Filmpremiere zum Thema "Überleben in Armut"

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Filmpremiere "Salzburg und seine Roma"
Foto: Stadt Salzburg
09 Okt 05:00 2018 von Redaktion Vorarlberg Print This Article

Über 100 Salzburger*innen kamen in den Saal der evangelischen Christuskirche

Der Salzburger Dokumentarfilmer Kurt Bauer zeigte kürzlich seinen neuen Film "Salzburg und seine Roma" über die Situation der Armutsmigrant*innen in Salzburg und in Rumänien im Saal der evangelischen Christuskirche. Im Anschluss gab es eine Podiumsdiskussion mit dem Filmemacher und Torsten Bichler von der Caritas Salzburg (Übersetzerin: Flora Ennsberger).

„Ich bin Kurt Bauer sehr dankbar, dass er dorthin schaut, wo niemand hinschauen will, und den Menschen mit dem Herzen begegnet. Die Folgen des Lebens in Armut sind erschütternd. Sein Film weckt aber Hoffnung, dass die gezielte Unterstützung in Rumänien, auch unter Beteiligung der Salzburger Organisationen, zur Verbesserung der Situation beiträgt“, gratulierte Vizebürgermeisterin Anja Hagenauer dem Filmemacher.

Situation in Rumänien…

In Rumänien fehlt der verarmten Bevölkerung, insbesondere vielen ausgegrenzten Roma, das Allernotwendigste zum Überleben. Sie haben teilweise keinen Strom und keinen Zugang zu Trinkwasser und wissen nicht, was morgen auf den Tisch kommt. In den Dörfern der Armen gibt es keine öffentliche Infrastruktur wie asphaltierte Straßen, Müllentsorgung oder einen Schulbus für die Kinder. Kurt Bauer engagiert sich auch für Bildungsprojekte, weil insbesondere durch Zugang zu Bildung die Situation vieler verbessert werden kann.

Die Betroffenen können nur durch Spenden, die sie als Bettelnde von Salzburger*innen bekommen, überleben. Durch diese Spenden können manche sich um ein Dach über dem Kopf kümmern oder den Schulbesuch der Kinder finanzieren. Flora Ennsberger, die sich schon seit vielen Jahren ehrenamtlich für diese Menschen einsetzt, appellierte an alle, die nichts spenden wollen oder können, diesen Menschen wenigstens freundlich zu begegnen und sie nicht zu ignorieren.

…und in Salzburg

Die Sichtbarkeit der Armut der Bettelnden gehört in Salzburg längst zum Alltag. Gastgeber Pfarrer Tilmann Knopf erzählte, wie seine Pfarrgemeinde den respektvollen Umgang mit den Armutsmigrant*innen gefunden hat. Jeden Sonntag haben Besucher*innen die Möglichkeit, für vier Bettelnde zu spenden und mit ihnen Kaffee zu trinken – ein friedliches Miteinander.

Torsten Bichler konstatierte den Diskussionsstand zum Thema „Armutsmigrant*innen“ in Salzburg, lobte die die gute Zusammenarbeit mit Stadt und Land Salzburg bei bisher initiierten sozialen Maßnahmen und plädierte für den bedarfsgerechten Ausbau der bewährten Angebote mit der Einbeziehung Betroffener. Die Caritas Salzburg betreut die Armutsmigrantinnen im Haus Franziskus – Schlafplatz für 48 Personen - und im Projekt Streetwork.


www.stadt-salzburg.at


Quelle: Stadt Salzburg



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