Innsbruck: Neue Psychotherapie-Vortragsreihe

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V.l.n.r.: Landesrat Bernhard Tilg, TGKK-Direktor Arno Melitopulos, „psyche kompakt“-Koordinator Karl Hinteregger, TLP-Vorsitzende Barbara Haid und Vizebürgermeister Franz X. Gruber bei der Vorstellung der neuen Vortragsreihe
Foto: TLP
24 Jän 11:00 2019 von Redaktion Salzburg Print This Article

In einer Pressekonferenz am 14. Jänner wurde die neue Vortragsreihe des Tiroler Landesverbandes für Psychotherapie, „psyche kompakt“, vorgestellt. Die Reihe widmet sich dem Thema „Psyche und Gesundheit“.

Am 13. Februar 2019 findet um 19.30 Uhr im Plenarsaal des Innsbrucker Rathauses (RathausGalerien, 6. Stock) die Eröffnungsveranstaltung der neuen Vortragsreihe „psyche kompakt“ des Tiroler Landesverbandes für Psychotherapie (TLP) statt.

Landesrat Bernhard Tilg begrüßte die neue Initiative des TLP und betonte die Wichtigkeit der psychotherapeutischen Versorgung der Bevölkerung Tirols. Er verwies auf psychische Krisensituationen. Es brauche eine „schnelle Eingreiftruppe“, „besonders an den Wochenenden von Freitag 16.30 bis Montag 8.00 Uhr“. Auch in der Nachsorge nach stationären Krankenaufenthalten sei eine psychiatrische, psychotherapeutische und psychosoziale Versorgung sehr wichtig.

Zunahme an Erkrankungen

Vizebürgermeister Franz X. Gruber verwies auf die Zunahme der psychischen Erkrankungen in der Bevölkerung. Die Stadt Innsbruck unterstütze die Initiative des TLP mit der neuen Vortragsreihe sehr, die zu einer „Ent-Tabuisierung“ der psychischen Krankheiten beitragen solle. Die Stadt Innsbruck stelle die Räumlichkeiten für „psyche kompakt“ zur Verfügung.

Der Direktor der Tiroler Gebietskrankenkasse (TGKK), Dr. Arno Melitopulos, sprach die 370.000 Krankenstandsfälle in Tirol im Jahr 2018 an. Von diesen Meldungen waren 10.800 mit psychischen Diagnosen (3,6 %). Im Durschnitt betrug in Tirol ein Krankenstand 11 Tage. Bei psychischen Erkrankungen dauerte er aber durchschnittlich 40 Tage. Bei insgesamt 4,1 Millionen Krankenstandstagen fielen 530.000 auf „psychische Gründe“, das heißt: 16 % der Krankenstandstage hatten mit der Psyche und ihren Beeinträchtigungen zu tun. Jeder sechste Krankenstandstag war ein „psychischer“, bei arbeitslosen Menschen sogar jeder dritte. Die alleinige Gabe von Medikamenten bei psychischen Erkrankungen sei zu wenig. Es brauche auch die psychotherapeutische Behandlung. Die Tiroler Gebietskrankenkasse habe deshalb die Psychotherapie in den letzten Jahren ausgebaut. 6 Millionen Euro stelle die TGKK den Tiroler Psychotherapeuten für die Behandlung von 3.200 Patienten und zusätzlich 1 Million Euro für die Behandlung von 500 Kindern und Jugendlichen pro Jahr zur Verfügung.

Das erfolgreiche Projekt der „Gruppenpsychotherapie“ in Innsbruck und anderen Bezirken werde weiter fortgesetzt und ausgebaut. Auch für den Bezirk Reutte sei ein solches Projekt in Vorbereitung. Melitopulos lobte die gute Zusammenarbeit mit dem Tiroler Landesverband für Psychotherapie und betonte, was die Vortragsreihe „minimed“ im Bereich der körperlichen Erkrankungen sei, werde die Vortragsreihe „psyche kompakt“ im Bereich der psychischen Erkrankungen sein.

Vorsorge durch Information

Die TLP-Vorsitzende, Mag.a Barbara Haid MSc, dankte dem Organisator der neuen Vortragsreihe, dem Bezirkspsychotherapeuten Innsbruck Stadt und Land, Karl Hinteregger. Sie verwies auf die Kernkompetenz der 800 eingetragenen Tiroler Psychotherapeuten, nämlich auf die Behandlung von psychischen Erkrankungen. Die Vortragsreihe „psyche kompakt“ solle auch der Prävention von psychischen Erkrankungen dienen. Betroffene Menschen sollen dadurch erfahren, was sie tun können und welche Schritte hilfreich seien. Gleichzeitig sollen auch die politischen Entscheidungsträger für die „Psyche“ sensibilisiert werden.

„psyche kompakt“-Koordinator Karl Hinteregger möchte mit der Vortragsreihe ein niederschwelliges Angebot der Information über psychotherapeutische Erkenntnisse und den aktuellen Stand der Forschung für die Tiroler Bevölkerung anbieten. Hochkarätige Vortragende aus dem In- und Ausland werden zu ausgewählten Themen referieren.

Die Vorträge im Plenarsaal des Innsbrucker Rathauses sind kostenlos. Alle Interessierten sind herzlich dazu eingeladen.



Quelle: Stadt Innsbruck



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