Erntehelfer aus dem Ausland statt einheimischer Kräfte?

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Erntehelfer aus dem Ausland statt einheimischer Kräfte?
Foto: karepa - stock.adobe.com
03 Apr 19:00 2020 von OTS Print This Article

Weitere 150 Erntehelfer in Tirol warten auf ihren Einsatz

Tirol (OTS) - Das Personaldienstleistungsunternehmen Immoserivce24 GmbH aus Innsbruck, hat mit Beginn des Shutdowns ein beispielloses Projekt in Tirol gestartet, um Mitarbeiter aus dem Tourismus und Gastronomiebereich – die von heute auf morgen ohne Tätigkeit waren – im Bereich der Erntehilfe einzusetzen.

Die Resonanz von mittlerweile über 150 einsatzbereiten Mitarbeitern war selbst für die Geschäftsführung so nicht zu erwarten.

„Seit dem 14.03.2020 hat unser Team Tag und Nacht an diesem beispiellosen Konzept gearbeitet. Noch während jeder einzelne Mitarbeiter akquiriert und die einzelnen Projektgruppen gebildet wurden, begannen parallel bereits die Gespräche mit den heimischen Betrieben“ so Pressesprecherin Steinhauser.

„Die Resonanz war gewaltig und wir konnten mit Stichtag 01.04.2020 bereits 150 Stellen in 6 Tageschichten besetzen. Mit bisweilen 7 Großbetrieben aus Tirol wurden Verträge geschlossen und die ersten Teams beginnen bereits am kommenden Wochenende mit Ihrer Tätigkeit. Mit weiteren 5 Betrieben sind wir in näheren Gesprächen.“

Mit großem Erstaunen registrierte das Unternehmen Immoservice24 daher gestern die Pressekonferenz der Landwirtschaftskammer, in welchem die Diskussion im Raum stand, Saisonkräfte aus dem Ausland nach Tirol einfliegen zu lassen, weil es angeblich an heimischen Personal fehlt.

„Es ist mir völlig unverständlich, wieso nur von „15 % bzw. 150 einsatzfähigen Vollzeitkräften in Tirol“ die Rede ist, wenn doch fast das Doppelte aus unserem Portfolio dazu gesteuert werden kann“ so Geschäftsführer Steffens.

„Wie man in Zeiten einer Jahrhundertarbeitslosigkeit seinen Fokus nicht auf einheimisches Personal richten kann ist mir ein Rätsel. Diese Krise bietet die Möglichkeit zur Solidarität zwischen Unternehmer und Mitarbeiter, die ihren Arbeitsplatz von heute auf morgen verloren haben. Durch das riesige Netzwerk, welches wir uns in 10 Jahren Personalvermittlung aufbauen konnten, haben wir bereits weitere 200 Anfragen von potenziellen Bewerbern, die wir momentan abarbeiten bzw. auf Mai / Juni vertrösten müssen. Anders als bei der Plattform der "Lebensmittelhelfer", bündeln wir bereits die Mitarbeiter in einsatzfähige Arbeitsgruppen und koordinieren die Einsätze sowie die dazugehörigen bürokratischen Herausforderungen. Die Betriebe verlieren so keine Zeit mehr mit Vorstellungsgesprächen und Auswahlverfahren, sondern können direkt mit der Ernte starten.“

Immoservice24 versucht mit diesem Schritt auch in den nächsten Jahren einheimisches Personal aus dem Tourismus in der Neben - und Sommersaison in der Landwirtschaft zu beschäftigen.


Quelle: OTS