Grüner Bericht 2018: Klimawandel setzte Bauern zu

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Agrarreferent LR Martin Gruber bei der Präsentation des Grünen Berichts 2018. Am Bild (v.l.n.r.): Erich Hudelist (Stv. Landesobmann Maschinenring Kärnten), LR Martin Gruber, LK-Präsident Johann Mößler, Josef Steiner (Landesobmann Maschinenring Kärnten).,
Foto: Büro LR Gruber
05 Okt 21:00 2019 von Redaktion Salzburg Print This Article

Trockenheit, Unwetterschäden und steigende Betriebsaufwände ließen Einkünfte aus Land- und Forstwirtschaft sinken - Land steuert mit Maßnahmenpaket dagegen und forciert Innovationen - Neues Agrarinnovationszentrum soll Landwirtschaft und Wirtschaft künftig besser vernetzen

Klagenfurt (LPD). Licht und Schatten hat der aktuelle Landwirtschaftsbericht für das Jahr 2018 zu bieten. Nachdem sich 2017 die durchschnittlichen Einkünfte aus Land- und Forstwirtschaft je Betrieb erholt hatten, sind sie 2018 wieder um 7 Prozent auf 23.268 Euro gesunken. "Damit liegen wir zwar immer noch über dem Wert von 2016, dennoch ist das ein Rückschlag für unsere Bauern", sagte Agrarreferent Martin Gruber heute bei der Präsentation des Grünen Berichts 2018. Ausschlaggebend für diese negative Entwicklung seien sinkende Erträge aufgrund von Trockenheit und Unwetterschäden auf der einen und steigende Betriebsaufwände in nahezu allen Bereichen auf der anderen Seite. "Der Klimawandel hat ein Loch in die Brieftasche der Bauern gerissen", ergänzte Landwirtschaftskammerpräsident Johann Mößler.

10.327 INVEKOS-Betriebe, also aktiv wirtschaftende landwirtschaftliche Betriebe, wurden im Jahr 2018 verzeichnet, was ein Minus von 81 Betrieben im Vergleich zum vorherigen Berichtsjahr bedeutet. "Wir als Region können den Strukturwandel in der Landwirtschaft nicht alleine aufhalten, aber wir setzen Maßnahmen, um seine Auswirkungen abzufedern", betonte Gruber. Der Milch-Transportkostenzuschuss, die ausgeweitete Unterstützung bei Tierausfalls- oder Ernteausfallsversicherungen oder auch die Förderungen beim Wiederaufbau zerstörter Wälder und Forststraßen seien Maßnahmen, mit denen die öffentliche Hand erhöhte Betriebsaufwendungen kompensieren würde. "Es steht für mich als Agrarreferent außer Frage, dass die Kärntner Landesregierung solche Unterstützungen auch in Zukunft leisten muss", hielt Gruber fest.

Es sei entscheidend, welche Antworten Kärnten auf die Herausforderungen einer kleinstrukturierten Landwirtwirtschaft, die sich in einem globalen Wettbewerb befindet, gibt. "Aus meiner Sicht geht es hier um Innovation, Modernisierung und Investitionen, die wir forcieren und unterstützen müssen", so Gruber. Daher fand die Präsentation des Grünen Berichts dieses Mal auch im neuen Agrarinnovationszentrum des Maschinenrings statt. Es soll ab 2020 als Drehscheibe für innovative Dienstleistungen, Produktideen und Anwendungen in der Landwirtschaft, von der Drohnentechnik über IT-Lösungen bis hin zur verbesserten Direktvermarktung, fungieren. Man schaffe hier ein einzigartiges Zentrum, mit dem die Innovationskraft der Kärntner Landwirtschaft weiter unterstützt werde, so Gruber. Auch 2018 seien immerhin 168 Millionen Euro in die Kärntner Bauernhöfe investiert worden. Die öffentliche Hand habe über 9 Millionen an Förderungen dafür in die Hand genommen. "Wir haben erstmals über 1.800 Höfe, die als Bio-Betriebe arbeiten. 342 Jungbauern haben 2018 einen Hof übernommen. Das sind Zahlen, die Mut machen", sagte deshalb der Agrarreferent.

Zur Stärkung der bäuerlichen Betriebe appellierte LK-Präsident Mößler eindringlich, in den Küchen der öffentlichen Hand noch mehr auf heimische Lebensmittel zu setzen. Eine auf Betreiben der Landwirtschaftskammer eingerichtete interdisziplinäre Arbeitsgruppe wird noch im Oktober in der Regierungssitzung mit den Sozialpartnern einen Bericht vorlegen, der entsprechende Möglichkeiten vorsieht. "Ich wünsche mir darauf aufbauend einen mutigen Beschluss der Kärntner Landesregierung, ein Bekenntnis zur heimischen Landwirtschaft. Unserer Bauern haben sich das verdient", hielt Mößler fest.



Quelle: Land Kärnten



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