Wien: Gaal/Czernohorszky - Zum Weltmädchentag: Tipps für starke „Mädchen im Netz“

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Foto: Dirndl Tracht mädchen / RegionewsSG / Symbolbild
07 Okt 14:00 2020 von Redaktion Salzburg Print This Article

Gegen Cybermobbing, Sexismus und Hass im Netz: Nützliche Tipps und Infos zu Risiken im Internet gibt die kostenlose Broschüre des Frauenservice Wien

Immer online. Immer erreichbar. Ein Leben ohne Smartphone, Tablet, Snapchat, Instagram, YouTube und WhatsApp ist für viele von uns schwer vorstellbar. Das Internet hat unser Leben stark verändert. Die Digitalisierung bringt viel Positives, hat aber auch Schattenseiten – wie Sexismus oder Hass im Netz.

Zum Weltmädchentag am 11. Oktober veröffentlicht das Frauenservice der Stadt Wien die neue Broschüre „Mädchen im Netz“. Sie gibt Tipps, um sich sicher in sozialen Medien bewegen zu können. Die Broschüre ist ab sofort auch Teil der „Gender Matters!“-Themenboxen für PädagogInnen.

„Wir alle verbringen immer mehr Zeit online. Digitalisierung bietet viele Chancen, sie birgt aber auch Gefahren. Veraltete Rollenbilder setzen sich im Internet fort. Es ist wichtig, dass Mädchen und junge Frauen unterstützt werden, wenn sie mit Sexismus, Cybermobbing oder Hass im Netz konfrontiert sind. Die neue Broschüre gibt Tipps und zeigt, wo es rasch und unbürokratisch Beratung gibt“, so Frauenstadträtin Kathrin Gaal. Und: „Gerade zum Weltmädchentag ist es wichtig, Mädchen Mut zu machen, sie in ihrem Selbstbewusstsein zu stärken. Mädchen sollen in unserer Stadt sicher und selbstbestimmt leben können – ob in der Schule, im Alltag oder im Internet. Die Botschaft ist: Mädchen gehört die Welt!“, so Gaal.

„Soziale Medien gehören zum Alltag von Mädchen dazu. Leider gehört es auch zum Alltag vieler Mädchen und junger Frauen, dass sie Sexismus, Mobbing und Hass im Netz erleben. Mit Angeboten wie der Broschüre „Mädchen im Netz“, den „Gender Matters“-Themenboxen und dem Programm „Respekt: Gemeinsam Stärker“ wollen wir Mädchen unterstützen, damit sie sich in allen Räumen, ob in der Schule oder im Internet, sicher bewegen können. Ziel ist es, veraltete Rollenbilder und Erwartungshaltungen an Mädchen und Burschen aufzubrechen, damit sie in einer respektvollen und gleichberechtigten Umgebung ohne Angst und Vorurteile lernen und sich entfalten können“, so Bildungsstadtrat Jürgen Czernohorszky.

„Mädchen im Netz“: Neue Broschüre thematisiert sexistische Strategien, Cybermobbing, Bodyshaming und Co.

Wir sind besser vernetzt, haben zwar häufiger Kontakt zueinander, jedoch mehr und mehr über digitale Kanäle. Der andauernde Transfer von Daten hat auch Schattenseiten. Zur Überforderung kann es kommen, wenn Situationen online außer Kontrolle geraten und wir mit Cybermobbing und Hass im Netz konfrontiert sind.

Der Leitfaden zum Umgang mit sozialen Medien „Mädchen im Netz" des Frauenservice Wien richtet sich an Mädchen, da sich verbale Gewalt im Internet eigener Mechanismen speziell gegen Frauen bedient. In der Broschüre werden sexistische Strategien wie z.B. „Slutshaming" (Erniedrigung aufgrund des Kleidungs- oder Lebensstils), „Bodyshaming“ (Abwertung von Personen aufgrund ihres Körpers), „Mansplaining“ (herablassende Erklärungen eines Mannes, der fälschlicherweise davon ausgeht, er wisse mehr über den Gesprächsgegenstand als die weibliche Person, mit der er spricht) thematisiert.

Strategien zur Selbstbehauptung werden vorgestellt, außerdem soll dazu angeregt, werden, über das eigene Onlineverhalten nachzudenken. Die Broschüre zeigt rechtliche Möglichkeiten auf und informiert über Beratungsstellen. Sie kann kostenlos unter frauen.wien.at heruntergeladen oder bestellt werden. Wer Hilfe bei Cybermobbing und Co. braucht, wendet sich an den 24-Stunden Frauennotruf der Stadt Wien: 01/71719, frauennotruf.wien.at

Mädchen und Frauen sind häufiger von Hasskommentaren betroffen. Eine österreichische Studie zu Gewalt im Netz aus dem Jahr 2018 zeigte, dass ein Drittel der befragten Mädchen und Frauen innerhalb eines Jahres mindestens einmal Gewalt im Netz erfahren hat. Bei der Altersgruppe von 15 bis 18 Jahren waren sogar fast zwei Drittel betroffen. Die Geringschätzung von Mädchen und Frauen zeigt sich im Netz etwa, indem ihre Meinungen abgewertet oder nicht ernst genommen werden, ihr Äußeres kritisiert wird oder auf veraltete Rollenbilder verwiesen wird.

Themenboxen „Gender Matters! Starke Mädchen, starke Buben!“

Die Broschüre ist ab sofort Teil der „Gender Matters!-Themenboxen. Sie unterstützen PädogInnen bei der Vermittlung von Genderkompetenz. Mit Bilder- und Sachbüchern, Romanen und Kurzfilmen werden gängige Geschlechter- und Rollenklischees hinterfragt. Die Themenboxen „Gender Matters“ sind eine Kooperation mit den Stadt Wien – Büchereien, dem Dezernat Gender Mainstreaming und dem Frauenservice Wien. PädagogInnen können die Boxen über den Online-Katalog des Bibliothekspädagogischen Zentrums bestellen, die Entlehnung ist kostenfrei (https://buechereien.wien.gv.at/bpz).

Die Broschüre „Mädchen im Netz“ soll Mädchen in ihrem Selbstbewusstsein stärken und unterstützt damit auch das Programm „Respekt: Gemeinsam stärker“. Ziel ist es, Wiener Mittelschulen bei ihren Herausforderungen zu unterstützen – von Vorurteilen, Abwertungen und Mobbing über soziale und kulturelle Spannungen im Klassenzimmer bis hin zu Diskriminierungen aufgrund von Geschlecht, sexueller Orientierung oder Herkunft. Ein Schwerpunkt ist Mädchen- und Burschenarbeit – und das Stärken von Mädchen. Mehr Infos: respekt.wien.gv.at

Infos und Tipps für Mädchen und Frauen

Die Broschüre „Mädchen haben Rechte“ informiert Mädchen ab 14 Jahren über die Rechtslage in verschiedenen Bereichen – von der Arbeit bis zur Wohnung. Außerdem gibt es Infos zu Beratungsstellen für Mädchen. Die Broschüre „Frau im Netz“ gibt nützliche Tipps zum digitalen Alltag – und zum Umgang mit Gefahren im Internet – wie Fake News, Sexismus oder Hass im Netz.

Alle Broschüren des Frauenservice Wien können kostenlos heruntergeladen oder unter frauen.wien.at bestellt werden.


Quelle: Stadt Wien



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