Jubiläumsjahr ,,100 Jahre Gemeindebau" von Wiener Wohnbaustadträtin Kathrin Gaal eingeläutet

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Foto: David Bohmann / PID
10 Mai 12:00 2019 von Redaktion Salzburg Print This Article

Gaal präsentiert Gratis-WLAN im Goethehof, Umstellung auf Einzelbetreuung und Kunstwerk am Gürtel

Der Wiener Gemeindebau ist eine einzigartige Erfolgsgeschichte und ist längst ein wichtiger Teil der Identität der Hauptstadt Österreichs geworden. In den kommenden Monaten hat der Gemeindebau ein großes Jubiläum zu feiern, er wird 100 Jahre alt. Das Jubiläumsjahr wurde heute von Wohnbaustadträtin Kathrin Gaal bei einer Pressekonferenz im Metzleinstaler Hof, dem ersten Gemeindebau Wiens, offiziell eingeläutet.

„100 Jahre Gemeindebau ist eine hervorragende Gelegenheit, um aus der stolzen Vergangenheit des Wiener Wohnbaus Kraft und Mut für unsere aktuelle Arbeit und für kommende Aufgaben zu schöpfen", so Wohnbaustadträtin Gaal: "Der Gemeindebau ist viel mehr als nur ein günstiges Dach über dem Kopf. Der Gemeindebau ist die Vision von einer Stadt, die für alle da ist. Damals in der Not nach dem Ersten Weltkrieg hat die Wiener Stadtregierung erkannt, dass leistbares und lebenswertes Wohnen ein Grundrecht ist, das für den Zusammenhalt in einer Gesellschaft und die Lebensqualität in einer Stadt entscheidend ist – und das von der Politik durchgesetzt werden muss." Dieser kraftvollen Tradition sei die Stadt Wien nunmehr seit 100 Jahren verpflichtet und setze sie heute mit Erfolg und größter Leidenschaft fort.

Preisdämpfende Wirkung auf gesamten Wiener Wohnungsmarkt

Mittlerweile leben fast eine halbe Million Wienerinnen und Wiener in 220.000 Gemeindebauwohnungen und insgesamt leben fast zwei Drittel (62 Prozent) der Wienerinnen und Wiener im sozialen Wohnbau; aktuell sind gerade 3.700 neue Gemeindebauwohnungen und bis 2020 rund 14.000 geförderte Wohnungen auf dem Weg.

Auch in liberalen Hochphasen hat sich die Stadt stets dagegen entschieden, ihr Wohneigentum zu veräußern. Heute zeigt diese konsequente Wohnpolitik eine preisdämpfende Wirkung auf den gesamten Wiener Wohnungsmarkt und ist die größte Förderung der Mittelschicht in der Stadt.

"100 Jahre Gemeindebau ist auch ein optimaler Anlass, um dieses Jubiläum gemeinsam mit den Bewohnerinnen und Bewohnern des Gemeindebaus zu feiern und um Verbesserungen im Gemeindebau vorzustellen", so Gaal, die heute zwei konkrete Neuerungen präsentierte – und die Präsentation weiterer Verbesserungen im laufenden Jubiläumsjahr ankündigte.

Neuerung 1: Vertrauen durch Einzelbetreuung

Die Haus- und Außenbetreuung im Gemeindebau stellt von Teambetreuung auf die Betreuung durch eine fixe Ansprechperson um. Das bringt gleich mehrere Vorteile: Die Mieterinnen und Mieter erhalten dadurch eine ihnen bekannte Ansprechperson für ihre Anliegen. Diese hält sich dann auch öfter und länger in der Wohnhausanlage auf, was das Sicherheitsgefühl stärkt und wodurch Fixkosten eingespart werden (etwa indem Anfahrtswege verringert werden).

Die Veränderung bringt kein Plus bei den Betriebskosten. Insgesamt wird bei neun von zehn Stiegen auf Einzelbetreuung umgestellt. Nur bei sehr kleinen, weniger günstig erreichbaren Wohnhausanlagen und jenen mit sehr geringer Fläche bleiben Teams im Einsatz.

Neuerung 2: Pilotprojekt WLAN im Goethehof

Im Goethehof ist ein Pilotversuch mit Gratis-WLAN gestartet. In der Anlage wurden vier Hotspots eingerichtet, die offen zum Benützen für alle sind. Erweist sich der Pilotbetrieb als erfolgreich, ist ein Ausbau auf weitere Gemeindebauten geplant. Besonders geeignet dafür wären laut ersten Tests Gemeindebauten wie der Rabenhof, der Karl-Marx-Hof, die Großfeldsiedlung oder der Rennbahnweg.

