Holzboden und die Sache mit der Nachhaltigkeit

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© midascode, pixabay.com
22 Mai 06:47 2019 von Redaktion Vorarlberg Print This Article

Nachhaltig bauen ist heutzutage mehr als nur en vogue – für viele Bauherren stellen die Verwendung von ökologischen Baustoffen, einer nachhaltigen Bauweise und der Nutzung von möglichst modernen Technologien die Grundpfeiler des eigenen Bauprojekts dar.

Abseits von der Entscheidung über Baumaterialien und Dämmstoffe – Foren im Internet und auch Baufirmen neigen selbst 2019 noch zu unterschiedlichsten Meinungen und Empfehlungen – geht die Suche nach Nachhaltigkeit auch im Innenausbau weiter. Denn was helfen schon teure, natürliche Dämmstoffe wie Schilf, Lehm oder Hanf wenn das Raumklima danach mit Laminat zunichte gemacht wird.

Die einen schwören darauf, Fenster und Türen modern aber doch aus Holz zu machen, wieder andere legen Wert auf Nachhaltigkeit von Vorhangstoffen, Teppichen und sogar den eigenen Möbeln. Doch wie sieht es da eigentlich mit dem Boden aus? Spielt es denn eine Rolle, ob man zu Laminat oder Echtholzböden greift?

Die Unterschiede werden da schon bei der Fertigung offensichtlich. Naturholzböden wie zum Beispiel Parkett in Massivholzbauweise, verbrauchen schon bei der Fertigung mehr Energie als zum Beispiel Mehrschichtbodenbeläge. Unterschiedliche Quellen weisen zum Beispiel bei Massivholzboden einen Energiewert in Mega-Joule auf, der bei der Produktion die 100 MJ/m2 kaum überschreitet. Mehrschicht- bzw. Laminatböden hingegen weisen allein bei der Produktion schon Werte von mehr als 200 MJ/m2 auf.

Qualitätsparkett aus Mitteleuropa stammt fast zur Gänze aus traditionellen Wuchsgebieten und wird meist auch in Produktionsstätten im Umkreis von weniger als 100 km weiterverarbeitet. Neben der Lieferung eines Naturholzbodens zum eigentlichen Bauort kommt es daher kaum zu einer Mehrbelastung. Auch was das Raumklima betrifft, weisen Parkette wie zum Beispiel ein Massivholzboden viele Vorteile auf. Zum einen wird hier das Holz nur mit „baum-eigenen“ Harzen und Ölen verfeinert und verarbeitet – bei anderen Parketten aus Naturholz kommt hier noch traditioneller Leim hinzu – zum anderen eignet es sich auch hervorragend für Fußbodenheizungen und reguliert durch die Aufnahme und Abgabe von Raumfeuchte ebenfalls das Raumklima mit. Laminate tragen zum Raumklima fast nur negativ bei; Chemikalien, die bei der Fertigung benutzt wurden, dampfen über Jahre hinweg in den Raum ab und können so mitunter auch die eigene Gesundheit belasten.

Letztendlich sind natürlich auch die Anschaffungskosten ein wesentlicher Entscheidungsfaktor. Hier sollten Bauherren allerdings nicht vergessen, dass Parkett generell als langlebiger Bodenbelag gilt. Wer zum Beispiel Massivparkett regelmäßig pflegt, der kann sich über seinen edlen Boden jahrzehntelang freuen – oft auch über ganze Generationen hinweg.



Redaktion Vorarlberg

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Chefredakteur von Regionews Vorarlberg

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