Graz - Murarena: Natur- und Freizeitoase taucht auf

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05 Feb 11:00 2019 von Redaktion Salzburg Print This Article

Fragen und Antworten zur Augartenbucht

Die Augartenabsenkung stellt eine großzügige Anbindung des Augartens an die Mur und ihre Uferbereiche dar und bietet dank vielfältig nutzbarer Terrassen und flachen Böschungen mit Sitz- und Liegemöblierung eine attraktive Ergänzung der Spiel- und Erholungsmöglichkeiten im Augartenpark.

Die naturnahe Uferzone wird mit einem breiten Flachufer- bzw. Flachwasserbereich und direktem Zugang zum Wasser gestaltet. Von der großzügigen Flachuferzone ausgehend zieht sich die Absenkung mit einer max. Breite von ca. 90 m und Länge von ca. 70 m als Naturarena in den Aupark.

Wozu brauchen wir die Augartenabsenkung?

Seit jeher übt Wasser auf Menschen eine starke Anziehungskraft aus. Früher waren es eher wirtschaftliche, heute sind es eher Freizeit- und Erholungsgründe, weswegen Gewässer aufgesucht werden. Als Vorbilder können unzählige andere Städte dienen, in denen sich an sonnigen Tagen hunderte Menschen an belebten Flusspromenaden tummeln, in der Sonne liegen, Kaffee trinken, sporteln usw. Die Stadt Graz verfolgt seit vielen Jahren das Ziel, die Mur als Freizeit- und Erholungsraum sowie für sportliche Aktivitäten auszubauen. Vor allem im stark verbauten Innenstadtbereich gibt es allerdings nur wenige Möglichkeiten wo das gelingen kann. Der Augarten ist eine davon. Der Bau des Kraftwerks Puntigam und des Zentralen Speicherkanals bieten nun eine seltene Gelegenheit, das Murufer neu zu gestalten und die Nutzungsmöglichkeiten an moderne Ansprüche anzupassen. Grundlage dafür ist der 2011 beschlossene Masterplan Mur Graz-Mitte.

Durch die Geländeumformung der jetzigen Hügellandschaft nördlich des Augartensteges, die in Form einer arenaartigen Aufweitung bis zur Mur hin absenkt, entsteht eine großzügige Fläche, die vielfältige neue Nutzungen zulässt. Die Wiese mit sanft terrassiertem Gefälle ermöglicht Spazieren, Liegen, Spielen und Sitzen in der Sonne und Wasser- und Naturerlebnis im naturnah gestalteten Uferbereich abseits vom Trubel der Stadt. Das Gelände wird großzügig mit schattenspendenden Bäumen bepflanzt und bleibt den Fußgehern vorbehalten.

Wie wird der Uferbereich in der Bucht gestaltet?

Der Uferbereich in der Bucht wird als flache Schotterfläche gestaltet, die Fläche beträgt ca. 250 m², die Schüttung erfolgt auf ca. 15 cm mit grobem Schotter.Als naturnahe Sitzgelegenheiten werden Wasserbausteine, Wurzelstöcke und Raubäume errichtet, die zusätzlich als Uferstrukturierung dienen.Zur Strukturierung der Wasserfläche in der Bucht werden vom bestehenden Ufer zwei Inseln stehen gelassen und abgesenkt. Die Inseln werden mit einer Länge von 10 m und 11 m und einer Breite von 4,5 m gestaltet.

Wie können die GrazerInnen die Arena nutzen?

