Hochkarätiges Symposium zum Erbe des Ersten Weltkrieges in Slowenien und Niederösterreich

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Niederösterreich

05 Okt 21:00 2018 von Redaktion Vorarlberg Print This Article

Wichtige Geste des Erinnerns und des offenen Umgangs mit der Geschichte

Das gemeinsame historische Erbe Niederösterreichs und Sloweniens im Zusammenhang mit dem Ende des Ersten Weltkrieg vor 100 Jahren stand im Mittelpunkt eines Symposiums an der Donau-Universität Krems. Unter dem Titel „Erinnerungslandschaften“ wurden im Rahmen des Symposiums Spuren des Ersten Weltkrieges aufgespürt, vor allem solche, die heute noch im Landschaftsbild zu sehen sind. Sowohl in Slowenien als auch in Niederösterreich gibt es zahlreiche Denkmäler und Erinnerungsmarken, die auf die Kriegsgeschehnisse hinweisen. Abschließender Programmpunkt der Konferenz war eine Besichtigung des ehemaligen Kriegsgefangenenlagers Sigmundsherberg, wo während des Ersten Weltkrieges bis zu 43.000 Gefangene untergebracht waren. Weitere Lager auf niederösterreichischen Boden gab es etwa in Bruck an der Leitha, in Gmünd, in Wieselburg oder in Purgstall an der Erlauf.

In ihren Eröffnungsworten betonten sowohl der Rektor der Donau-Universität Krems, Mag. Friedrich Faulhammer, die Botschafterin der Republik Slowenien, Mag. Ksenija Skrilec als auch der Honorarkonsul der Republik Slowenien in Niederösterreich, Landeshauptmann a.D. Dr. Erwin Pröll, die Wichtigkeit des Erinnerns und der kritischen Aufarbeitung der Geschichte. „Der Blick in das Geschichtsbuch ist nicht immer angenehm. Dunkle Kapitel werden oft ausgeblendet. Verdrängen ist aber keine Lösung, so Pröll, auf dessen Initiative dieses Symposium veranstaltet wurde. Es gelte wach zu halten, was früher passiert sei, aber auch wach zu sein für das, was heute passiere. Aufkeimender Nationalismus, die Frage der Migration und soziale Spannungen würden Europa zunehmend spalten. Umso wichtiger sei daher, das europäische Friedensprojekt durch ein klares Bekenntnis zu Grundwerten wie Freiheit, Demokratie und Völkerverständigung zu stärken, so Pröll.

Das Symposium thematisierte neben den heute noch sichtbaren Zeichen des Krieges auch die Situation slowenischer Flüchtlinge in damaligen österreichischen Lagern oder die Kriegserlebnisse von Niederösterreichern bei den Schlachten am Isonzo. Wesentlicher Teil waren auch Überlegungen, wie man diese historischen Ereignisse aufarbeiten und daran erinnern zu können.

Organisiert und inhaltlich aufbereitet wurde das Symposium vom Department für Bauen und Wohnen an der Donau-Universität Krems sowie vom „Milko Kos Historisches Institut Laibach“. Vortragende waren Dr. Andrej Rahten (ehemaliger slowenischer Botschafter in Österreich und Historiker), Prof. Dr. Christian Hanus (Dekan an der Donau-Universität Krems), Dr. Petra Svoljsak (Milko Kos Historisches Institut Laibach), Dr. Richard Lein (Institut für Neuzeit- und Zeitgeschichtsforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften), Dr. Julia Walleczek-Fritz (Department für Bauen und Wohnen, Donau-Universität Krems), Mag. Tadej Koren (Stiftung Pot Miru, Slowenien) und Mag. Peter Fritz (MAMUZ Museum Mistelbach).


Quelle: Land Niederösterreich



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