Karmasin/Mödlhammer: „Offene Jugendarbeit wertvoll für Gemeinden“

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Jugendministerium und Gemeindebund zu Offener Jugendarbeit als Plus für Gemeinden
Foto: BMFJ/Aigner
13 Feb 16:00 2017 von OTS Print This Article

Jugendliche größte Ressource für die Zukunft – Offene Jugendarbeit bietet individuelle Lösungen für Jugendliche und Gemeinden

Wien (OTS) - „Jugendliche sind unsere größte Ressource für die Zukunft. Wir müssen sie bestmöglich unterstützen, um zu mündigen, selbstbewussten Erwachsenen heranzuwachsen. Offene Jugendarbeit spielt dabei in den Gemeinden eine wesentliche Rolle“, betonen Jugendministerin Sophie Karmasin und Gemeindebundpräsident Helmut Mödlhammer bei der gemeinsamen Pressekonferenz zum Thema „Offene Jugendarbeit – das PLUS für Gemeinden“. Im Rahmen der Pressekonferenz berichtete Martina Steiner vom bundesweiten Netzwerk Offene Jugendarbeit von ihren Erfahrungen aus der Praxis. Dabei ist klar:
„Es gibt kein Allgemeinrezept für die Gemeinde – die Maßnahmen werden individuell auf die Gemeinde und die Bedürfnisse der Jugendlichen abgestimmt.“

Als Beispiel dafür, was Offene Jugendarbeit in den Gemeinden leisten kann, nannte Karmasin „Z6 Kulturproduktionen“, die im Rahmen des Jahres der Jugendarbeit 2016 mit dem ersten österreichischen Jugendpreis ausgezeichnet wurde. „Das Angebot erstreckt sich von sozialer Arbeit über Bildungs- und Kulturarbeit bis hin zur Einführung in den Arbeitsmarkt. Offene Jugendarbeit bietet jungen Menschen Freiräume, in denen sie sich entwickeln können. Sie bekommen Unterstützung in den unterschiedlichsten Lebenslagen“, betont die Jugendministerin. Die über 300 Träger der Offenen Jugendarbeit mit ihren über 600 Einrichtungen und rund 2.000 Fachkräften erreichen jährlich rund 250.000 Jugendliche. Eine große Herausforderung für die Offene Jugendarbeit stelle das Phänomen des Frauenbashings unter dem Begriff „Haram“ dar. „Vor allem unter muslimischen Jugendlichen zeigt sich ein Trend hin zur nach außen getragenen Religiosität. In Österreich können und werden wir aber nicht zulassen, dass Mädchen und junge Frauen unter diesen Macho-Tendenzen leiden müssen. Die Offene Jugendarbeit leistet hier einen wichtigen Beitrag zur Aufklärung“, so Karmasin.

„Die Gemeinden wollen, dass die jungen Menschen bleiben und nach der Ausbildung wieder zurück in die Gemeinde kommen. Durch Jugendarbeit kann das erreicht werden“, betont der Gemeindebundpräsident. Gemeinsam mit dem bundesweiten Netzwerk Offene Jugendarbeit hat der Österreichische Gemeindebund die bisher größte Befragung zur Bedeutung von Offener Jugendarbeit in den Gemeinden durchgeführt. „Die Jugendarbeit hat für alle Befragten einen hohen Stellenwert. Offene Jugendarbeit schafft Beteiligungsmöglichkeiten, die für die Jugendlichen in den Gemeinden sehr wichtig sind“, so Mödlhammer. Vor allem im Bereich der Integration würde hier viel geleistet, so der Gemeindebundpräsident, der präzisiert: „Integration betrifft nicht nur Jugendliche mit Migrationshintergrund. Auch sozial benachteiligte Gruppen müssen über die Offen Jugendarbeit aufgefangen werden.“ Gerade Mädchen zwischen 12 und 20 Jahren würden bisher von der Jugendarbeit in den Gemeinden zu wenig erfasst. Der Ausbau sei notwendig, erfordere aber auch finanzielle Mittel. „Dabei muss aber klar sein: In Jugendarbeit zu investieren bedeutet in die Zukunft der Gemeinde zu investieren. Durch Investitionen in die Jugendarbeit erspart man sich Geld, etwa im Bereich der Jugendwohlfahrt und der Kriminalitätsbekämpfung“, so Mödlhammer.

„In den Gemeinden und Regionen bietet die Offene Jugendarbeit Raum für gelebtes Miteinander unterschiedlichster Kulturen und Generationen“, beschreibt Martina Steiner ihren Alltag als Jugendstreetworkerin in Tirol. Die Offene Jugendarbeit bietet neben Räumlichkeiten auch verschiedenste Projekte, die gemeinsam mit den Jugendlichen vor Ort erarbeitet werden. Als Beispiel nennt Steiner etwa Treffen mit Lokalpolitikern, durch die Politik für die Jungen erlebbar werden soll. „Es geht darum, dass die Jugendlichen die Gemeindestrukturen kennenlernen und junge, engagierte Bürger werden“, so die Jugendstreetworkerin. Jugendministerin Karmasin erklärt abschließend: „Jugendpolitik funktioniert nicht ohne Jugendarbeit. Jede Gemeinde in Österreich braucht Offene Jugendarbeit.“


Quelle: OTS



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