Wohnbaustadträtin Gaal stellte heute auch ein umfangreiches Kultur-, Sport- und Unterhaltungsprogramm für das kommende Jubiläumsjahr vor.

Symphoniker im Gemeindebau

??Am 19. Mai werden die Wiener Symphoniker im Gemeindebau am Rennbahnweg 27 das Stück „Peter und der Wolf“ unter der Leitung von Dirigent Patrick Hahn aufführen. Danach gibt es Blues Musik von Norbert Schneider und Band. Der Eintritt ist frei.

Jubiläumsfest im Karl-Marx-Hof

Im Karl-Marx-Hof findet ??am 30. Juni das große Jubiläumsfest statt. Mit Frühstück, Frühschoppen, vielen Wiener Schmankerln und Spezialitäten und Kinderunterhaltungsprogramm in uriger Atmosphäre. Musikalische Umrahmung unter anderem mit Blasmusik, den Freeman Singers und Wiener Wahnsinn am Abend. Das Team des Waschsalon gibt an diesem Tag auch Führungen durch den Paradebau der Wiener Wohnbaupolitik – auch durch ansonsten versperrte Orte wie etwa die Fahnentürme.

VOLXkino

Das VOLXkino wird seine Leinwand im Gemeindebau aufstellen. Ab Juni 2019 wird es insgesamt 13 kostenlose Vorführungen in oder rund um den Gemeindebau geben. Unter anderem im Karl-Seitz-Hof, im Karl-Wrba-Hof und im Harry-S.-Truman-Hof.

Kultur-, Sport- und Unterhaltungsprogramm

Neben einem breiten Unterhaltungsprogramm wird es auch ein vielfältiges Kulturangebot geben. Um Interessierten einen Einblick in die traditionsreiche Geschichte und einen Ausblick auf die Zukunft des Gemeindebaus zu bieten, wird es zahlreiche kostenlose Führungen rund um das Thema Gemeindebau geben. Neben klassischen Touren, wie zum Beispiel entlang der Ringstraße des Proletariats mit dem Metzleinstaler Hof und dem Reumannhof wird Wiener Wohnen auch erstmals eine geführte Bustour durch die wichtigsten Gemeindebauten der Stadt anbieten. (Da bei den Führungen der Platz begrenzt ist, bittet Wiener Wohnen vor jeder Führung um telefonische Anmeldung unter ??05 75 75 75.)

Weiters werden die Tschauner Bühne und das Kasperl Theater aus der Josefstadt auf Gemeindebau-Tour gehen und das Rabenhof Theater lädt zu einer einmaligen Gemeindebau-Gala ein. Und der Gemeindebau-Cup lädt alle Sportbegeisterten zum Mitmachen und Zuschauen. Die genauen Termine und Details zu allen Events finden Sie im beigelegten Programm.

Neue Angebote für Wiener-Wohnen-Service-Card

Ein weiteres Angebot für alle Bewohnerinnen und Bewohner des Gemeindebaus ist, dass die Leistungen der Wiener-Wohnen-Service-Card im Jubiläumsjahr um zahlreiche Vorteile für die BesitzerInnen der Karte erweitert worden sind. Mehr Informationen dazu finden Sie auch im Internet unter: ?www.wienerwohnen.at/mieterin/servicemieterin/Servicekarte.html

Kunstwerk „Wohnen seit 1919“

Last but not least wurde heute nach der Pressekonferenz auch ein Kunstwerk zwischen den Fahrspuren am Gürtel vor dem Metzleinstaler Hof vorgestellt. Mit der Installation "Wohnen seit 1919" setzte der Künstler Marko Lulic dem Metzleinstaler Hof und mit ihm dem gesamten sozialen Wohnbau in Wien ein Denkmal. Der Schriftzug erinnert an den Ursprung des sozialen Wohnbaus in Wien, der einst nicht mehr als eine Utopie war und im Lauf der Zeit zum leistbaren und lebenswerten Zuhause von Hundertausenden Wienerinnen und Wienern geworden ist. Die Würdigung von Kunstwerk und Künstler übernahm im Rahmen der Pressekonferenz der Direktor des Wien Museums, Matti Bunzl. (Schluss)


Quelle: Stadt Wien



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