Intensive Betreuung und Unterstützung für Kinder

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Tirol

08 Mär 08:00 2020 von Redaktion Salzburg Print This Article

Neueröffnung einer sozialpädagogisch-/therapeutischen Wohngemeinschaft von SOS Kinderdorf in Absam in Zusammenarbeit mit dem Land Tirol

Nach knapp einjähriger Bauzeit war es soweit: LRin Gabriele Fischer, zuständig für die Kinder- und Jugendhilfe des Landes, Arno Guggenbichler, Bürgermeister von Absam sowie Christian Moser, Wolfgang Katsch und Wolfram Brugger von SOS Kinderdorf eröffneten gemeinsam die sozialpädagogisch-sozialtherapeutische Wohngemeinschaft TIPI in Absam. „Mit der SOS-Kinderdorf-WG TIPI ist das Angebot des Landes Tirol für Kinder aus schwierigen Familiensituationen um eine Einrichtung reicher: Hier finden Kinder einen sicheren Ort, wenn sie innerhalb der Familie Vernachlässigung, Missbrauch und/oder Gewalt ausgesetzt waren und aufgrund ihrer Erfahrungen einen hohen Unterstützungs- und Betreuungsbedarf haben“, erläutert LRin Fischer und wünscht den Betreuungspersonen des TIPI sowie allen dort lebenden Kindern in ihren Eröffnungsworten ein gutes Miteinander. Stabilität und Geborgenheit Insgesamt acht Kinder ab vier Jahren finden im TIPI ein neues Zuhause. Sie eint, dass sie bereits früh einer langanhaltenden und komplexen Traumatisierung ausgesetzt waren – langfristige, kontinuierliche Beziehungen und Stabilität sowie Geborgenheit und Entspannung sind nötig, um ihnen sowohl in persönlicher als auch schulischer Entwicklung Perspektiven für die Zukunft zu geben. „In einer dem Alter der Kinder und ihren Bedürfnissen entsprechenden Umgebung werden sie dabei unterstützt, ihre Erlebnisse zu verarbeiten und Strategien zu entwickeln, um später einmal ein selbstbestimmtes Leben führen zu können“, umschreibt LRin Fischer das Betreuungsziel des TIPI. Dafür brauche es aber nicht nur die Einrichtung selbst, sondern auch ein wohlwollendes, unterstützendes Umfeld. „Ich bedanke mich herzlich bei der Gemeinde Absam und der dortigen Volksschule und Neuen Mittelschule, die mit viel Einfühlungsvermögen und Verständnis diese Einrichtung sowie die dort lebenden Schülerinnen und Schüler in ihrer Mitte aufgenommen haben“, betont LRin Fischer. „In einem ordentlichen und liebevollen Zuhause aufzuwachsen, ist wohl das wichtigste Fundament im Leben eines Kindes. Manche Kinder sind diesbezüglich extrem belastet und besonders da gilt es, soziale Verantwortung zu übernehmen. Als mitfühlende und auf Gemeinschaft basierende Gesellschaft ist es unsere Aufgabe, dichte Netzwerke für jene zu schaffen, die unsere Hilfe dringendst benötigen, damit sie Orientierung sowie das Gefühl der Freundschaft und Solidarität auf ihrem Lebensweg erfahren. Die Wohngruppe TIPI des SOS-Kinderdorf bietet dieses soziale Engagement für junge Menschen in Absam“, freut sich Bürgermeister Arno Guggenbichler über diese Einrichtung. Neues pädagogisches Konzept nach modernsten fachlichen Standards SOS-Kinderdorf Geschäftsleiter Wolfgang Katsch schlug mit dem historischen Zitat von Hermann Gmeiner „Red`s nit, tuat`s was!“ die Brücke ins Heute: „Für dieses Projekt haben sich engagierte Menschen aus verschiedenen Bereichen zusammengetan, von der Planung bis zur Umsetzung ihre Kräfte und Kompetenzen gebündelt – und gehandelt!“, bedankte sich Katsch für dieses Miteinander als Basis für die erfolgreiche Umsetzung. „Auch Mut zu Neuem zeichnet das Tipi aus“, sagte Katsch. Es ist ein neues pädagogisches Konzept, das erste dieser Art für Kinder in Tirol, in einer neuen Gemeinde, in einem neuen wunderschönen Haus, nachhaltig und höchst ökologisch gebaut!“ Wolfram Brugger, SOS-Kinderdorf-Leiter für alle pädagogischen Angebote in Innsbruck, Hall und Absam: „Es ist großartig, was wir hier gemeinsam in kurzer Zeit geschafft haben. Einen Ort, wo junge Menschen mit einem schweren Rucksack im Gepäck durch viel persönliche Zuwendung und intensive professionelle Betreuung Erlebtes verarbeiten und damit die Last des Rucksacks verringern können. Das nun vorliegende Haus bietet beste Rahmenbedingungen, um hier nach modernsten fachlichen Standards zum Wohle der Kinder arbeiten zu können, vielen Dank an alle Beteiligten!“ Zunahme beim Bedarf an sozialpädagogischer-sozialtherapeutischer Betreuung „Der Bedarf an sozialpädagogischer-sozialtherapeutischer Betreuung von Kindern und Jugendlichen nahm in den vergangenen Jahren stetig zu. Aus diesem Grund wurde 2017 eine Wohngruppe für diese Zielgruppe EU-weit ausgeschrieben, für die infolge fünf Angebote samt Betreuungskonzepten eingereicht wurden. Eine Kommission erteilte schließlich dem Angebot von SOS Kinderdorf den Zuschlag“, beschreibt LRin Fischer die Genese des Projektes. TIPI ist damit die zweite sozialpädagogische-sozialtherapeutische Einrichtung für Minderjährige in Tirol. In Innsbruck wird bereits – auch von SOS Kinderdorf – eine Jugend-WG mit acht Plätzen betrieben. „Zusätzlich dazu stehen drei sogenannte Innenwohnplätze in Form von Garçonnièren bzw. kleinen Wohnungen für jene Jugendlichen zur Verfügung, die bereits einen gewissen Grad an Selbstständigkeit erreicht haben. Alternativ kann das Innenwohnen des TIPI auch zur Übernachtung von Elternteilen dienen. Diese Wohnungen befinden sich im Haus einer Wohngemeinschaft, um für die/den Jugendlichen eine Betreuungskontinuität zu gewährleisten.


Quelle: Land Tirol



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