Kärnten: Equal Pay Day - Online-Workshop „Finanzbasics für Frauen – Wie verhandle ich richtig“

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Kärnten

13 Okt 14:00 2020 von Redaktion International Print This Article

LR.in Schaar und Frauenbeauftragte Gabriel: Frauen stärken, finanzielle Unabhängigkeit forcieren, Gehaltsschere minimieren – Equal Pay Day in Kärnten am 23. Oktober zeigt nur minimale Verbesserung – Online-Workshop „Finanzbasics für Frauen“ als Rüstzeug zum Verhandeln ab 20. Oktober

Klagenfurt (LPD). „Der Einkommensunterschied zwischen Frauen und Männern ist mit 19 Prozent in Kärnten nach wie vor viel zu hoch. Ab 20. Oktober setzen wir mit dem Referat für Frauen und Gleichbehandlung anlässlich des Equal Pay Day, der dieses Jahr in Kärnten auf den 23. Oktober fällt, die Workshop-Reihe ‚Finanzbasics für Frauen‘ fort – diesmal online und mit dem Schwerpunkt Verhandlungsstrategien“, berichtet Frauenreferentin Landesrätin Sara Schaar.

Unter dem Titel „Wie verhandle ich richtig – Finanzielle Zukunft ohne Lücke“ können sich Interessierte Tipps für Verhandlungen im beruflichen wie auch privaten Umfeld holen. „Männer gehen meist leichter in Verhandlungen, bei Frauen spielen andere Faktoren eine Rolle. Das trägt unter anderem dazu bei, dass Frauen nicht immer das Gehalt bekommen, das ihnen zusteht. Wir wollen Frauen für die Folgen ihrer Entscheidungen sensibilisieren und sie bestärken, ihre finanzielle Zukunft in die Hand zu nehmen“, so Schaar. „Die kostenlosen Workshops werden von Unternehmens- und Steuerberaterin Ingrid Gritschacher geleitet. Zusätzlich wird es auch eine kostenlose Broschüre geben, die die wichtigsten Inhalte zusammenfasst“, so Landesfrauenbeauftragte Martina Gabriel.

Der Equal Pay Day zeigt jenen Tag an, an dem vollzeitbeschäftigte Männer im Schnitt jenes Einkommen erhalten haben, für das vollzeitbeschäftigte Frauen noch bis Jahresende arbeiten – der Gender Pay Gap die prozentuale Höhe der Einkommenslücke. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Lücke in Kärnten um 0,6 Prozentpunkte verringert. Österreichweit liegt der Gender Pay Gap bei 19,3 Prozent, der österreichische Equal Pay Day fällt auf den 22. Oktober. „Zu berücksichtigen ist, dass die Zahlen des heurigen Equal Pay Days auf 2018 fußen, die Auswirkungen der Corona-Krise werden daher erst zum Equal Pay Day 2022 ersichtlich sein“, so Schaar weiter. Einflussfaktoren wie Branche, Beschäftigungsausmaß oder Erwerbsunterbrechungen wirken sich negativ auf die Einkommenssituation von Frauen aus. „Den Großteil der unbezahlten Arbeit wie Kinderbetreuung, Pflege von Angehörigen oder Haushalt übernehmen nach wie vor Frauen, wofür sie lange Erwerbsunterbrechungen oder Teilzeitarbeit in Kauf nehmen“, so Gabriel.

Mit Initiativen wie „Girls go Technik“ oder dem „Girls‘ Day“ setzt man daher bei Mädchen und jungen Frauen frühzeitig an, um eine Erweiterung ihres Berufswahlspektrums auf technische und handwerkliche Berufe aufzuzeigen. „Mädchen und junge Frauen erfahren nach wie vor viele Benachteiligungen aufgrund ihres Geschlechts. Nicht zuletzt, wenn es um ihr zukünftiges Einkommen geht. Frühzeitige Berufsorientierung abseits konventioneller Rollenbilder ist wichtig“, ist Schaar überzeugt.

Feststeht, dass es dennoch weiterhin strukturelle Veränderungen braucht. „Auch nach Berücksichtigung von Einflussfaktoren wie Teilzeit oder Branche bleibt eine Einkommensdifferenz stehen. Für eine faire und gerechte Lohnpolitik haben Konzepte aus anderen Ländern Vorbildwirkung. Um Ungerechtigkeiten aufgrund des Geschlechts aufzudecken, weitere zu verhindern und den Gender Pay Gap zu schließen, braucht es ein Lohntransparenz- bzw. Equal-Pay-Gesetz, das Unternehmen und staatliche Einrichtungen zur tatsächlichen Umsetzung von gleicher Bezahlung verpflichtet und Nichteinhaltung sanktioniert“, so Schaar.

Im Bundesländervergleich liegt Kärnten nach Wien mit 13,7 Prozent Einkommensunterschied an zweiter Stelle.

• Informationen und Anmeldeformular zu den Online-Workshops unter: https://frauen.ktn.gv.at/veranstaltungen/details?eid=40
• Datenbasis Equal Pay Day, AK OÖ: Durchschnittliche Jahres-Bruttobezüge der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit ganzjährigen Bezügen und Vollzeitbeschäftigung 2018




Quelle: Land Kärnten



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