Graz: Entlastung für pflegende Angehörige

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20 Jän 10:00 2019 von Redaktion Salzburg Print This Article

Alltagsbetreuung hat sich bewährt

Noch bis Juni 2019 läuft der Modellversuch der Alltagsbegleitung. Schon jetzt kann man sagen: sie hat sich voll bewährt. „Die bisherigen Erfahrungen zeigen, dass das Modell der Alltagsbegleitung sehr gut angenommen wird und sich optimal in die Bestrebungen „mobil vor stationär" einfügt. Vor allem ist die Alltagsbegleitung eine erhebliche Entlastung für pflegende Angehörige. Mit einigen Verbesserungen könnte die fixe Etablierung des Systems ein wichtiger Baustein in der Pflegelandschaft werden", erklärte der Grazer Pflegestadtrat Robert Krotzer (KPÖ) in der gestrigen Gemeinderatssitzung. Einstimmig wurde der Antrag angenommen, Bundesministerin Hartinger-Klein darum zu ersuchen, den erfolgreichen Versuch in die Regelfinanzierung zu übernehmen.

Die Alltagsbegleitung kann an Wochentagen zwischen 6 und 22 Uhr stundenweise in Anspruch genommen werden. Sie verbringt Zeit mit älteren Menschen in ihrer gewohnten Umgebung, kocht mit ihnen oder liest ihnen vor. Auch gezielte Aktivierung von Körper (etwa durch Bewegungsübungen und Spaziergänge) und Geist (durch Rätsel, Kartenspiele und ähnliches) steht im Fokus ihrer Tätigkeit. Die Alltagsbegleitung begleitet und unterstützt aber auch beim Einkauf, bei Behördenwegen oder Arztbesuchen. Sie ist für pflegende Angehörige eine große Entlastung und macht es dadurch möglich, dass viele Menschen länger zuhause bleiben können und nicht ins Heim müssen.

„Die stundenweise Alltagsbetreuung ist eine sehr gute Ergänzung zu den bisherigen pflegerischen bzw. haushaltsunterstützenden Angeboten der Hauskrankenpflege und ist in den Fällen ideal, wo eine 24-Stunden-Betreuung noch nicht erforderlich ist", erklärt Krotzer.

Das Angebot sollte an die Trägerorganisationen der Hauskrankenpflege angegliedert werden, um dadurch einerseits Kontrolle und bestmögliche Qualität zu garantieren und andererseits einen Wildwuchs an Agenturen verhindern, wie es ihn bei der 24-Stunden-Betreuung gibt.

Im Modellversuch sind derzeit in Graz insgesamt elf Alltagsbegleiter und -begleiterinnen, die 30 Klienten und Klientinnen betreuen, im Einsatz.

Christopher Fröch


Quelle: Stadt Graz



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