KAV: Jede Wienerin kann ihr Kind in einem Wiener Spital zur Welt bringen

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Foto: Baby / Füße / pixabay / Pexels / Symbolbild
16 Okt 12:05 2019 von Redaktion Salzburg Print This Article

Geburtshilfe in Wien gesichert, Neonatologie im AKH Sonderfall – Binder: „Menschen völlig zu Unrecht verunsichert“

Der Wiener Krankenanstaltenverbund weist Aussagen über einen angeblichen Engpass in der Spitalsversorgung schwangerer Frauen in Wien entschieden zurück. „Die aktuelle Diskussion ist ein bezeichnendes Beispiel dafür, wie man das Kind mit dem Bade ausschütten kann. Hier werden Menschen völlig zu Unrecht verunsichert“, sagt Dr. Michael Binder, Medizinischer Direktor des KAV. „Jede Wienerin kann ihr Kind selbstverständlich in einem Wiener Spital entbinden.“

Bei der aktuellen Diskussion um die Versorgung schwangerer Frauen in Wiener Spitälern werden zwei Themen vermischt – das der Geburtshilfe und das der Neonatologie. „Wir haben es angehenden Eltern mit dem Start des zentralen Geburtsanmelde-Services in diesem Frühjahr wesentlich erleichtert, einen Platz in ihrem Wunschkrankenhaus zu bekommen. Und das alles bequem, online und von Zuhause aus“, so Binder.

18.000 Geburtsplätze, Lob von Patientenanwältin

Insgesamt stehen den Wienerinnen über 18.000 Geburtsplätze in öffentlichen Spitälern zur Verfügung. Die Versorgung von Müttern und Babys sei gesichert, die mit der zentralen Geburteninfo einhergehenden Verbesserungen habe auch die Wiener Patientenanwältin Sigrid Pilz in ihrem aktuellen Jahresbericht anerkannt.

Klar davon zu unterscheiden ist die neonatologische Versorgung – also die medizinische Versorgung von Frühgeborenen schon ab der 23. Schwangerschaftswoche. Das ist eine ganz andere Form von Versorgungsleistung, bei der es primär darum geht, die Überlebenschancen der kleinen Säuglinge zu erhöhen. „Die Neonatologie ist ein Spezialbereich, der an alle klinischen Berufsgruppen höchste Anforderungen stellt“, weiß Binder. „Dank der hervorragenden Arbeit, die auf unseren Neonatologie-Stationen geleistet wird, haben heutzutage sogar Frühchen ab der 23. Schwangerschaftswoche gute Chancen, zu überleben und sich später gut zu entwickeln.“

Leider gibt es aber auch Frühchen, die es nicht schaffen. Das sorge für besondere psychische Belastungen vor allem bei Pflegekräften und erkläre auch, weshalb es schwierig ist, genügend Fachkräfte für die Neonatologie zu rekrutieren und zu halten.

AKH besonders betroffen

Die Neonatologie im AKH ist auf die Versorgung von extrem früh geborenen Kindern spezialisiert. Ihre Pflege stellt eine besondere psychische Belastung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dar, weshalb diese Abteilung von einer hohen Fluktuation im Pflegebereich betroffen ist. Denn viele Pflegekräfte wollen sich nach einiger Zeit der belastenden Betreuungsarbeit wieder verändern.

„Wir haben nie bestritten, dass wir an dieser Stelle vor der Herausforderung stehen, Dienstposten immer wieder neu zu besetzen“, sagt AKH-Direktor Herwig Wetzlinger. „Das ist und wird vermutlich immer eine Herausforderung bleiben. Es ist eine psychisch sehr belastende Arbeit, der die Pflegerinnen und Pfleger sich täglich zu stellen haben.“ Insgesamt sei die neonatologische Versorgung in Wien aber gesichert, so Wetzlinger. „Wir haben an unseren anderen KAV-Häusern viel weniger Mühe, genügend neonatologische Pflegekräfte zu finden.“



Quelle: Stadt Wien



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