Fahne "Gegen Gewalt an Frauen" vor dem NÖ Landhaus gehisst

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„Gegen Gewalt an Frauen – Wir setzen ein Zeichen“. Im Bild von links nach rechts: Ursula Hein vom Frauenberatungs- und Bildungszentrum Hollabrunn und Frauen-Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister
Foto: © NLK Filzwieser
25 Nov 05:00 2018 von Redaktion Salzburg Print This Article

Landesrätin Teschl-Hofmeister und Ursula Hein vom Verein „Frauen für Frauen“ informierten

Anlässlich der Kampagne „16 Tage gegen Gewalt an Frauen“, die vom 25. November bis 10. Dezember über die Bühne geht, informierten Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister und Ursula Hein vom Verein „Frauen für Frauen“ heute bei einer Pressekonferenz in St. Pölten über dieses Thema. Anschließend wurde als öffentliches Zeichen die Fahne „Gegen Gewalt an Frauen“ vor dem NÖ Landhaus gehisst.

„Gewalt gegen Frauen passiert immer wieder. Das eigene Zuhause ist in diesem Zusammenhang oft der gefährlichste Platz für die Frauen und für die Kinder“, sagte die Landesrätin. „Es ist für Kinder traumatisierend, wenn sie Gewalt miterleben müssen. Jede fünfte Frau ist Opfer von Gewalt, die zu 93 Prozent von Männern verübt wird“, führte sie weiter aus. „Die Gewalt hat viele Gesichter, es geht um physische Gewalt, es geht um psychische Gewalt und es geht um sexualisierte Gewalt. In allen Fällen ist es besonders wichtig, dass die Frauen rasche und unkomplizierte Hilfe bekommen“, so Teschl-Hofmeister.

„Die Zahlen aus den Opferschutzeinrichtungen sind alarmierend. Heuer wurden in Österreich schon 32 Morde bzw. Mordversuche an Frauen gemeldet“, hielt sie fest. In diesem Zusammenhang stellte die Landesrätin eine konkrete Forderung auf: „Es gibt keine offiziellen Statistiken, die Zahlen kommen von den Opferschutzeinrichtungen“, so Teschl-Hofmeister: „Eine genaue statistische Grundlage, eine genaue Erhebung der Gewalttaten in Beziehungen, ist ganz wichtig. Wir müssen ein genaues Zahlenmaterial zur Verfügung haben“, unterstrich sie.

„Bei der Verhütung und Bekämpfung dieser Straftaten muss man auch verstärkt auf die Täterarbeit setzen. Es geht darum, durch die Täterarbeit den Opferschutz zu verbessern. Das Muster der Konfliktlösung muss gebrochen werden, und dafür brauchen auch die Täter Hilfe. In Niederösterreich gibt es das Antigewaltprogramm der Caritas St. Pölten, das in elf Beratungsstellen angeboten wird“, so die Landesrätin. Zielgruppe seien jene Männer, die Gewalt ausgeübt haben. „2018 sind in Niederösterreich insgesamt 25 Männer betreut und beraten worden“, so die Landesrätin.

„Die Prävention muss uns ein besonderes Anliegen sein, das beginnt schon in der Kinder- und Jugendarbeit. Die Fachstelle für Gewaltprävention ist eine ganz wichtige Anlaufstelle in Niederösterreich. Gewalt an Kindern und unter Kindern und Jugendlichen ist eine besondere Herausforderung. Darüber hinaus haben wir zehn Frauenberatungsstellen mit sieben Außenstellen, wir haben sechs Frauenhäuser mit Wohnmöglichkeiten und vier Gewaltschutzzentren“, so Teschl-Hofmeister.

Ursula Hein vom Frauenberatungs- und Bildungszentrum Hollabrunn sagte: „Sehr viele Frauen schämen sich, wenn sie von Gewalt betroffen sind.“ Die Frauen- und Mädchenberatungsstellen seien anonyme und kostenlose Möglichkeiten, „wo man sich nicht schon vorab als Gewaltbetroffene deklarieren muss.“



Quelle: Land Niederösterreich



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