Erfolgsprojekt ,,Mittendrin“

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Foto:Land Tirol/Reichkendler
08 Jän 12:00 2020 von Redaktion Salzburg Print This Article

Begleitung und Unterstützung von Menschen mit Behinderungen bei ihrem Einstieg in den Arbeitsmarkt

Das vom Land Tirol geförderte Projekt „Mittendrin“ ermöglicht es Menschen mit Behinderungen und hohem Unterstützungsbedarf, einer Beschäftigung am Ersten Arbeitsmarkt mit Entlohnung und sozialversicherungsrechtlicher Absicherung nachzugehen. „‚Mittendrin‘ kann mit Fug und Recht als Erfolgsprojekt bezeichnet werden“, freut sich Soziallandesrätin Gabriele Fischer, die Enes Sertkaya, einen Projektteilnehmer, an seinem Arbeitsplatz im Sozial- und Gesundheitssprengel Telfs und Umgebung besuchte. „Im Rahmen von ‚Mittendrin‘ werden Menschen mit Lernschwierigkeiten oder Behinderungen beim Übergang in den ersten Arbeitsmarkt begleitet, um für sie eine Alternative zur Tagesstruktur in Werkstätten und geschützten Einrichtungen zu finden. Auch wenn eine feste Anstellung gelungen ist, bleiben wir in Kontakt und stehen bei Schwierigkeiten etc. zur Seite“, erklärt Ramona Weber von arbas – Arbeitsassistenz Tirol. Derzeit werden 32 Klientinnen und Klienten ab 14 Jahren bis zum Pensionsalter bei der Suche nach Stellen in allen möglichen Arbeitsfeldern unterstützt und im Ersten Arbeitsmarkt begleitet. Unter dem Ersten Arbeitsmarkt versteht man den regulären Arbeitsmarkt, der nicht von öffentlicher Seite bezuschusst wird. Von 2012 bis Ende 2018 ist es gelungen, 60 Menschen mit Behinderungen auf dem Ersten Arbeitsplatz zu vermitteln. Im Jahr 2018 wurden seitens des Landes 1,4 Millionen Euro für mittendrin-Assistenz, Persönliche Assistenz am Arbeitsplatz, Lohnkosten- und MentorInnen-Zuschüsse aufgewendet.

In einem Pilotprojekt wird derzeit versucht, das ‚mittendrin‘-Angebot auch für Tagesstruktur-NutzerInnen zu ermöglichen. Gleichzeitig läuft aktuell in Tirol mit dem Jugendcoaching ein gemeinsames Pilotprojekt mit dem Bund, welches erhebt, ob Menschen mit Behinderungen in Werkstätten arbeiten, die das Potenzial für den Ersten Arbeitsmarkt haben. Diese werden dann entsprechend gefördert.

„Enes Sertkaya absolviert seit Juni dieses Jahres im Sozial- und Gesundheitssprengel Telfs und Umgebung ein Praktikum, das nun in ein reguläres Arbeitsverhältnis umgewandelt wird“, berichtet Larissa Pöschl, Leiterin des Sozial- und Gesundheitssprengel Telfs und Umgebung. Ob Telefondienst, Scannen oder der Organisation der Nikolausfeierfeier – der 23-Jährige ist bei vielen Aufgaben der Bereichsleitung Pflege des Sozial- und Gesundheitssprengels im Einsatz. „Ganz wichtig ist es, dass auch die Räumlichkeiten meines Arbeitsplatzes barrierefrei sind“, betont Enes Sertkaya. Bei der Suche nach einem Praktikum, aber auch während des Praktikums war die Begleitung und Unterstützung durch die MitarbeiterInnen des Projekts „Mittendrin“ besonders hilfreich.

„Das Tiroler Teilhabegesetz zielt auf die Eingliederung von Menschen mit Behinderungen am Ersten Arbeitsmarkt ab. Werkstätten stellen die letzte Alternative eines tagesstrukturellen Angebots dar. Aus diesem Grund wurden Plätze in Werkstätten auch seit 2012 nicht mehr aufgestockt“, erläutert LRin Fischer die Strategie des Landes in der Behindertenhilfe und verweist in diesem Zusammenhang auf die UN-Konvention für Menschen mit Behinderungen, die das Recht auf gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben festschreibt. „Die Teilhabe umfasst die gesamte Bandbreite aller Lebensbereiche, darunter auch Ausbildung und Beschäftigung“, stellt LRin Fischer abschließend klar.


Quelle: Land Tirol



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