Wien: Gaal/Anderl/Schumann zum Wiener Equal Pay Day am 11. 11. 2020 - „Das Ziel ist: Gleicher Lohn für gleiche Arbeit!“

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Wien

10 Nov 20:00 2020 von Redaktion Salzburg Print This Article

Kampagne für mehr Einkommensgerechtigkeit für Leistungsträgerinnen: Frauen in Wien verdienen um 7.570 Euro weniger (13,7 Prozent) weniger als Männer

Der Wiener Equal Pay Day fällt heuer auf den 11. November 2020. Das heißt: Wiens Frauen arbeiten heuer im Verhältnis zu den Männern 51 Tage „gratis“. (Basis ist das durchschnittliche Jahres-Brutto-Einkommen bei Vollzeitbeschäftigung). Männer haben zu dem Zeitpunkt bereits so viel verdient wie Frauen im ganzen Jahr.

Frauen in Wien verdienen heuer im Durchschnitt um 13,7 Prozent weniger als Männer. Das durchschnittliche Bruttoeinkommen von Männern in Wien liegt derzeit bei 55.306 Euro. Demgegenüber verdienen Frauen in Wien im Schnitt 47.736 Euro brutto im Jahr – um 7.570 Euro weniger als Männer.

Gaal/Anderl/Schumann: „Die Heldinnen der Krise halten unsere Gesellschaft am Laufen und verdienen mehr!“

Die meisten der beklatschten Heldinnen in der Corona-Krise sind Frauen. Daher ist das Motto zum Equal Pay Day heuer: „Frauen sind Leistungsträgerinnen und halten das Land am Laufen. Sie verdienen mehr!“ Mit dieser Kampagne setzen die Frauenbeauftragten der Städte gemeinsam mit Arbeiterkammer und ÖGB Frauen einen Schwerpunkt.

„Im österreichweiten Vergleich schneidet Wien am besten ab. Das bestätigt unseren Weg und die gezielten Maßnahmen zur Frauenförderung. Doch: Es gibt noch viel zu tun. Frauen in Wien arbeiten heuer im Vergleich zu Männern im Durchschnitt 51 Tage gratis. Ein gerechter Lohn zählt zu den wichtigsten Voraussetzungen für ein selbstbestimmtes Leben und eine faire Pension. Das Ziel ist: Gleicher Lohn für gleiche Arbeit!“, so Frauenstadträtin Kathrin Gaal. Und: „Frauen leisten nach wie vor einen Großteil der unbezahlten Arbeit. Die Corona-Krise hat gezeigt: Die Doppelbelastung durch Home Office und Home Schooling traf und trifft Frauen stärker. Frauen sind Leistungsträgerinnen und halten in den Krankenhäusern, Supermärkten, in Kindergärten und Schulen die Gesellschaft am Laufen. Wir müssen aufpassen, dass die Corona-Krise nicht zu einer Krise der Frauen wird“, so Gaal.

„Dass der Wiener Equal Pay Day fast 2 Wochen nach dem österreichischen Durchschnitt liegt zeigt, dass Politik durchaus Rahmenbedingungen schaffen kann, die Frauen fördert und die Hürden auf dem Weg zu echter Gleichstellung beseitigt. Es ist aber noch viel zu tun, und es muss schneller gegen“, so Arbeiterkammer-Präsidentin Renate Anderl.

„In der Corona-Krise zeigt sich, wie unverzichtbar die Arbeit der LeistungsträgerInnen, großteils Frauen, für unsere Gesellschaft ist. Gerade sie, die unser System am Laufen halten und sich Tag für Tag einem erhöhten Infektionsrisiko aussetzen, müssen von ihrem Einkommen auch gut leben können. Ihre wichtige Arbeit ist zu niedrig bewertet – wir fordern daher neben gerechter Bezahlung und fairen Arbeitsbedingungen nach wie vor den Corona-Tausender als Bonus für unsere HeldInnen“, so ÖGB-Vizepräsidentin und -Frauenvorsitzende Korinna Schumann.

Im Bundesländervergleich schneidet Wien am besten ab. Die Corona-Krise hat auch gezeigt, wie wichtig eine gute soziale Infrastruktur ist. Diese wirkt sich auch günstig auf Fraueneinkommen aus: Dank dem guten Angebot an Kinderbetreuung und Co. sind die Berufschancen für Frauen in Wien entsprechend günstig. in Vorarlberg fiel der Equal Pay Day heuer bereits auf den 24. September (Gender Pay Gap: 27 Prozent).

Der österreichweite Equal Pay Day fiel 2020 auf den 22. Oktober. Während das durchschnittliche Bruttoeinkommen von Männern in Österreich bei 53.153 Euro liegt, verdienen Frauen durchschnittlich 42.880 Euro brutto im Jahr. Daraus ergibt sich ein Minus von 19,3 Prozent. Frauen verdienen im Durchschnitt um mehr als 10.000 Euro (EPD 2020: 10.273 Euro) pro Jahr weniger als Männer. Gratis Online-Workshops von Frauenservice und waff, Tipps für die Gehaltsverhandlung und Fakten zur Lohnschere

Das Frauenservice Wien setzt eine Kampagne für mehr Einkommensgerechtigkeit um – seit dem Equal Pension Day bis zum Equal Pay Day.

Die Broschüre „Der beharrliche Unterschied – noch immer verdienen Frauen weniger!“ informiert anhand zahlreicher Fakten über geschlechtsspezifische Einkommensunterschiede. Statistische Daten von Erwerbsquote über Einkommen bis hin zu unbezahlter und „systemrelevanter“ Arbeit verdeutlichen, dass die Arbeit von Frauen noch immer niedriger entlohnt wird. Hier finden sich wichtige Fakten zum Einkommen von Frauen und unterstützende Beratungsangebote.

Download: https://www.wien.gv.at/menschen/frauen/pdf/folder-beharrlicher-unterschied-einkommen.pdf

Häufig besteht auch die Herausforderung, dass Frauen gar nicht wissen, was ihnen zusteht und sich selten in Gehaltsverhandlungen trauen. Im Folder „Mein Gehalt – was steht mir zu?“ findet sich ein Einblick in Strukturen der Ungleichheit in Bezug auf Einkommensunterschiede zwischen Frauen und Männern, stärkende Hintergrundinformationen zu Ansprüchen und Rechten in Bezug auf Gehalt sowie hilfreiche Informationen und Tipps.

Download: https://www.wien.gv.at/menschen/frauen/pdf/folder-mein-gehalt.pdf

Aktuell finden kostenlose Digitalisierungs-Workshops des Frauenservice Wien in Kooperation mit dem waff statt. Für diese Online-Termine läuft die Anmeldung:

„Frau im Netz – sicher online unterwegs“, 12.11.2020, 17.30

„Digital im Job – Frauen erzählen ihre Erfolgsgeschichten“, 19.11.2020, 17.30

Anmeldung unter: frauen.wien.at / Schluss


Quelle: Stadt Wien



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