Kinderschutz: wohnortnah und niederschwellig

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Land Tirol/Reichkendler
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20 Aug 11:00 2019 von Redaktion Salzburg Print This Article

LRin Gabriele Fischer auf Stippvisite im Kinderschutzzentrum Reutte

„Je früher bei Gewalt reagiert wird, umso besser. Schnelle Hilfe kann am effizientesten wohnortnah geleistet werden“, ist LRin Gabriele Fischer, zuständig für die Kinder- und Jugendhilfe des Landes, überzeugt.

Niederschwellige und leicht erreichbare Beratungen für Kinder und Jugendliche, die sexuelle, körperliche und seelische Gewalt erlebt haben, bietet im Außerfern das Kinderschutzzentrum Reutte der Tiroler Kinder und Jugend GmbH, dem LRin Fischer kürzlich einen Besuch abstattete. Beratung und Prozessbegleitung bis hin zu Psychotherapie für betroffene Kinder und Jugendliche sowie deren Bezugspersonen werden dort angeboten. „Die Anlaufstelle im Außerfern gibt es seit Februar 2017 und ist die erste Beratungseinrichtung, die nach 16 Jahren in den Bezirken neu eröffnet wurde“, berichtet Petra Sansone, Geschäftsführerin der Tiroler Kinder und Jugend GmbH, unter deren Dach der Kinderschutz angesiedelt ist.

„Wohnortnahe Kinderschutz-Einrichtungen sind richtig und wichtig“, betont LRin Gabriele Fischer, denn: „Von Gewalt betroffene Kinder und Jugendliche brauchen rasch Hilfe und Unterstützung und nicht zuletzt Schutz vor weiteren Gewalterfahrungen. Die kostenlose Beratung des Kinderschutzzentrums Reutte hilft ihnen dabei, wieder Sicherheit zu gewinnen“.

Fokus auf Gewaltprävention in Schulen

„Um wirksam helfen zu können, arbeiten wir eng mit anderen Institutionen zusammen. Wir kooperieren mit der Kinder- und Jugendhilfe und anderen sozialen Einrichtungen, die beim Aufbau von Schutzmaßnahmen für betroffene Kinder und Jugendliche hilfreich sind“, berichtet Caroline Harrer, Beraterin der ersten Stunde im Kinderschutzzentrum Reutte. Die anfängliche Skepsis im Bezirk, was die Notwendigkeit einer solchen Beratungseinrichtung betrifft, habe sich seit dem Start gelegt. „Immer mehr Menschen nehmen unser Angebot in Anspruch“, so Harrer.

Als nächsten Schritt wird das Kinderschutzzentrum Reutte ihren Fokus verstärkt auf Sensibilisierungsarbeit und Gewaltprävention in den Schulen richten. Das Projekt „Bärenstark“ der Tiroler Kinder und Jugend GmbH, das bereits in anderen Bezirken durchgeführt wird, soll ab Herbst auch in Außerferner Volksschulen starten. „Dabei lernen Kinder spielerisch, wie sie sich vor Gewalt schützen können, bevor diese überhaupt passiert“, berichtet LRin Fischer. So werden Mädchen und Buben dabei unterstützt, Grenzen zu setzen, Entscheidungen zu treffen und „Nein“ zu sagen. Sie werden ermutigt, über Probleme zu sprechen und – wenn nötig – Hilfe zu holen.


Quelle: Land Tirol



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