Die Murarena und deren an der Sankt Petersburger Allee situierter Vorplatz bieten Raum für eine Vielzahl an Nutzungsmöglichkeiten. Im Bereich des Pavillons, des Kinderspielplatzes und der Hundewiese wird ein befestigter Arenavorplatz mit Sitz- und Radabstellplätzen geschaffen. Des Weiteren dient er als Knotenpunkt für zwei wichtige Radwegverbindungen. Am Vorplatz, von wo die gesamte Arena überblickt werden kann, kann dem Strom an Radfahrern und Fußgängern in der Sankt Petersburger Allee ausgewichen werden. Die an der oberen Geländekante befindliche Stiegenanlage mit integrierten Sitzstufen ist Aufenthaltsbereich und Zugang zur Arena zugleich. Die flach angelegten Böschungsbereiche der Arena dienen als Spiel- und Liegewiesen. Sitzbänke und Liegedecks in der Arena runden das Aufenthaltsangebot ab. Der Flachuferbereich am Fuß der Arena wird als Bucht mit zwei vorgelagerten Inseln ausgeführt. Das Ufer ist hier leicht zugänglich und als Naturspielplatz, Aufenthalts- und Aussichtsplatz mit Sitzsteinen und Strukturelementen ausgestattet.Die neue Murpromenade führt von Norden ausgehend als 2,4m breiter Fußweg ins Zentrum der Arena, und führt nach Süden wieder hinauf zum Augartensteg bzw. weiter entlang des Pulakai. Die bestehende Radwegverbindung vom Augartensteg zur Sankt Petersburger Allee wird geringfügig versetzt.

Wegabsenkung

Die neue Murpromenade wird zwischen Augartensteg und Augartenbrücke um ca. 3 Meter näher an die Mur verlegt. Um die Anbindung des Weges an das Murufer zu verbessern, wird der Weg außerdem um 65 cm abgesenkt und es werden durch Sitzstufen und Treppen Zugangsmöglichkeiten zum Wasser geschaffen. Die Mur wird dadurch beim Spazieren erlebbar, neue Sichtbezüge und Zugänge zum Wasser entstehen.

Wo wird der Radweg verlaufen?

Der Radweg am Pulakai wird von der Augartenbrücke bis zur Murarena aufgelassen und über die St.-Petersburg-Allee bis zum Arenavorplatz geführt. Von dort führt eine neue Radwegverbindung Richtung Augartensteg, wo der Radweg wieder in den Pulakai Richtung Süden mündet.

Die Distanz zwischen dem nördlichen Anschluss nach der Unterführung Augartenbrücke und dem Augartensteg beträgt im Bestand ca. 325 Meter. Die Länge der neuen Umfahrung zwischen diesen beiden Anschlusspunkten beträgt ca. 360 Meter. Die Streckenverlängerung um 35 Meter kann von RadfahrerInnen im Schritttempo in unter einer halben Minute bewältigt werden.

Der Vorteil der neuen Radwegeführung liegt in der Befreiung der neuen Murpromenade vom Radverkehr - der Entflechtung von Rad- und Fußverkehr - und damit in einer deutlichen Beruhigung des gesamten Abschnittes inklusive der Arena. Ruheplätze, Aussichtspunkte und Gewässerzugänge sollen eine hohe Nutzungsintensität mit einer Entschleunigung des Uferweges verbinden und die Aufenthaltsqualität deutlich verbessern.

Radweg und Kinderspielplatz

Die St.-Petersburg-Allee wird künftig ein kombinierter Geh- und Radweg sein, auf dem gegenseitige Rücksichtnahme vorausgesetzt wird. „Sportliches Radfahren" in der Stadt und ganz besonders in einem Park gefährdet andere VerkehrsteilnehmerInnen und sollte tunlichst unterlassen werden. Der bestehende Kleinkinderspielplatz östlich der St.-Petersburg-Allee wird unverändert beibehalten und ist sowohl durch eine Hecke als auch durch einen gut 10 Meter breiten Wiesenstreifen von der Allee getrennt.

Verbesserungen bei Hochwasser

Bei Hochwasser werden die Schleusen des Kraftwerks geöffnet und das Wasser kann frei abfließen, ähnlich wie vor der Kraftwerkssituation. Das bedeutet, dass sich der Wasserspielgel im Hochwasserfall (das gilt ab HQ1) im Staubereich nicht weiter erhöhen sollte.

