Kaup-Hasler zum Tod von Friedrich Achleitner: „Einzigartiger Sprachdenker und unbestrittener Meister der Architekturkritik“

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Wien

28 Mär 19:23 2019 von Redaktion Salzburg Print This Article

„Friedrich Achleitner war eine prägende und vielseitige Persönlichkeit des österreichischen Kulturlebens“, reagierte Wiens Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler betroffen auf den Tod des Architekturkritikers und Literaten. „Mit seinen minimalistischen Dialektgedichten und Montagen war er ein legendäres Mitglied der damals avantgardistischen ‚Wiener Gruppe‘. Als unbestrittener Meister der Architekturkritik und -theorie öffnete er seinen Lesern den Blick, lehrte er das Schauen. Aus seinen Büchern und Aufsätzen ragt die ‚Österreichische Architektur des 20. Jahrhunderts‘, ein monumentales, leider nicht vollendetes Nachschlagewerk in mehreren Bänden, wie ein Hochhaus hervor. Minutiös hat er Bauten erfasst und beschrieben, mit derselben Präzision, die auch sein literarisches Schaffen auszeichnet. Egal, ob man Achleitners Leben und Werk nun ausgehend von der Architektur aufrollt oder ob man seinen Quadratroman würdigt: Die stupende Herzensbildung war ihm stets Ausgangspunkt für unvergleichlich präzise gesetzte (Sprach-)Analysen, die gewissermaßen noch im letzten Dialektgedicht einer Liebe zur angstfreien Bewegung nach vorn Ausdruck verliehen. Er wird fehlen – als Meister der Architekturkritik, als Literat und allen voran als liebenswerter Mensch und geschichtsbewusster Humanist der Avantgarde, der er war“, so Kaup-Hasler:

Der umfassende Bestand von Friedrich Achleitners Archiv ist seit dem Jahr 2000 im Architekturzentrum Wien untergebracht und stellt dort eine unverzichtbare Quelle für die Aufarbeitung des baulichen Erbes des 20. Jahrhunderts dar.

Die Stadt Wien ehrte Friedrich Achleitner 2002 mit dem Goldenen Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien sowie 2007 mit dem Preis der Stadt Wien für Architektur.


Quelle: Stadt Wien



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