Graz - Masern: Sonder-Impfaktion an Schulen - Sonderöffnungstermin der Impfstelle

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Der typische Hautausschlag bei Masern tritt erst auf, wenn man längst infiziert ist.
Foto: © © danvasilis (CC BY-SA 3.0)
01 Feb 19:23 2019 von Redaktion Salzburg Print This Article

Wie sich in den letzten Tagen in Graz deutlich gezeigt hat, sind Masern alles andere als eine harmlose Kinderkrankheit. Sie sind hoch ansteckend und können sowohl für Säuglinge, Kinder als auch Jugendliche und Erwachsene schwerwiegende Folgen haben. "Die Kleinsten sind auf die Vernunft der Größeren angewiesen", mahnt Gesundheitsstadtrat Robert Krotzer.

Seit gestern werden daher alle Schulen im Raum Graz von Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen der Impfstelle angeschrieben und kurzfristig Impftermine vor Ort organisiert. "Es ist wichtig, dass wir als Stadt Graz rasch, flexibel und koordiniert handeln", so Krotzer. Masern haben eine Inkubationszeit von bis zu 21 Tagen. Wenn man nun rasch reagiert, kann man eine zweite Welle von Infektionen verhindern. "Seit Bekanntwerden der Infektion eines Grazer Schülers ist die Impfbereitschaft stark gestiegen. Wir bieten unseren Grazer Schulen kurzfristig Termine an, um gleich direkt vor Ort beraten und impfen zu können," erklärt Dr. Eva Winter, Leiterin des Gesundheitsamtes.

Weiterhin kostenlose MMR-Impfungen im Amtshaus

Zusätzlich herrscht in der Grazer Impfstelle Vollbetrieb. Erwachsene und Kinder, die noch nicht geimpft sind, oder sich einfach nicht sicher sind, ob sie ausreichenden Impfschutz haben, werden in der Impfstelle beraten und können sich gleich gratis gegen Masern impfen lassen: täglich von 8 bis 13 Uhr.

Nähere Infos unter: graz.at/impfstelle oder 43 316 872-3220


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Sonderöffnungstermin der Impfstelle. Durch die derzeitige Häufung an Masernerkrankungen ist mit weiteren Ansteckungen von ungeimpften Kindern und Erwachsenen zu rechnen.

Masern sind keine harmlose Kinderkrankheit. Sie sind hoch ansteckend und können schwerwiegende Folgen haben. Einer von vier Erkrankten wird ins Krankenhaus eingeliefert, einer von 5 Masernkranken erleidet Komplikationen wie Lungenentzündung, Bronchitis, Mittelohrentzündung oder Gehirnentzündung. Erkranken Kinder unter einem Jahr an Masern, so haben sie das hohe Risiko von 1:600 einige Jahre später an einer speziellen Gehirnentzündung zu erkranken, die tödlich endet. Nach einer Erkrankung kommt es zu einer über mehrere Jahre andauernden Schwächung des Immunsystems, die das Risiko erhöht, an anderen Infektionskrankheiten zu sterben.

Impfpflicht und Informationsoffensive

„Eine Impfung ist daher unbedingt notwendig," erklärt Bildungs- und Familienstadtrat Kurt Hohensinner, „wer sein Kind nicht impfen lässt, nimmt nicht nur in Kauf, dass dieses Opfer von Krankheiten wird, sondern bringt damit auch andere Kinder in Gefahr. Die Freiheit der Entscheidung hört dort auf, wo die Freiheit (Gesundheit) andere Familien gefährdet wird. Deshalb spreche ich mich ganz klar für eine Impfpflicht für hochinfektiöse Krankheiten im Rahmen der Mutter-Kind-Pass-Untersuchungen aus." Die Stadt Graz bündelt gerade alle Anstrengungen, um die Bürgerinnen und Bürger über die Gefahren einer Nicht-Impfung zu informieren. Vom Ärztlichen Dienst und der Abteilung für Bildung und Integration wurde eine Informationsoffensive eingeleitet, die entsprechenden Informationen werden in allen Kinderbildungs- und -betreuungseinrichtungen ausgehängt, um noch mehr Eltern zu erreichen und zu informieren. Gerade Kinderkrippen, Kindergärten, Horte und Schulen sind hier ganz besonders im Blickfeld. Im Falle eines Kontakts mit einem Masernfall können daher nach dem Epidemiegesetz ungeschützte Personen bis zu 21 Tage von der Behörde vom Besuch von öffentlichen Einrichtungen ausgeschlossen werden.

Ausweitung Öffnungszeiten in der Impfstelle

„Aufgrund des großen Andrangs auf die öffentlichen Impfstellen und bei allen niedergelassenen Ärzten wird es speziell für Eltern, die berufstätig sind, nun auch einen Impfnachmittagstermin in der Impfstelle des Gesundheitsamtes in der Schmiedgasse 26 am 7. Februar 2019 von 15:00-17:00 Uhr geben," erklärt Gesundheitsstadtrat Robert Krotzer, „das Wichtigste ist jetzt, unsere Kleinsten zu schützen und eine zweite Infektionswelle zu verhindern."



Quelle: Stadt Graz



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