Im Bereich Augarten liegt die HQ100-Linie unterhalb der Fußwegpromenade und unterhalb des Weges, der durch die Arena führt. Darunter kann das Gelände gelegentlich überflutet werden. Da es aber sehr naturnah gestaltet wird, werden keine großen Schäden erwartet. Die Böschung sowie die Bucht werden durch verdeckte Steinsicherungen (Wasserbausteine der Klasse V, Gewicht 3 Tonnen oder größer) vor Abtrag gesichert.

Rodeln im Winter

Der Absenkungsbereich erstreckt sich auf den Jugendspielplatz mit den Hügeln, der entfernt wird, um zu einer Geländemulde umgebaut werden zu können. Ob es im Augarten Ersatz für einen Rodelhügel geben kann, wird im zweiten Planungsschritt diskutiert, der sich der Restrukturierung der Spielfunktionen und des gastronomischen Angebotes widmet. Die neue Bucht wird jedoch Platz für viele neue Nutzungen bieten können.

Skateranlage/Halfpipe

Die Skateranlage im Augarten wird stark frequentiert. Sie steht den Bauarbeiten nicht im Weg und wird daher vorläufig an diesem Standort verbleiben und weiterhin nutzbar sein. Es ist angedacht, in einem zweiten Planungsschritt die Spielfunktionen sowie die Gastronomie im Augarten zu überarbeiten. Falls sich im Zuge dessen ein anderer gleichwertiger Standort anbietet, wird möglicherweise eine Verlegung vorgenommen.

Welche Sportmöglichkeiten gibt es an der Mur?

Möglich sein werden alle nicht motorisierten Sportarten wie Stand-Up-Paddling, Rudern, Kanu- oder Kajakfahren sowie Surfen an der neu zu errichtenden Surferwelle. Schwimmen wird aufgrund der nicht ausreichend guten Wasserqualität ausgeschlossen.

Baumschutz

Insgesamt wurden 49 Bäume laut Baumschutzverordnung (BVO - darunter fallen Bäume mit einem Stammumfang von mehr als 50 cm, gemessen in 1 m Höhe) zur Fällung vom Baumschutzreferat genehmigt.

Davon 12 im Park (9 für den Bau der Absenkung und 3 wegen des schlechten Gesundheitszustandes) und bis zu 37 in der Böschung (24 sicher, 13 optional wenn nötig).

Die HOLDING-Stadtraum hat zufällig zeitgleich eine allgemeine Baumzustandsbewertung durchgeführt und Bäume zur Fällung eingereicht, deren Standfestigkeit aufgrund des Alters oder schlechten Gesundheitszustandes (z.B. Pilzbefall) nicht mehr gegeben ist. Davon sind 7 Bäume außerhalb der Absenkungsbaustelle im Park betroffen. Dem stehen 29 Ersatzpflanzungen durch die HOLDING gegenüber.

Zusätzlich gibt es kleinere Bäume und Gehölze in der Böschung, deren Fällung durch den Naturschutzbescheid genehmigt werden.

Gehölze ohne BVO: 172 in der Böschung

Ihr Ersatz ist einerseits im Projekt bereits geplant und andererseits im Naturschutzbescheid festgelegt. Er umfasst eine Vielzahl an Sträuchern, auch dornigen, die die Würfelnatterüberwinterungsstätten schützen, und einige Baumgruppen.

ALLE BVO-Bäume werden mindestens 1:1 ersetzt. Verwendet werden mittel- bis großkronige Laubbäume mit Rücksicht auf die biologische Vektorwirkung (Nährgehölze für Tiere), stadtklimatologische Resilienz der Arten, Standortgegebenheiten und Diversifizierung des Artenspektrums.

In der Bucht (unterhalb der HQ100-Linie=Fußweg) und auf der Böschung wurden typische Baumarten der Weichholzaue gewählt, z.B. Pappel, Weide, Traubenkirsche, Erle.

Im Park kommen typische Parkbäume zum Einsatz, z.B. Ahorn, Ulme, Linde, Eiche




Quelle: Stadt Graz



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