E-Sport – Fiktion oder Realität?

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E-Sport - Symbolbild
© Gorodenkoff, shutterstock.com
11 Nov 10:32 2018 von Rebekka Ambach Print This Article

Gamer, die sich vor Bildschirmen gegenübersitzen und von mehreren Tausenden ZuschauerInnen in immensen Veranstaltungshallen umjubelt werden, um anschließend mit Preisgelder im Wert von mehreren Millionen ihren Sieg feiern. Was auf den ersten Blick wie eine Traumvorstellung für Computerspiel-Fans aussieht, sind reale Begebenheiten bei ESport-Turnieren.

Um sich dieses Phänomen besser vorstellen zu können, sei zunächst folgendes gesagt: ESport versteht sich als kompetitives Spielen von Computer- oder Videospielen mit zwei oder mehreren TeilnehmerInnen. Im 21. Jahrhundert wird dies meist für eine große Anzahl an ZuschauerInnen und von professionellen SpielerInnen - den Gamern - praktiziert. Um vor dem Bildschirm erfolgreich agieren zu können, sind zahlreiche motorische Fähigkeiten, wie beispielsweise eine starke Koordination von Hand und Augen oder eine schnelle Reaktionsgeschwindigkeit, essentiell. Natürlich spielen auch Spielverständnis und eine taktisch kluge Spielführung eine primäre Rolle, jedoch ist wie bei allen Sportarten eines unausweichlich: konsequentes und zeitaufwendiges Training.

Eine weitere Gemeinsamkeit, die der E-Sport und „gewöhnliche“ Sportarten teilen, ist deren Präsenz im Bereich des Sportwettens. Der E-Sport stellt in diesem Segment einen aktuell populären Trend dar, da die WettspielerInnen bessere Quoten genießen als diese bei geläufigen Sportarten wie zum Beispiel dem Fußball der Fall ist. Dies ist auf die derzeit noch geringe Erfahrung der Buchmacher zurück zu führen. Ein weiterer Vorteil, welcher den ESport Wetten zugutekommt, sind selten auftretende Überraschungen und die Möglichkeit auf sogenannte “surebets“, also jene Wetten, die einen Gewinn garantieren, zu setzen. Die Plattform Sportwettenbonus bietet Wettinteressierten Informationen über Boni und Umsatzbedingungen der einzelnen Wettanbieter und liefert außerdem detaillierte Anweisungen zum erfolgreichen Abschluss einer Wette auf den jeweiligen Webseiten der Anbieter.

Doch woher stammt diese Art des sportlichen Wettbewerbs? Die Ursprünge des E-Sports gehen in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts zurück. Das 1972 veröffentlichte Spiel Pong gilt als Pionier, wenn es darum geht, dass SpielerInnen die Möglichkeit haben direkt gegeneinander spielen können. Diese Form des Spielens sorgte für Begeisterung, denn noch im selben Jahr wurde erstmalig ein Videospielturnier an der Universität Stanford veranstaltet. Während der Sieger damals mit einem Jahresabonnement für eine Zeitschrift belohnt wurde, ist aktuell bei Kompetitionen von Preisgeldern im zweistelligen Millionenbereich die Rede. Ende der 90er Jahre entwickelten sich die ersten E-Sport Mannschaften - die sogenannten “ Clans“ - gefolgt von Ligen und Events, die begeisterte Fans anlockten. Bereits einige Monate nach der Jahrtausendwende veranstaltet Südkorea erstmalig in der Historie die World Cyber Games, wodurch eine neue Ära des E-Sports eingeläutet wurde. Besonders in Asien etablierte sich der E-Sport: er gilt als angesehener Job für Gamer mit nicht unbeachtlichen Einkommenssummen und empfängt in der Bevölkerung positive Resonanz. Dieses starke Interesse führte zur Gründung eigener Fernsehsender, die sich ausschließlich der Materie des digitalen Sports widmen.

Der Trendsport hat also die Welt erobert. Dennoch gibt es globale Differenzen hinsichtlich der Verbreitung dieser digitalen Unterhaltungskultur. Während Asien als klarer Vorreiter auf diesem Gebiet hervortritt, hat der Boom in Österreich noch nicht eklatant eingeschlagen. Die Betonung liegt allerdings auf noch. Denn nicht nur der E-Sport-Verband Österreich sieht seinen Auftrag darin diese moderne Form des Sports zu fördern, auch große Konzerne streben nach einer Beteiligung am Massenphänomen. Der Mobilfunkbetreiber A1 veranstaltete dieses Jahr zusammen mit ESL, dem internationalen Riesen unter den E-Sport Unternehmen, die erste große Liga hierzulande. Neben League of Legends und Projekt CARS 2 wird nun in der zweiten Saison auch Clash Poyale gespielt.
"Watch it, Play it, Talk about it" – all das bietet die Bar Respawn in der österreichischen Hauptstadt den E-Sport Fans als gemeinsamen Treffpunkt. PC’s und Konsolen ermöglichen das gemeinsame gamen, Leinwände dienen der Übertragung großer Events wie League of Legends Worlds oder The International.

Ist E-Sport die sportliche Revolution unseres Zeitalters? Gut möglich, denn das IOC führt bereits Diskussionen darüber, ob E-Sport bald als eine eigene Disziplin der olympischen Spiele geführt wird. Derzeit beschäftigen sich die Vertreter des Komitees und die E-Sports-Community noch damit, Schnittmengen zu eruieren. E-Sport Begeisterte dürfen sich freuen: bei den Asienspielen 2022 wird die Disziplin E-Sport erstmals vertreten sein.



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