Henzinger, Wissenschaftsminister Heinz Fassmann und Jörg Wojahn, Vertreter der Europäischen Kommission in Österreich, folgte eine von FWF-Präsidenten Klement Trockner geleitete Podiumsdiskussion. Thomas Henzinger, Präsident des IST Austria, Helga Nowotny, Vorsitzende des ERA Council Forum Austria und ehemalige Präsidentin des Europäischen Forschungsrates, Marc Schiltz, Präsident von Science Europe und Executive Head des Luxembourg National Research Fund und Dirk Jan van den Berg, Vorstandsvorsitzender des European Institute of Innovation & Technology diskutierten über das Ökosystem aus Grundlagen- und angewandter Forschung, über Wissenschaftskommunikation und die besten Strategien in der Forschungsförderung. Auf eine Keynote von Dieter Imboden, Professor emeritus der ETH Zürich und langjähriger Präsident des Schweizerischen Nationalfonds (SNF), der insbesondere die Notwendigkeit von Overheads in der Forschungsförderung thematisierte, folgten im zweiten Teil des Programms Einblicke in die Laufbahnen zweier ProfessorInnen, Francesca Ferlaino, Research Director des Institut für Quantenoptik und Quanteninformation (IQOQI) Innsbruck und Professorin an der Universität Innsbruck sowie Frantisek Stepanek, Professor an der Prague University of Chemistry and Technology. Die Karrieren beider Persönlichkeiten wurden maßgeblich durch unterschiedliche Formen kompetitiver Forschungsförderung unterstützt. Im dritten und letzten Teil sprach Jürgen Janger, stellvertretender Leiter des österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung (WIFO), über empirische Forschungsergebnisse zum Thema „Mobilität in der Wissenschaft“ und wie sehr eine exakte Zielformulierung für Forschungsförderungsprogramme von Relevanz ist. Beispielsweise sollten Exzellenzprogramme auf die Förderung von Spitzenforschung fokusiert bleiben und nicht durch weitere Zielsetzungen in ihrer Wirkungsentfaltung eingeschränkt werden. Eine Paneldiskussion mit SprecherInnen aus sechs europäischen Ländern bildete den Programmabschluss.

„Der sicherste Weg zum Erfolg ist es, wenn Wissenschaftsförderung nicht Missionen oder Konsortien, sondern die besten WissenschaftlerInnen unterstützt und ihnen größtmögliche Freiheiten lässt, sowohl in Bezug auf Forschungsrichtungen wie in Bezug auf Forschungskollaborationen, die von guten WissenschafterInnen beide ständig dynamisch angepasst werden. Diesen Erfolgskurs hat der ERC mit seinen Kriterien zur Förderung ebenso eingeschlagen, wie das IST Austria bei der Berufung seiner Professorinnen und Professoren. Aber es ist notwendig, dass der ERC durch offene, kompetitive, und finanzstarke nationale Programme, wie die geplante Exzellenzinitiative und einen gestärkten FWF, unterstützt wird,“ sagte Tom Henzinger.

„Der Wissenschaftsstandort Österreich entwickelt sich gut und die wissenschaftliche Produktivität - auch qualitativ betrachtet - nimmt zu. Das verdanken wir der herausragenden Arbeit unserer Forscherinnen und Forscher. Sie legen den Grundstein für die Zukunftsfähigkeit des Landes und die Politik ist verpflichtet, diesen positiven Trend durch eine weitere Verbesserung der Forschungsbedingungen zu unterstützen. Unser Ziel ist, Österreich von einem starken Innovator in ein innovationsführendes Land zu verwandeln. Deshalb haben wir im Sommer ein FTI-Paket vorgelegt, mit dem wir der Forschung in Österreich einen noch höheren Stellenwert geben,“ so Wissenschaftsminister Heinz Fassmann.


Quelle: OTS



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