Islam-Kindergärten: Integrationsministerium und Stadt Wien starten flächendeckende Untersuchung

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Wien

28 Mär 19:32 2019 von Redaktion Salzburg Print This Article

Gemeinsames Vorgehen; 6-köpfiges Forscherteam arbeitet bis Mai 2017

Das Integrationsministerium und die Stadt Wien starten gemeinsam eine flächendeckende Untersuchung islamischer Kinderbetreuungseinrichtungen in Wien. Die Studie wird von einem 6-köpfigen Forscherteam begleitet: Univ. Prof. Dr. Ednan Aslan (Universität Wien), Univ.Prof.em. Dr.in Susanne Heine (Universität Wien, Evangelisch-Theologischen Fakultät), Mag.a Maria Fürstaller (Universität Wien und FH Campus Wien), Dr.in Elisabeth Raab-Steiner (FH Campus Wien), Univ.Prof. Dr. Wolfgang Mazal (Universität Wien) und Dipl. Soz. Kenan Güngör. Die Stadt Wien stellt die dafür erforderlichen Daten bereit, wie den Zugang zu allen Kinderbetreuungseinrichtungen, Vereinsregisterauszüge, Konzepte etc. Für die Durchführung wird ein geeigneter Anbieter ermittelt.

Eine wichtige Fragestellung wird sein, ob die pädagogischen Konzepte jener privaten institutionellen Kinderbildungs- und Betreuungseinrichtungen (Kindergärten und Kindergruppen) in Wien, mit den Grundwerten der österreichischen Verfassung, Kinder- und Menschenrechte sowie dem Wiener Bildungsplan übereinstimmen.

Ebenso wird untersucht werden welche Werte und Normen in der Praxis tatsächlich gelebt werden, wie auch die verwendeten Sprachen, der religiöse Hintergrund und Migrationshintergrund der Kinder und MitarbeiterInnen sowie die Annahme von Sprachförderungsangeboten. Erforscht wird auch die Erwartungshaltung der Eltern bzw. Erziehungsberechtigten an Bildung und Betreuung in elementarpädagogischen Einrichtungen. Teil der Studie wird auch sein, Kriterien zu definieren, um von religiös und konfessionell geprägten institutionellen Kinderbildungs- und -betreuungseinrichtungen zu sprechen. Weiters wird eine Liste mit allen islamischen Kindergärten/gruppen und deren Betreibern/Trägervereine inkl. umfassender Analyse erstellt, wobei darüber auch Auskunft gegeben wird, welche Religionen in die pädagogische Arbeit einfließen.

"In Wien ist kein Platz für Radikalismus und Extremismus. Wenn es Probleme gibt, müssen diese angegangen und gelöst werden. Die Stadt Wien schaut genau hin und hat bereits gehandelt. Mit der Aufstockung der KontrolleurInnen der MAG ELF sorgen wir dafür, dass das Kontrollnetz noch dichter ist. Mit der Verbesserung der Ausbildung der BetreuerInnen in Kindergruppen wird die Qualität weiter erhöht. Die Studie wird sich genau anschauen, wie die Werte und Normen im pädagogischen Alltag der Kinderbetreuung gelebt werden. Mit dem professionellen ForscherInnenteam wird diese Studie einen fundierten und umfassenden Einblick geben," so Sonja Wehsely, Stadträtin für Gesundheit, Soziales und Generationen

"Kindergärten bieten viel mehr als Betreuung, sie sind elementare Bildungsinstitutionen und leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Integration. Radikalisierung darf hier ganz klar keinen Platz haben. Unsere Kinder verdienen qualitätsvolle Einrichtungen, die sie früh fördern. Es gibt Spielregeln für jeden Kindergarten, die im Wiener Bildungsplan festgelegt sind. Wie diese Bildung in privaten Institutionen gelebt wird, wird uns diese erste umfassende Studie zeigen", betont Sandra Frauenberger, Stadträtin für Frauen, Bildung, Integration, Jugend und Personal

Integrationsminister Sebastian Kurz: „Wir ziehen hier in der flächendeckenden Untersuchung an einem Strang. Es ist notwendig, Klarheit und Transparenz zu haben, damit die richtigen politischen Maßnahmen gesetzt werden können.“

Die Studie wird im März 2016 beginnen und soll bis Mai 2017 abgeschlossen sein. Aufbauend auf den Ergebnissen der Studie werden weitere konkrete Maßnahmen gesetzt.


Quelle: Stadt Wien



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