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Essbare Lebensmittelverpackungen aus Algen sind in der Entwicklung

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Foto: Algen / Symbolbild
28 Mär 11:40 2018 von Redaktion Vorarlberg Print This Article

Aufgrund der fortschreitenden Umweltverschmutzung wird aktuell an vielen Ansätzen geforscht. Die Regierungen der Wirtschaftsmächte haben das Problem, wenn auch viel zu spät, erkannt und arbeiten mit Hochdruck daran, es zu lösen. Neben verschiedenen Reinigungsschiffen, die Meere und Flüsse reinigen könnten, ist besonders die Mülleindämmung ein Thema. Da der Großteil des Mülls aus Verpackungsmaterialien aus Plastik besteht, ist auch die Vermeidung des für die Umwelt sehr schädlichen Plastiks ein großes Thema.

Durch das Verbot von kostenlosen Plastiktüten in Supermärkten und Bekleidungsläden durch die Bundesregierung und verschiedener Umweltaktionen ist das Thema auch in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Auch über die Vermüllung durch Coffee-to-Go-Becher, die aktuell täglich in Deutschland millionenfach entsorgt werden und eine schlechte Umweltbilanz haben, wird aktuell hitzig diskutiert.

Ein interessantes Projekt zum Thema der Plastikmüllverteilung ist die Forschung an Verpackungsmaterialien auf Algenbasis. Unter dem Namen Mak-Pak entwickelt das Alfred-Wegener Institut in Zusammenarbeit mit der Hochschule Bremerhaven und der Firma Nordsee Verpackungslösungen für das Außenverzehr- und Imbisssegment. Diese bestehen aus speziellen marinen Makroalgen, die veredelt nicht nur nachhaltig sind, sondern auch eine positive Wirkung auf das verpackte Lebensmittel haben. Ist das Projekt erfolgreich, plant die Firma Nordsee, die aktuell besonders für die Konzipierung und die Durchführung der Tests verantwortlich ist, die Materialien in ihrem Lieferservice und auch in den Restaurants zu nutzen. Mittelfristig könnten diese Verpackungslösungen das Plastik, welches besonders für die Verpackung von frischen und verarbeiteten Lebensmitteln zum Einsatz kommt, gleichwertig ersetzen.

So könnten ausgerechnet aus dem Meer stammende biologische Rohstoffe dabei helfen, die Müllproduktion deutlich zu senken. Die Ozeane der Welt sind ja bekanntlich am stärksten von der Umweltverschmutzung getroffen, da früher oder später, alle Müllprodukte den Weg in die Weltmeere finden. Dies wurde durch eine kürzlich erschienene Studie wieder sehr deutlich. Wissenschaftler aus den Niederlanden hatten aktuelle Luftaufnahmen des „Great Pacific Garbage Patch“ ausgewertet und dabei festgestellt, dass der große Bereich hoher Müllkonzentration, der sich zwischen Hawaii und Kalifornien gebildet hat, 16-mal größer ist, als angenommen. So beträgt die Fläche mehr als das Vierfache der Fläche der Bundesrepublik Deutschland. Der Müll besteht etwa zur Hälfte aus alten Fischernetzen und es sind laut Studie etwa 80.000 Tonnen Plastikmüll über diese Fläche verteilt. Diese Kombination ist eine große Gefahr für alle Meeresbewohner und auch für uns, da wir auf Produkte aus den Meeren angewiesen sind.

Es bleibt zu hoffen, dass das Bewusstsein in der Bevölkerung im Umgang mit Müll und auch die Forschung zur Vermeidung von Plastikmüll und anderen umweltschädlichen Müllprodukten weiter verbessert werden und sich somit die globale Müllkrise in den Griff bekommen lässt.



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Chefredakteur von Regionews Vorarlberg

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