Keine Zeit für ältere PatientInnen

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Sind Österreichs Spitäler für den demografischen Wandel gerüstet
Foto: imh GmbH
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Herausforderung im Krankenhaus in den nächsten 5 Jahren
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Herausforderungen für Ärzte in den nächsten 5 Jahren
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15 Mär 06:00 2019 von OTS Print This Article

Eine Studie der imh GmbH analysierte die Herausforderungen für das Krankenhaus der Zukunft

Wien (OTS) - Beim imh Krankenhaus-Vertrauensindex (KHVI) wurden 335 SpitalsmitarbeiterInnen befragt: Mehr als zwei Drittel meinen, dass die Krankenhäuser nicht ausreichend für den demografischen Wandel gerüstet sind. Die PatientInnen werden älter und betreuungsintensiver, die zur Verfügung stehende Zeit pro PatientIn wird aber nicht mehr – eher im Gegenteil.

Zeit für ältere PatientInnen wird knapp

Seit fünf Jahren befragt die imh GmbH (vormals IIR) Krankenhauspersonal zu wichtigen Zukunfts-Themen im Gesundheitswesen. Eine zentrale Fragestellung diesmal: Sind Österreichs Krankenhäuser für den demografischen Wandel gerüstet? Mehr als zwei Drittel sagen klar: Nein, das sind wir nicht. Nur 11,2% sind gegenteiliger Meinung; 18,8% haben kein klares Bild bzw. sind unentschlossen. Bei näherer Betrachtung wird auch klar, warum dieser negative Eindruck vorherrscht. Die Befragten geben an, dass die Betreuungsintensität steigt, während die Zeit, die für den einzelnen PatientInnen aufgewendet werden kann, immer kürzer wird.

Mit weniger Personal mehr leisten

Insbesondere das Personal, das direkt mit PatientInnen arbeitet, hat in den letzten Jahren zusätzliche Aufgaben administrativer Natur übernommen. Verschärft wird die Situation noch dadurch, dass ins­gesamt weniger Personal beschäftigt wird. Es müssen also weniger Personen mehr Leistungen er­bringen. Dazu kommt, dass die Arbeit am Patienten, bedingt durch den demografischen Wandel, mehr wird und nicht weniger. Denn die PatientInnen werden im Durchschnitt älter und betreuungs­intensiver. Es besteht die Gefahr, dass die Behandlungsqualität nicht aufrecht gehalten werden kann: Das sagen immerhin 27,5% der Befragten. Fast 43% sagen, dass dafür die Personalressourcen Fragen (Personal finden, Personal halten) maßgeblich sind.

Akut-Spitäler nicht betroffen

Unter der Situation leiden insbesondere Pflegeeinrichtungen und Rehabilitationszentren. Akut-Spitäler sind derzeit noch nicht betroffen. Es stehen grundsätzlich genügend Betten zur Verfügung. Allerdings ist besonders bei den ÄrztInnen die Personalproblematik evident: 31% geben an, dass für sie die größte Zukunftsherausforderung sein wird, genügend Personal (ÄrztInnen) zu finden bzw. ÄrztInnen im Unternehmen zu halten (13%). Außerdem ist für 27% der ÄrztInnen die Frage, ob sich die Behandlungsqualität in Zukunft aufrecht halten lässt. Es stellt sich also die Frage, wie sich die Situation in den Akut-Spitälern entwickeln wird, sollten sich die Befürchtungen der ÄrztInnen (ÄrztInnenmangel) bewahr­heiten.

Vertrauen der MitarbeiterInnen in das eigene Krankenhaus ist hoch und steigt sogar

Der imh Krankenhaus-Vertrauensindex (KHVI) misst das Vertrauen in das eigene Krankenhaus. Als Indikator dafür gilt die Frage, ob sich die SpitalsmitarbeiterInnen im eigenen Haus behandeln lassen würden. Der KHVI erreichte 2018 einen Wert von 164,2 und damit den höchsten Wert seit der ersten Erhebung 2014.



Quelle: OTS



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