E-Busse für den Öffentlichen Verkehr unerlässlich

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Vorarlberg

18 Dez 10:00 2019 von Redaktion Salzburg Print This Article

LR Rauch: Zuverlässigkeit des ÖPNV hat jedoch oberste Priorität

Bregenz (VLK) – „Seit Beginn meiner Amtszeit 2014 setze ich mich für Elektrobusse in Vorarlberg ein. Leider hat sich herausgestellt, dass es nicht so einfach ist, geeignete Fahrzeuge in der Menge geliefert zu bekommen. Umso mehr freue ich mich, dass es uns gelungen ist, für Anfang 2020 die ersten Elektrobusse nach Vorarlberg zu holen,“ bestätigt Mobilitätslandesrat Johannes Rauch. Auf geeigneten Strecken im Land werden zukünftig verstärkt E-Busse fahren, kündigt Rauch in einer Anfragebeantwortung an. Voraussetzung sei aber, dass der Öffentliche Verkehr zuverlässig und stabil funktioniere.

Dafür seien E-Busse leider noch nicht zuverlässig genug. „Zugegeben habe ich es mir einfacher vorgestellt, E-Busse in Auftrag zu geben. Es ist aber leider so, dass es schwierig ist, geeignete E-Busse, die genügend Speicherkapazität aufweisen, in großer Menge zu bekommen,“ erläutert Christian Hillbrand, Geschäftsführer Verkehrsverbund Vorarlberg. Diese Erfahrung habe der Verkehrsverbund im vergangenen Jahr mit einem Anbieter, dem man schließlich den Vertrag habe aufkündigen müssen, gemacht.
Aufgrund der EU-Richtlinie 2019/1161 sind öffentliche Institutionen ab Sommer 2021 verpflichtet, bei einer Ausschreibung eine Mindestquote von 45 Prozent an emissionsfreien Fahrzeugen zu berücksichtigen. „Diese Richtlinie ist zu begrüßen, damit europaweit sich das Engagement erhöht, sich für klimafreundlichen Verkehr und emissionsfreie Busse einzusetzen. Allerdings ist es aufgrund der Probleme der E-Fahrzeughersteller für Verkehrsunternehmen in ganz Europa derzeit herausfordernd, diese Quote erfüllen zu können,“ gibt Rauch zu bedenken.

Eignung von E-Linienbussen seit 2014 in Prüfung

Da es aber das erklärte Ziel des Landes Vorarlberg und des Verkehrsverbunds Vorarlberg ist, den Fahrzeugpark generell vermehrt auf E-Fahrzeuge umzustellen, wird bereits seit 2014 intensiv daran gearbeitet, die Eignung von E-Linienbussen zu untersuchen und seit 2018 konkret E-Busse zu beschaffen. Im Testbetrieb stellte sich jedoch heraus, dass E-Busse derzeit nicht überall einsetzbar sind, weil entweder in den alpinen Lagen die Batterien der Busse schnell an ihre Grenzen gelangen oder weil die Speicherkapazitäten der Fahrzeuge nicht ausreichten, um die für den Linienverkehr notwendigen Einsatzzeiten zu gewährleisten. „Für einen funktionierenden Öffentlichen Verkehr ist es aber unerlässlich, dass sich der Fahrgast darauf verlassen kann, dass die Busse zuverlässig und pünktlich fahren,“ betont Rauch.

Vier erste E-Busse ab 2020

Mit einer neuen Ausschreibung sei es jedoch gelungen, einen Anbieter zu finden, der die ersten vier E-Busse bereits produziert hat. „Wir freuen uns, dass ab 2020 die sowieso moderne und junge Vorarlberger Busflotte um vier E-Busse verstärkt wird. Diese werden nach der technischen Abnahme und Vorbereitung auf den Betrieb auf Linien des Landbus Oberes Rheintal eingesetzt,“ so der Mobilitätslandesrat.
Dieses Ziel verfolgt grundsätzlich auch der Gemeindeverband Personennahverkehr Unterland, wenngleich die Rahmenbedingungen in dieser Region für den Einsatz von E-Bussen besonders herausfordernd sind. Zunächst gilt es aber aufgrund ablaufender Verträge turnusmäßig den Verkehrsdienstvertrag neu auszuschreiben. Das bedeutet, dass Aufträge wie die Bereitstellung von Lenkpersonal, Fahrzeugen und Bedienung der fahrplanmäßigen Verkehre auch zahlreiche Nebenleistungen wie die Reinigung, Wartung und Instandhaltung der Fahrzeuge, an geeignete Verkehrsunternehmen vergeben werden.


Quelle: Land Vorarlberg



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